Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Burow bis Parchim

Geschrieben am 09.08.2016 in Kanureisen (2016) —   Müritz-Elde-Wasserstraße (Geändert am 05.07.2017)

Teil 5 von 9 in der Serie Müritz-Elde-Wasserstraße 2016

Am heutigen Dienstag wollen wir etwa 20 Kilometer von Burow bis Parchim paddeln. Da das Fahrrad ja bereits am Zielort ist und wir auch keine Zelte abbauen müssen, starten wir bereits recht früh: bereits gegen 9:00 Uhr sitzen wir in Burow im Kanu. Es ist zwar auch heute recht windig und kühl, aber immerhin bleibt es trocken. Trotzdem wir recht schnell paddeln, erfreuen wir uns an den schönen Uferpflanzen, an den Erlen- Eichen und Kiefergehölzen rechts und links am Ufer. Wir können ab und zu einen Eisvogel und auch Graureiher beobachten, und kurz vor Neuburg kreist ein Rotmilan über dem Kanal und den angrenzenden Wiesen. Bei der Schleuse Neuburg haben wir leider eine sehr lange Wartezeit, da es zuerst eine Gegenschleusung (Bergschleusung)  gibt, und die dauern immer länger als die Talschleusungen. 

Pausenplatz in Slate

Pausenplatz in Slate

Vor Slate legen wir eine Pause ein und essen unser zweites Frühstück. Dabei können wir ein junges Reh beobachten, das am gegenüber liegenden Ufer zwischen hohen trockenen Gräsern nach Leckereien sucht. Auf unserer Weiterfahrt sind entdecken wir an vielen Stellen sind Biberspuren: an Birken, Erlen und sogar Eichen finden wir abgerindete Stammteile vor, und immer wieder ihre typischen Stellen, an denen die Biber das Ufer erklettern oder hinunter rutschen.

WWR in Parchim

WWR in Parchim

Kurz vor Slate hören wir rechts im Schilf etwas quieken: dort muss sich eine Wasserralle aufhalten. Diese kleinen Wasservögel hören sich wie kleine Schweine an. 

Wasserwanderrastplatz Parchim

Wasserwanderrastplatz Parchim

Am Dost, der hier noch an vielen Stellen blüht, halten sich viele Falter und Bienen auf. Da wir uns nicht weit vor Parchim befinden, nimmt die Zahl der Stockenten zu. Einige Wochenendhäuser stehen am Ufer, wo die laute Bundesstraße vorbei führt. Sehr entspannend stelle ich mir den Aufenthalt dort nicht gerade vor. 

Kurz nach Zwei Uhr erreichen wir den Altarm, der uns in die Innenstadt von Parchim und damit zum Wasserwanderrastplatz führt. Wir landen am kleinen Stichkanal an, der zum Aussteigen für Kanuten gedacht ist. Sofort sehen wir, dass der Wind an unserem größeren Zelt eine der Stäbe zerbrochen hat. Bevor ich mit dem Fahrrad das Auto aus Burow hole, reparieren wir den Stab provisorisch.

Als ich später mit dem Auto wieder beim WWR ankomme, überlege ich, wie ich den Stab reparieren kann. Aus einigen alten Stäben, die ich noch von einem anderen Zelt als Ersatz im Auto hatte, und neuem Gummi, das ich ebenfalls im Auto hatte, gelingt es mir, einen voll funktionstüchtigen Stab zusammen zu basteln. Das Zelt ist erst einmal gerettet.

Die Familie, die wir einen Tag zuvor im Starkwind trafen, sind hier ebenfalls angekommen. Sie hatte es am Vortag tatsächlich noch bis Neuburg geschafft.

Wir genießen noch einen netten Nachmittag, und ab und zu scheint tatsächlich noch einmal etwas Sonne. Der Wind wird allmählich schwächer.