Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Resümee

Geschrieben am 07.08.2004 in Kanureisen (2004) —   Elbe, Mecklenburgische-Seenplatte, Müritz, Müritz-Elde-Wasserstraße (Geändert am 27.10.2017)

Teil 24 von 24 in der Serie Meine Kanutour im Sommer 2004 in Mecklenburg-Vorpommern

Hinter mir liegen ca 4 Wochen Paddeln mit Unterbrechungen und etwa 420km incl. der Nebentouren. Ich habe eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt genossen, so wie ich es mir vorgestellt habe. Vor allem habe ich Biber und Fischotter in Aktion erlebt. Die ganze Zeit ging es mir gut, das teilweise regnerische und kalte Wetter hat mir nichts ausgemacht und das nicht immer angenehme Verhalten einiger Menschen hat mich nicht ernsthaft geärgert. Ich habe mich so gut es überhaupt möglich ist an jede Situation angepasst und immer das Beste daraus gemacht. Ich hätte noch langsamer und gelassener sein können, Zeit hätte ich immer genug gehabt. Mein Kanu hat meine Erwartungen voll erfüllt, mein Bootswagen ebenfalls. Mein Zelt war regendicht, mein Essen reichhaltig und überall traf ich freundliche Leute (außer am letzten Tag). Ich habe wertvolle Erfahrungen für meine nächsten Touren gesammelt, schöne Anregungen erhalten und viel Neues kennengelernt. Wenn es nach mir ginge, würde ich auch drei Monate mit meinem Kanu unterwegs sein können. Ich fühlte mich nie einsam, und immer hatte ich für alles eine Lösung. Ich habe mich selbst von einer ganz anderen Seite kennengelernt, vor allem beim langen Landtransport. Nie konnte ich Verantwortung auf andere abschieben, um alles musste ich mich selbst kümmern. Aber auch mit meiner Familie würde ich gerne mal eine lange Tour machen, wo wir fast an jedem Tag unser Zelt auf- und abbauen. Das ginge natürlich nur ohne meine 90 jahrige Schwiegermutter.

Von der Politik wünsche ich mir, daß der Motorbootsverkehr folgendermaßen eingeschränkt wird:

Immerhin ist es ja so, dass Motorbootfahren auf Binnengewässern immer in sensiblen Bereichen ausgeübt wird, und ich finde, es ist ein großes Privileg der Ostdeutschen, dass es dort in solch großem Umfang möglich ist. Im Rest der Republik ist das Fahren mit Motorbooten kaum möglich, und der Natur und den Erholungssuchenden tut das dort bestimmt sehr gut.

Ich wünsche mir außerdem von der Politik, dass der Naturschutz konsequent fortgeführt und erweitert wird. Die Natur benötigt vor allem eines: Lebensraum! Alle meine Beobachtungen zeigten, dass nicht Störungen durch Wasserfahrzeuge den Tieren den Garaus machen (außer den Fischen, die in die Schrauben von Motorbooten geraten, der längste, den ich sah, war über 60 cm lang, ein Spiegelkarpfen) sondern das Fehlen von ungenutztem Gelände, in diesem Zusammenhang an Ufern.

Ich wünsche mir aber auch, dass "Freizeit - Reservate" für Jugendliche geschaffen werden, in denen sie laut und ausgeflippt sein dürfen und für ihren Dreck, den sie hinterlassen, selbst verantwortlich sind. Dafür könnte man ihnen verlassene Kiesgruben zur Verfügung stellen. Woanders sollte man dann diese Art von Verschmutzungen und Beeinträchtigungen der Ruhe nicht mehr dulden. Man muss nicht in jedem Wald mit Notstromaggregaten und riesigen Anlagen "Konzerte" veranstalten und Saufgelage, wobei der ganze Dreck einfach liegen bleibt.

Nachtrag 16.5.08: Es gibt Leute, denen es aufstößt, wenn ich als Paddler Restriktionen gegen gewisse Verhaltensweisen von Motorbootfahrern und Eigenarten ihrer Technik fordere. Es gibt auch andere persönliche Schmähungen. Ich bitte jeden, der das diskutieren möchte, mit mir persönlich per mail zu tun. Was das an Themen abgibt, kann wie bisher in einschlägigen Foren gerne behandelt werden, aber bitte sachlich anstatt persönlich. Wer zu feige ist, sich mit mir persönlich auszutauschen, der sollte lieber schweigen. Ich könnte mich auch jederzeit dazu entschließen, diese Beleidigungen und Schmähungen in der Öffentlichkeit strafrechtlich verfolgen zu lassen. Das beträfe dann auch den Webmaster des Forums, der ja lange genug Kenntnis von den Machenschaften hatte, um sie abstellen zu können. Also nimm es raus!  Nachtrag Ende...

Ich bin froh und war es wirklich jeden Tag, diese Tour unternommen zu haben. Es war das bisher beste, was ich jemals alleine unternommen habe!