Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Holsteinische Seenplatte am 2. November

Geschrieben am 04.11.2014 in Kanutagebuch (2014) —   Holsteinische-Seenplatte, Schwentine (Geändert am 05.07.2017)

Für heute sind 15 Grad vorausgesagt, dazu sonniges Wetter und Wind bei Stärke 3. Die Windstärken lassen für mich nicht viele Alternativen, wenn ich nicht auf ein schmales Gewässer will: ich entscheide mich dafür, auf dem Kleinen Plöner See und der Schwentine-Große Breite zu paddeln. 

Pause bei Dörnick

Pause bei Dörnick

Ziemlich genau um 12:00 Uhr setze ich am Ascheberger Parkplatz in Plön in den Kleinen Plöner See ein. Der Steg ist bereits abgebaut, der Wasserstand sehr niedrig. Da der See im Uferbereich voller Geröll ist, hauptsächlich Bauschutt, brauche ich dafür meine Gummistiefel. Die Stadt Plön täte gut daran, seinen Gästen hier etwas anderes zu bieten als einen sehr hohen Steg (im Sommer) oder ein Bauschutt - Ufer. 

Herbstfarben bei Dörnick

Herbstfarben bei Dörnick

Der Wind kommt aus Süd, ist aber nicht sehr stark. Er drückt seitlich, so dass ich durch Trimm und Paddeltechnik ein Drehen meines Kanus verhindern muss. Auf dem See halten sich viele Wasservögel auf: Stockenten, Schellenten, Graugänse und Kormorane. Das gesamte linke Ufer bietet durch den niedrigen Wasserstand einen begehbaren Streifen, den man fast als "Strand" bezeichnen könnte. Ich höre einen Eisvogel laut und deutlich sein metallenen Töne in die Luft stoßen, bekomme ihn jedoch nicht zu sehen. 

Schwentine Große Breite bei Wittmoldt

Schwentine Große Breite bei Wittmoldt

Die Bäume beim Gut Wittmoldt und dem Dorf Dörnick  leuchten in der Sonne, besonders die Eichen und Buchen. Auf einer Eiche auf der schmalen Landzunge beim Gut Wittmoldt sitzen 8 bis 10 Kormorane. Leider sind sie sehr scheu, die meisten von ihnen fliegen weg, als ich näher heran komme. Ein Seeadler kommt über den schmalen Seeteil geflogen, die Graugänse und Stockenten fliegen auf. Später sehe ich noch weitere Seeadler fliegen. Es sind allesamt Jungtiere, also ohne die weißen Schwanzfedern und den weißen Kopf.

Gegenwind auf dem Kleinen Plöner See

Gegenwind auf dem Kleinen Plöner See

Ich lasse mir sehr viel Zeit, genieße die Sonne und die Ruhe. Hier in der "Großen Breite" der Schwentine ist es sehr windgeschützt. Außer mir ist niemand auf dem Wasser, später sehe ich in der Ferne noch einen "Stand Up Paddler". 

Bevor ich mich beim Dorf Wittmoldt für das Umdrehen entscheide, liege ich mit meinem Holzkanu noch eine Weile in Ufernähe am Waldrand. Wieder höre ich einen Eisvogel, diesmal zischt er durch den Wald! Ein Mäusebussard kreist über dem Wasser, und einige Schellenten lassen sich von seiner Anwesenheit beirren und fliegen auf. 

Dann wende ich und paddle in Richtung Plön zurück. Bald bin ich am Gut Wittmoldt vorbei, und ab dann weht mir doch noch ein etwas stärkerer Wind entgegen. Er kommt leicht von rechts, und das ist ziemlich günstig für mich, da ich meistens links paddle. Die Sonne steht jetzt, gegen 14:30 Uhr,  bereits recht niedrig, und ich beschließe, die letzten zwei  Kilometer zügig zurück zu legen. 

Direkt über den Kleinen Plöner See, nicht am Ufer entlang, paddle ich jetzt gegen den Wind fast eine dreiviertel Stunde, bis ich wieder am Ascheberger Parkplatz ankomme. Das war denn doch wieder "Sport". Bald ist alles eingeladen und mein Holzkanu auf dem Autodach festgezurrt. Ich bin sehr zufrieden mit mir, dass ich mir diesen Spaß wieder einmal gegönnt habe und freue mich auf das nächste Mal.

Geschrieben in Kanutagebuch (2014)