Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Schwentine am 21. Mai

Geschrieben am 28.05.2014 in Kanutagebuch (2014) —   Schwentine (Geändert am 05.07.2017)

Am Mittwoch, den 21. Mai paddeln wir am Abend nach 19:00 Uhr die Schwentine von der Oppendorfer Mühle aus abwärts. In Neumühlen (Wellingdorf) steht mein Fahrrad, um später das Auto wieder holen zu können. Da es an der Einsetzstelle keinen Steg oder ähnliches gibt, müssen wir über scharfes Geröll einsetzen. 

Frühling an der Schwentine

Frühling an der Schwentine

Hier oben hat die Schwentine ein stärkeres Gefälle, und wir müssen nicht paddeln, steuern also nur. Das dichte Gehölz beim Wasserwerk ist Lebensraum vieler Singvögel, wir genießen ihren Gesang, der laut in die Landschaft schallt. Wir hören Amseln, Singdrosseln, einen Zaunkönig, Rotkehlchen und Mönchsgrasmücken.

Stockenten auf Erlenstumpf

Stockenten auf Erlenstumpf: Foto: Alexander Clausen

Als wir die enge Durchfahrt in der Kurve durchpaddeln wollen, wo seit Jahren eine große Esche im Wasser liegt, kommt uns ein kleines Schlauchkajak entgegen. Die junge Paddlerin fragt uns im "Vorbeiquetschen" nach der Entfernung bis zur Oppendorfer Mühle, dann sind schon vorbei - und müssen noch einigen großen Steinen ausweichen. 

stille Schwentine

stille Schwentine

Die folgenden Kilometer paddeln wir ganz langsam.  Auf dem Rest einer umgestürzten Erle sitzen drei Stockentenerpel und lassen sich mit der Rest-Sonne bescheinen. Wir genießen die Abendruhe, und bis wir das Gelände des Kanuclubs erreicht haben, ist auf der Schwentine nur wenig Betrieb. Von da an treffen wir immer wieder trainierende Kanuten und solche, die von ihren Abendausflügen auf der Kieler Förde zurück kommen. 

Kuckuck an der Schwentine

Kuckuck an der Schwentine: Foto: Alexander Clausen

Die ersten Seerosenblätter haben sich ihren Weg an die Wasseroberfläche gebahnt, und im Schilf, das bereits die Hälfte seiner zu erwartenden Höhe erreicht hat, entdecken wir ab und zu das Nest eines Blässhuhns. In der Nähe der Eisenbahnbrücke schwimmen einige Kanadagänse, und als andere sie überfliegen, machen sie lautes Theater. Sie fangen sogar untereinander Streit an, ein Gänserich schwimmt vehement mit flach ausgestrecktem Hals auf einen Kontrahenten zu. 

kleine Schellenten auf der Schwentine

kleine Schellenten auf der Schwentine: Foto: Alexander Clausen

Zwischendrin kommt uns noch ein Kuckuck derart nahe, dass wir mit bloßem Auge sein hübsches gesperbertes Beingefieder bewundern können. Das aller Niedlichste ist jedoch ein Schellenten-Geschwisterpaar, das nur wenige Meter an uns vorbei schwimmt. Die beiden haben es nicht im geringsten eilig, aber Eltern oder weitere Geschwister sind nicht zu sehen.

Schwentine bei Neumühlen

Schwentine bei Neumühlen

Trotzt langsamen Paddelns kommen wir natürlich nach 5,5 Kilometern irgendwann an der Straßenbrücke der B 502 an, wo wir unser Kanu an Land ziehen können und wo mein Fahrrad steht. Ich sammle meine Sachen zusammen und radle über Klausdorf zur Oppendorfer Mühle. Mit dem Auto bin ich dann kurze Zeit später an der Einsetzstelle, wo Gundula und Alexander sich inzwischen die Zeit damit vertrieben haben, den sich dort aufhaltenden Kanadagänsen beim Ausleben ihrer Befindlichkeiten zuzuschauen. Der Weg nach Hause ist kurz, wir haben nur etwa 5 Kilometer zu fahren. 

Geschrieben in Kanutagebuch (2014)