Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf der Alster im September.

Geschrieben am 14.09.2016 in Kanutagebuch (2016) (Geändert am 05.07.2017)

Heute bin ich in Hamburg und erkunde die Situation an der Alster auf Höhe der Poppenbüttler Schleuse. Mit einer lieben Freundin setze ich dort ein, und wir paddeln ganz langsam die Alster aufwärts. Es ist sehr warm, knapp 30 Grad im Schatten. Die Bäume bieten uns Halbschatten, und die Ufervegetation und die Stimmung sind traumhaft schön. Da es mitten in der Woche ist, paddelt außer uns kaum jemand. An vielen ruhigen Uferstellen huschen Wasserläufer über das Wasser, und dann kommt sogar ein Eisvogel von vorne angeflogen. In den hohen Bäumen der an die Alster grenzenden Abhänge singen Rotkehlchen um die Wette.

flache Alster bei Poppenbüttel

flache Alster bei Poppenbüttel

Zu unserer größten Überraschung hören wir plötzlich Kranichrufe in der Luft: ich blicke nach oben, und dort fliegen etwa 10 Vögel des Glücks. Sie drehen zwei Runden über uns in etwa 50 Metern Höhe, bevor sie wieder dorthin verschwinden, wo sie herkamen, wahrscheinlich am Kupferteich.

Zweig-Dickicht über der Alster

Zweig-Dickicht über der Alster

Wir paddeln ganz still und langsam bis kurz vor die Schleuse Mellingburg. An einer Stelle, wo die Alster recht schmal ist, sind die Weidenbüsche recht weit über den Fluss gewachsen, so dass wir uns hindurch zwängen müssen. Dahinter kommt ein zwar sehr breite, aber auch recht flacher Abschnitt. 

aussetzen am Schleusenteich Poppenbüttel

aussetzen am Schleusenteich Poppenbüttel

Bevor wir unseren Rückweg antreten, sehen wir noch zwei Eisvögel in der Ferne, und dann können wir zu unserer Freude auch noch eine Gebirgsstelze bewundern, die zuerst am Spülsaum des Ufers herumpickt, dann auffliegt und nur wenige Meter entfernt mit nickendem Köpfchen auf einem Stück Totholz ihr Futter sucht. Der letzte Eisvogel für heute fliegt dann nur wenige Meter von uns entfernt in sehr geringer Höhe pfeilschnell an uns vorbei.

Auf unserer Rücktour lassen wir uns auch sehr viel Zeit, genießen einen Gesangswettbewerb von mehreren Rotkehlchen und entdecken am linken Ufer noch einen Flussuferläufer. Auch das letzte Stück paddeln wir ganz langsam, Und als wir wieder am Poppenbüttler Schleusenteich ankommen und unser Kanu ausgesetzt haben, genießen wir noch ein wenig dem schönen Spätsommertag mit südlicher Hitze auf einer Bank im Halbschatten.

Währen ich später nach Kiel zurück fahre, überfliegt mich quer zur Autobahn 21 ein Seeadler!

Geschrieben in Kanutagebuch (2016)