Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Der Woblitzsee

Geschrieben am 18.08.2002 in Kanureisen (2002) —   Mecklenburgische-Seenplatte (Geändert am 27.10.2017)

Teil 4 von 21 in der Serie Meine Kanutour im August 2002 in Mecklenburg-Vorpommern

Die Situation ändert sich jedoch, als der Kammerkanal zuende ist und ich auf den Woblitzsee fahre.

Dem Tourenatlas TA6 hatte ich entnommen, dass der See bisweilen hohe Wellen auftürmt bei Westwind. Mir erscheint der Wind jedoch mäßig bis schwach zu sein, die Wasseroberfläche ist nur leicht gekräuselt. So beschließe ich, den See einfach mittig in Luftlinie zu durchfahren, anstatt mich in Ufernähe vorwärts zu bewegen.

Nach 2 bis 300m frischt der Wind von der Ostseite her plötzlich auf und produziert schlagartig "richtige" Wellen. Etwa auf halber Seelänge, nach knapp 2 km, befindet sich eine Landzunge und danach, so schätze ich, müsste das Ufer genügend Schutz bieten. Die knapp 2000 m bis dahin bin ich dann mit dem Doppelpaddel und großem Krafteinsatz gefahren, um so schnell wie möglich die Landzunge zu erreichen. Das Wasser riecht gut, der Wind erfrischt mich und die Anstrengung tut mir richtig gut. Als dann mein Telefon klingelt, 5 min bevor ich bei der Landzunge angekommen bin, kann ich nicht abnehmen und muß es (lange!) klingeln lassen.

Im Windschutz treibend rufe ich dann zurück: Es ist Gundula, wie ich schon vermutet habe. Wir tauschen uns aus, dann setze ich meine Fahrt auf glattem Wasser gemütlich fort, um die Schleuse Wesenberg zu erreichen.