Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Burow bis Parchim

Geschrieben am 04.08.2006 in Kanureisen (2006) —   Müritz-Elde-Wasserstraße (Geändert am 05.07.2017)

Teil 3 von 6 in der Serie Müritz-Elde-Wasserstraße, eine 5-tägige Paddeltour 2006

Der folgende Abschnitt ist nicht so waldreich an den Ufern, aber trotzdem sehr schön bewachsen, und es ist ruhig. Ab und zu sehen wir Fraßspuren von Bibern. Wir paddeln langsam und genießen die Natur um uns herum.

In Neuburg legen wir am Wasserwanderrastplatz an, es gibt einige überdachte und damit schattige Sitzplätze, wo wir unser Haferfrühstück kochen und eigentlich etwas zu Trinken bestellen wollen, aber die Bedienung, die am Nachbartisch das Bier bringt, ignoriert uns. Was sie gegen uns hat oder ob sie nur keine Lust hat, ergründen wir nicht. Also drängen wir uns nicht weiter auf und verschwinden nach dem Essen. Gastfreundschaft sieht anders aus.

Gebänderte Prachtlibelle

Gebänderte Prachtlibelle

Die nächsten 5 km haben wir selbst einen Gast: eine gebänderte Prachtlibelle macht es sich auf unseren Kanus bequem, erst auf meinem Kajak und dann auf dem Canadier von Alexander und Gundula. Eine ganze Stunde bleibt sie bei uns, dann verlässt sie uns, kurz bevor wir Parchim erreicht haben.

Müritz-Elde-wasserstraße vor Parchim

Müritz-Elde-wasserstraße vor Parchim

Vor Parchim wurde rechts der Damm erneuert, daher ist der Kanal noch etwas kahl, aber der Pflanzenbewuchs wird sich in den nächsten Jahren erholen. Von der Bundesstraße links erschallt Autolärm, was die romantischen Gefühle hier etwas schmälert.

In Parchim biegen wir rechts in den Stadthafen ein, an dessen Ende der Wasserwanderrastplatz zu finden ist. Hier hat sich in den letzten Jahren viel verändert: man hat einen kleinen separaten "Hafen" für Kanus gebaut und den Zugang mit einer schön gestalteten Fußgängerbrücke versehen.

spezieller Kanuausstieg auf dem Wasserwanderrastplatz Parchim

spezieller Kanuausstieg auf dem Wasserwanderrastplatz Parchim

Daneben gibt es ein neues Hafenmeister - und Sanitärgebäude, aber leider keine Möglichkeit mehr, ohne speziellen Schlüssel frisches Wasser zu zapfen: im Sanitärgebäude hat man einen Kücheneinbau vergessen, und unter die niedrigen Wasserhähne in den Waschbecken passt kein Behälter. So muss man sich also vom Hafenmeister Einlass in sein Heiligtum erbitten, um in der dortigen Küche Wasser holen zu können (ist kein Problem).

Frühstück in der Sonne

Frühstück in der Sonne

Es sind noch einige andere Wasserwanderer hier, teilweise kennen wir uns schon von unterwegs. Auch einige (freundliche) Motorbootfahrer sind hier zu Gast, man plaudert miteinander.

Auch hier machen wir noch ein wenig die Stadt unsicher, nachdem wir unsere Zelte aufgebaut und gekocht haben. Die Sanierungsarbeiten sind weiter fortgeschritten im Vergleich zu meiner Tour 04, und die Innenstadt wird teilweise richtig schön wiederhergestellt. Bis alles fertig ist, wird es aber wohl noch weitere 20 Jahre dauern, zu groß war der Verfall. Dann jedoch werden die Menschen, die dort leben und die Gäste durch eine Stadt voller Fließgewässer und historischen Gebäude beglückt.