Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Die Ruppiner Gewässer

Geschrieben am 20.07.2012 in Kanutagebuch (2012) —   Gudelacksee, Ruppiner-Gewässer (Geändert am 05.07.2017)

Am 21. Juni sitze ich schon am frühem Morgen in meinem Holzkanu und bewege mich langsam auf dem Gudelacksee umher. Die Wettervorhersage hat klaren Himmel und Sonne angesagt, aber es ist diesig, fast nieselt es. Langsam paddle ich auf die große Insel zu, die im Gudelacksee liegt und die ich noch nicht kenne. Der See hat ringsum Waldufer, und auch die Insel zeigt große Erlen als Uferbewuchs.

Ich erreiche das Ufer des "Lindower Werders" , wie dieses Kleinod von den Einheimischen genannt wird. Von den vielen Motorbootswellen sind die Ufer ziemlich zerklüftet, einzelne Erlen stehen sogar ganz im Wasser, das recht klar ist. Der Boden ist sandig, das Schild auf der Insel möchte mir mitteilen, dass es einen Wanderweg gibt sowie die Möglichkeit, einen Biwakplatz nach vorheriger telefonischer Anmeldung zu nutzen.

Nach kurzem Landgang sitze ich wieder in meinem Kanu und paddle weiter um die Insel herum. Ich treffe auf einige Wirtschaftsgebäude und so etwas wie einem Biwakplatz, es stehen einige Zelte herum. Dann wende ich und paddle auf das Städtchen Lindow zu, wo ich mein Frühstück einnehmen möchte. Unterwegs treffe ich ein Ruderboot mit Journalisten, von denen einer eine dicke Filmkamera auf der Schulter trägt. Sie rudern auf mich zu. Es stellt sich heraus, dass ein bekannter rbb-Komiker eine Nacht auf der Insel verbringen möchte und ich werde interviewt, was ihn wohl dort erwarten könnte. Naja, was soll ich schon dazu sagen. Das Interview ist aber lustig. 

Rhinkanal

Rhinkanal

An der Badestelle lande ich an und mache es mir bequem. Da es inzwischen regnet, nutze ich die Umkleidehäuschen als willkommenen Unterschlupf. Es klart aber bald auf, und so mache ich mich auf zu einer Kanutour in den Vielitzsee. Ich paddle durch den Lindower Kanal, einen typischen städtischen Kanal mit vielen Motorbootsliegeplätzen, der aber mit zunehmender Entfernung von der Stadt immer wilder wird und schließlich in den Vielitzsee übergeht.

beim Möllensee, Ruppiner Gewässer

beim Möllensee, Ruppiner Gewässer

Diesen länglichen See mit gut bewachsenen Ufern paddle ich bis zu seinem Ende, lande hier und da an verschiedenen Pausen - und Einsetzstellen an und genieße das zunehmend schöner werdende Wetter. An verschiedenen Stellen wird gebadet, es sind ja auch Sommerferien. Dann paddle ich wieder zu meiner Unterkunft am Westufer des Gudelacksees zurück. Dort erlebe ich einen netten Abend mit meinen Gastgebern.

Rheinsberger Rhin unterhalb Zippelsförde

Rheinsberger Rhin unterhalb Zippelsförde

An den beiden darauffolgenden Tagen paddle ich noch alle kleinen Seen und Wasserläufe der Gegend ab sowie den Rhinkanal fast bis hinunter in den Tietzowsee. Auch das Stück Rheinsberger Rhin aufwärts nach Zippelsförde lasse ich nicht aus. Alles ist schön natürlich, am besten gefällt mir der Kleine Möllensee, der einsam in der verwunschenen Gegend nahe Klausheide liegt.  Nach diesen Tagen bin ich sehr glücklich, dass ich schönes Wetter und nette Gastgeber hatte und dass diese Natur um mich herum alles bietet, was ich zum Ausgleich meines sonstigen Lebens benötige. 

Geschrieben in Kanutagebuch (2012)