Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Sonntag, 9. August 2015

Geschrieben am 09.08.2015 in Kanureisen (2015) —   Havel-Müritz-Rundtour, Obere-Havel (Geändert am 05.07.2017)

Teil 3 von 7 in der Serie Havel-Müritz-Rundtour 2015

Die Nacht auf dem kleinen Wasserwanderrastplatz bei der Kanustation "Kanu-Hecht" war recht ruhig, aber doch schon früh vorbei. Nach dem Duschen mache ich Frühstück, und bald haben wir unsere Zelte abgebaut. Ich bringe mein Fahrrad nach Granzin, es sind nur wenige Kilometer. Ich stelle es auf der dortigen Kanustation ab, es ist noch niemand anwesend, den ich begrüßen oder fragen könnte.

bei Kanu-Hecht in Dalmsdorf

bei Kanu-Hecht in Dalmsdorf: am Käbelicksee

Bald sitzen wir im Kanu und paddeln langsam auf den Käbelicksee hinaus. In der Bucht vor der Badestelle von Kratzeburg halten sich viele Graugänse auf. Sie sind recht nervös, einen Grund dafür können wir nicht entdecken. Einige Kormorane überfliegen uns. In der strahlenden Sonne sehen wir, dass sie nicht nur schwarz sind, wie es oftmals scheint, sondern dass sie fast weiße Hälse haben. 

Havel vor Granzin

Havel vor Granzin

Einige weitere Wasserwanderer sind von Kanu-Hecht aus gestartet, und die Kanus bewegen sich alle ruhig über den Käbelicksee auf die größere Halbinsel im Süden zu, hinter der der Ausfluss der Havel liegt. Ein großer Teil des Sees ist von Wald oder hohen Uferbäumen umgeben, so dass der Ausfluss nicht sofort zu sehen ist. 

auf dem Käbelicksee

auf dem Käbelicksee

Wir hören in den Kanus hinter uns Diskussionen darüber, wo er wohl sein könnte. Als eine Kajakfahrerin durch das Schilf verschwindet (jedenfalls scheint es so), weiß jeder, wo es zur Havel geht. 

die Havel vor Granzin

die Havel vor Granzin

Wir genießen nicht nur den Käbelicksee sehr, sondern ebenso das folgende Stück Havel: viele Fische, meist Rotaugen, schwimmen mit uns um die Wette, und im Wasser wachsen etliche Seerosen sowie einige Krebsscheren. Leider ist dieses Stückchen Havel nur 1,5 Kilometer lang, und so sind wir schon bald im Granziner See angekommen. 

Havel vor dem Zierzsee

Havel vor dem Zierzsee

Der Granziner See erstreckt sich nach  Norden, und wie alle Seen im Müritz Nationalpark darf auch er nur an der Tonnenreihe entlang befahren werden. Da er recht schmal ist, sind wir kurz darauf in Granzin an der Kanustation "Kormoran Kanutouring" angelangt. Dort begrüßen wir den Betreiber, zu dem wir seit vielen Jahren ein freundschaftliches Verhältnis pflegen.

Görtowsee

Görtowsee

Wir wussten bislang nicht, dass es seit 2015 dort ein neues Sanitärgebäude gibt, so dass in Granzin nunmehr ein vollwertiger Wasserwanderrastplatz entstanden ist. Das bringt uns zu dem Entschluss, die kommende Nacht dort zu zelten. Ich nehme also mein Fahrrad und radle zur Kanustation "Kanu-Hecht", wo ich es ins Auto lade und nach Granzin fahre. Wir unterhalten uns noch ausgiebig mit dem Betreiber und beschließen, unsere Zelte sofort aufzubauen, bevor wir unseren nächsten Paddelabschnitt starten. Während Gundula und Alexander die Zelte aufbauen, bringe ich mein Fahrrad zur Useriner Mühle, wo das Ende unserer heutigen Tagestour liegen soll. 

Obere Havel Idylle

Obere Havel Idylle

Nachdem ich wieder da bin, essen wir noch ein zweites Frühstück und fahren dann mit dem Auto nach Blankenförde, wo wir für die nächste Etappe im Kanu starten.

Die folgende Havel ist sehr schön, bald wird sie breiter und breiter. Wir paddeln durch den Görtowsee, ein Stückchen sehr viel breitere Havel und dann in den Zierzsee. Dieser geht nur mit einer Enge in den Useriner See über.

Fischadler über dem Useriner See

Fischadler über dem Useriner See

Die 3,5 Kilometer bis zur Useriner Mühle vergehen wie im Fluge, da wir auf dem Useriner See ganz guten Wind haben, der fast genau von hinten kommt. Wir nutzen also den Schirm, und zusätzlich paddeln Alexander und ich kräftig mit. 

auf dem Useriner See

auf dem Useriner See

Auf der Höhe des Dörfchens Userin sehen wir einen Fischadler am Himmel, und wir haben Glück, er kommt uns bald näher, fliegt sogar direkt über uns einige Kreise. Alex gelingt es, einige Fotos zu machen, bevor wir mit starkem Wind weiter über den See "gleiten". 

Pause am Useriner See

Pause am Useriner See

An der Badestelle an der Useriner Mühle herrscht erwartungsgemäß viel Betrieb. Es gelingt uns aber trotzdem, anzulanden und eine schöne Pause einzulegen. Später radle ich zum Auto nach Blankenförde. Wieder zurück in Useriner Mühle machen wir uns auf den Weg nach Granzin, wo wir die kommende Nacht in unseren bereits stehenden Zelten auf dem Wasserwanderrastplatz der Kanustation "Kormoran Kanutouring" verbringen.