Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf dem Lanker See und weiteren Seen Anfang Juni

Geschrieben am 07.06.2016 in Kanutagebuch (2016) (Geändert am 05.07.2017)

Für den heutigen Sonntag ist warmes Wetter bis zu 27 Grad angesagt sowie nur 2 bft Wind. Schon länger wollen wir auf den Lanker See, und heute realisieren wir dieses Vorhaben. Mittags setzen wir in Preetz am Brunnenweg ein und paddeln bei schönstem Wetter über den Kirchsee auf den Lanker See hinaus. Mit uns startet noch ein Pärchen in die andere Richtung, die Schwentine abwärts. 

der Lanker See am Ostufer

der Lanker See am Ostufer

Der Lanker See ist recht glatt, es weht tatsächlich nur ein ganz schwacher Wind. Auf dem See ist noch wenig Betrieb, nur Tiere gibt es viele: eine größere Zahl an Graugänsen ziehen gerade aus der westlichen Bucht zu der Insel vor der Badestelle hinüber. Aus dem dichten Weidengebüsch dieser Insel hört man, dass dort bereits sehr viele Gänse sein müssen. Das Blätterdach dort schützt sie ja auch optimal vor Feinden.

Links auf dem Probstenwerder können wir viele Möwen und auch eine große Zahl an Kanadagänsen erkennen. Wir halten gebührenden Abstand und paddeln zwischen den beiden Inseln zum offenen Lanker See hinüber. Wir lassen uns dabei viel Zeit und genießen den Tag. Ab und zu fliegen Stock- und Tafelenten über den See, und in der Ferne hören wir einen Graureiher schreien. Ein Mietkanu fährt in unsere Richtung, wir halten Abstand, da in dem Kanu ein Mann die gesamte Zeit, die das Kanu in unserer Nähe ist, vier Damen lauthals bespaßt. Zum Glück paddeln sie recht intensiv und sind bald außer Hörweite.

Nebengewässer in Wahlstorf

Nebengewässer in Wahlstorf: an der Schwentine

Wir paddeln links an der Sonneninsel vorbei, halten dabei  nach dem Adlerhorst in den hohen Pappeln Ausschau. Der ist jedoch durch das dichte Blätterdach komplett unsichtbar. Wir lenken unser Holzkanu in Richtung von Gut Wahlstorf. Uns fällt auf, dass das Herrenhaus besser zu sehen ist als gewohnt. Man hat viele Gehölze entfernt, um besser auf den Lanker See schauen zu können. 

kleiner Auenwald an der Schwentine

kleiner Auenwald an der Schwentine

Die Schwentine am Gut vorbei hat einen ganz ordentlichen Wasserstand, so dass es uns nur wenig Mühe bereitet, gegen die recht starke Strömung an zum Fuhlensee hoch zu paddeln. Die Muschelbänke leuchten in der Mittagssonne.

die Schwentine nahe dem Kronsee

die Schwentine nahe dem Kronsee

Schon während des Schwentine-Abschnitts erfreuen wir uns an intensiver Beschallung durch Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Singdrossel, Fitislaubsänger und andere. Als wir den Fuhlensee erreichen, schwimmen rechts neben unserem Kanu kleine Blesshühner mit einem Elternteil. Sie sind halbwüchsig und anscheinend Paddler gewohnt. Am gegenüber liegenden Flussufer sehen wir ganz junge Blesshühner mit einem Altvogel. 

Plattbauch-Libelle an ihrem Sonnenplatz

Plattbauch-Libelle an ihrem Sonnenplatz

Wir paddeln langsam durch den Fuhlensee, vorbei an Fischer Bocks Biergarten und Bistro und passieren einige Angelboote. Als wir dann den nächsten Abschnitt der Schwentine erreichen, hören wir zu unserer großen Freude einen Sprosser singen! Wer keine Sprosser kennt: sie gehören zur Familie der Nachtigallen und singen auch so. 

Genüsslich paddeln wir gegen sanfte Strömung und sind bald im Kronsee. Einige Paddler kommen uns entgegen, der Wind hat ein wenig aufgefrischt. Aus dem Schilf hören wir Rohrsänger rufen, und als wir im nächsten Abschnitt der Schwentine ankommen, hören wir bereits lauthals den nächsten Sprosser singen. Einige andere Wasserwanderer liegen mit ihren Kanus in einer kleinen Ausbuchtung und lauschen ebenfalls dem melodischen, abwechslungsreichen Gesang. 

Seitenwind auf dem Lanker See

Seitenwind auf dem Lanker See

Da wir guten Wasserstand haben, fällt es uns auch nicht schwer, diesen Teil der Schwentine aufwärts zu paddeln, wo es recht kräftig strömt. An einer schönen Uferstelle landen wir an, um eine Essens-Pause einzulegen. Eine ganze Weile liegen wir dort auf unserer Picknickdecke, lauschen dem Gesang der Vögel und beobachten die vielen Libellen beim Jagen oder der Verteidigung ihres Sonnenplatzes.

Auch unsere Rücktour lassen wir langsam angehen, und als wir wieder den Sprosser singen hören, macht Gundula eine Tonaufnahme. Es ist jetzt bereits 17:30 Uhr, als wir wieder auf dem Lanker See ankommen. Dort herrscht ein leichter Wind, den wir zum Teil frontal und später seitlich erfahren. Dadurch müssen wir schneller paddeln, so dass wir bereits eine knappe Stunde später an unserer Kanu-Einsetzstelle am Kirchsee ankommen.

Langsam packen wir unsere Ausrüstung ein, das Holzkanu auf das Autodach und fahren die kurze Strecke bis zu unserer Wohnung zurück. Die Sonne steht immer noch hoch am fast wolkenlosen Himmel.

Geschrieben in Kanutagebuch (2016)