Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

13. August auf der Schwentine

Geschrieben am 18.09.2014 in Kanutagebuch (2014) —   Schwentine (Geändert am 05.07.2017)

Am heutigen Mittwoch bekomme ich Besuch von einer lieben Freundin. Wir wollen ein wenig mit dem Kanu auf der Schwentine umher paddeln, ohne Ziel. In Klausdorf beim Kanuverein setzen wir ein, und dann paddeln wir ganz gemütlich diesen schönen Fluss abwärts. Der Himmel ist fast ganz blau, und es sind über 20 Grad bei wenig Wind.

Schildkröte auf Totholz

Schildkröte auf Totholz

Es ist recht still, und es sind kaum andere Paddler unterwegs. Wir genießen es sehr, zusammen eine kleine Safari in der Natur zu unternehmen. Das Ausflugsschiff kommt uns entgegen, wir werden freundlich begrüßt. Bald können wir eine Ringelnatter beobachten, sie schlängelt sich parallel zum Ufer durch die Sumpfpflanzen und groben Wurzeln der Erlen am Ufer, die vom Wellenschlag frei gespült wurden.

Kanupass in Neumühlen

Kanupass in Neumühlen

Der Abschnitt zwischen Klausdorf am einen Ufer und dem Gut Oppendorf am anderen Ufer ist besonders ruhig, und zu unserer großen Freude entdecken wir eine Schildkröte, die sich auf einen Stück Totholz sonnt. Wir halten gebührend Abstand, für ein Foto sind wir zu weit entfernt. 

im Bootshafen des Angelvereins

im Bootshafen des Angelvereins

Auf unserer Weiterfahrt können wir noch eine weitere Schildkröte sowie eine Ringelnatter beobachten. Langsam und genussvoll paddeln wir in Richtung Neumühlen. Als der Hunger zu groß wird, wollen wir irgendwo anlegen, um ein paar Brötchen zu verspeisen, die ich morgens kaufte. Da mein Lieblingsplatz gerade besetzt ist, paddeln wir ein Stückchen weiter in das alte Freibad hinein, das im Laufe vieler Jahre zu einer üppigen Wildnis geworden ist. Dort gibt es einen kleinen Holzsteg. 

Segelhafen in Wellingdorf

Segelhafen in Wellingdorf

Bevor wir dort anlegen, entdecken wir auf einem Stück Totholz eine weitere Schildkröte, eine recht große. Leider hat sie eine recht große Fluchtdistanz und taucht ab, als wir näher als 10 Meter heran paddeln. So ist es eben manchmal. 

Großsegler auf der Kieler Förde

Großsegler auf der Kieler Förde

Wir essen einige Brötchen, dann setzen wir unsere kleine Natursafari fort. Als wir dem Wehr an der Mündung immer näher kommen, reift der Entschluss, auch noch ein wenig auf dem letzten Kilometer der Schwentine zu paddeln. Meine Begleiterin kann es sich dort auch nett vorstellen, und so setzen wir über den Kanupass um und paddeln bald langsam an den Booten und Yachten vorbei. Am Anleger des Seefischmarkts liegt ein Fährschiff, das den Personenverkehr im Kieler Hafen bedient: voller Respekt wahren wir einen gehörigen Abstand und paddeln in einem großen Bogen um das Schiff herum.

Aus einiger Entfernung ertönt Musik, sie hört sich ganz nett an. Als wir bald danach fast am Ende der Schwentine am Segelhafen Wellingdorf eintreffen, bemerken wir eine große Bühne. Wir paddeln in den Hafen hinein und lauschen eine Weile der Musik, während wir uns sehr interessiert die verschiedenen Schiffe und Boote angucken, die dort auf das Wochenende warten, wo ihre Besitzer wieder Zeit haben werden.

Wir schauen noch ein wenig auf die Kieler Förde hinaus, wo ein Großsegler vorbei zieht und gerade seine Segel hisst. Dann wird es Zeit für uns, zum Auto zurück zu paddeln. Mittlerweile ist es etwas windig geworden, und zusammen mit der (schwachen) Strömung wird es nun doch noch so etwas wie Sport. Wir treffen aber zur rechten Zeit beim Auto ein, reden noch ein wenig über das Erlebte. - Später erfahre ich, dass auf der Bühne "Romeo&Julia" open Air aufgeführt wurde. 

Geschrieben in Kanutagebuch (2014)