Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Alster am 19. Juli

Geschrieben am 10.08.2014 in Kanutagebuch (2014) —   Alster (Geändert am 05.07.2017)

Wir fahren heutigen Samstag über die A7 nach Hamburg anstatt über Segeberg. Leider ist diese recht voll, so dass wir eine recht lange Fahrzeit haben. An der Poppenbütteler Schleuse lassen wir im Schatten mein Fahrrad stehen und bewegen uns dann zu unserer Kanueinsetzstelle an der Wohldorfer Schleuse in Duvenstedt. 

Alster im Schatten

Alster im Schatten

Gegen 13:00 Uhr starten wir dort. Es ist über 30 Grad warm, aber zum Glück weht ein frischer Wind und wir werden die meiste Zeit im Halbschatten der überhängenden Äste paddeln. 

Über die Übersetzrollen an der Wohldorfer Schleuse (die nur noch ein Wehr ist) kommen etliche Kanus, es wird uns langsam klar, dass wir heute viel Betrieb auf der Alster haben werden. 

Nach unserer Erfahrung vom vergangenen Samstag auf dem Abschnitt zwischen Gut Stegen und dieser Kanueinsetzstelle sind wir sehr gespannt, ob wir hier gut durchkommen oder ob es eben solche Hindernisse gibt wie oben. 

viel Verkehr auf der Alster

viel Verkehr auf der Alster

Es kommen noch etliche Kanuwanderer flussabwärts vorbei, überholen uns, da wir sehr langsam sein wollen. Wir versuchen, trotzdem das Beste aus unserer Kanutour zu machen und sie zu genießen. Bald bemerken wir, dass uns auch Kanus entgegen kommen, die gemietet sind: es steht "Marienhof" dran, und das ist die Vermietung bei der Poppenbüttler Schleuse. Daraus schließen wir, dass die Strecke unproblematisch zu paddeln sein wird. 

Nach einer Weile erreichen wir die Mellingburger Schleuse, wo wir aussetzen und umtragen müssen. Wir wollen diese Gelegenheit zu einer Picknickpause nutzen und finden einen schmalen Grasstreifen, wo wir unser Holzkanu ablegen können. 

an der Schleuse Mellingburg

an der Schleuse Mellingburg

Während unserer Pause erreichen zwei Gruppen diesen Platz: es sind beide Junggesellenabschiede, und beide haben deutliche Mengen Bier dabei und scheinbar auch schon konsumiert, wie das Blasenleerverhalten schließen lässt. Teilweise schaffen diese Leute es, sowohl den hier kreuzenden Fahrradweg als auch die Kanuumtragestelle komplett zu blockieren. Wir nehmen es wie die meisten anderen Anwesenden mit Humor, und nachdem beide Gruppen wieder auf dem Wasser sind, setzen auch wir unser Holzkanu wieder in die Alster ein.

Alstervergnügen

Alstervergnügen

Wir haben bereits vier Kilometer hinter uns - und bis Poppenbüttel sind es nur noch 2,8 Kilometer. Trotz des vielen Verkehrs genießen wir unsere Kanutour und ab und zu sehen wir sogar einen Eisvogel dicht über die Wasseroberfläche zischen. An steilen Ufern und den Grundstücken wohlhabender Leute vorbei paddeln wir so langsam wie möglich flussabwärts. Dann kommt die Poppenbüttler Schleuse in Sicht. Wir beschließen, dass ich bereits am Anfang des (ehemaligen) Schleusenbeckens aus dem Kanu steige und die letzten paar hundert Meter zu meinem Fahrrad wandere. Auf diese Weise können Alexander und Gundula noch ein wenig im Schatten paddeln, denn trotz des fortgeschrittenen Nachmittags brennt die Sonne immer noch sehr heiß. An der Schleuse sind etliche Kanuvermieter dabei, die Kanus ihrer Gäste auf Trailern zu verladen.

Alster und Teichrosen

Alster und Teichrosen

Mit meinem Fahrrad fahre ich über den Heegebarg, vorbei am Stausee Mühlenteich und der alten Wassermühle nahe Hainisch-Ihland, dicht am Rodenbeker Quellental vorbei über den "Alsterblick", wo ich bald darauf mein Fahrrad ins Auto lade und nur wenige Minuten später bei Gundula und Alexander beim Marienhof anlange. 

Nachdem auch dort der Betrieb abgeebbt ist, laden wir ebenfalls unsere Ausrüstung ins Auto und wollen gerade das Kanu verladen, als noch ein Fahrer einer Kanuvermietung zu uns kommt und uns zu unserem Holzkanu interviewt. Es ergibt sich ein längeres Gespräch, und wir erfahren, dass in der vergangenen Woche die obere Strecke der Alster von Wulksfelde an abwärts geräumt wurde. 

Endlich haben wir alles reisefertig, und gegen 18:00 Uhr machen wir uns auf den Rückweg nach Kiel. Da die A7 nun nicht mehr ganz so voll ist, kommen wir recht schnell zuhause an.

Es war zwar mehr Betrieb auf dem Gewässer als wir es gewohnt sind und als wir anstreben, aber wir sind guter Dinge und sind ganz froh, uns Zeit gelassen zu haben.

Geschrieben in Kanutagebuch (2014)