Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Untere Schwentine am 26. Juni

Geschrieben am 27.06.2016 in Kanutagebuch (2016) (Geändert am 05.07.2017)

Gegen Mittag setzen wir in Kiel-Wellingdorf unter der Brücke der B 502 in die Schwentine. Es weht ein kräftiger, böiger Wind, aber es ist weitgehend sonnig und ausreichend warm. Ein Pärchen im Kajak sowie einige SUP setzen mit uns ein.

Kanadagänse in der Schwentine bei Wellingdorf

Kanadagänse in der Schwentine bei Wellingdorf

Während wir aufwärts paddeln, kommen wir an einer Schar Kanadagänsen vorbei. Die meisten sitzen auf dem Rasen eines Privatgrundstücks. Überall blüht es am Ufer, und zwischen den Pflanzen entdecken wir einige Teichhühner und etliche Blesshühner. Letztere sind fast ausgewachsene Jungvögel, sie halten sich bevorzugt auf den vielen Teichrosen auf, die ganze Teppiche bilden. 

Sehr erfreut sind wir, als eine Ringelnatter von beträchtlicher Länge die Schwentine überquert. Sie verschwindet schnell im Schilf. Wir sind langsam, einige andere Paddler in Mietkanus überholen uns. Wir freuen uns, als der Verkehrslärm allmählich verstummt. Ab der Ortsgrenze Klausdorf werden auch die anderen Boote weniger. Viele sind hier wohl ohnehin nicht unterwegs, sondern auf der Kieler Woche. Am Gut Oppendorf vorbei beobachtet Nina zwei Baummarder, die einen Eschenstamm hinab klettern. Ich kann nicht hinschauen, da gerade eines der Ausflugsschiffe vorbei kommt. Ein kleines Stückchen weiter entdeckt Nina ein Zaunkönignest, das der Bauherr in eine Spechthöhle gebaut hat.

Zaunkönignest an der Schwentine

Zaunkönignest an der Schwentine

Eine zweite Ringelnatter kommt angeschwommen, eine ganz kleine, und als sie das Ufer erreicht, möchte sie gleich auf einen Baumstumpf klettern, was ihr jedoch misslingt. Sehen können wir sie auch nicht mehr. Dafür sehen wir einen Bussard hoch oben segeln, und zwei Eichelhäher überfliegen nacheinander die Schwentine.

die Schwentine bei Flüggendorf

die Schwentine bei Flüggendorf

Fast die gesamte Zeit können wir dem Gesang von Singdrosseln, Zaunkönigen, Rotkehlchen und Mönchsgrasmücken lauschen. An einer seichten Uferstelle ertönt laute Musik im Wald. Ein Mann beschäftigt dort seinen Hund mit dem Wurf eines Knüppels. Eigentlich wollten wir an der Stelle eine Pause einlegen, aber davon sehen wir natürlich ab. 

Wir paddeln fast bis zur Oppendorfer Mühle, aber dann wird es uns doch zu mühsam. Was folgt, ist eine total entspannte Rücktour mit der Strömung. Am Anleger des Ausflugsschiffes legen wir dann unsere Pause ein, bis wir dann doch noch die letzte Sonnenwärme zur Rückfahrt nutzen. Wir treffen noch einen Eisvogel, der uns sehr nahe kam. Eine dritte Ringelnatter sehen wir auch noch, sie ist sehr groß und quert die Schwentine bei Klausdorf. 

Als wir am Parkplatz ankommen, ist dieser fast leer. Wir freuen uns über unsere schöne Kanutour und darüber, dass es nicht, wie morgens noch vorausgesagt, Regen gegeben hat.

Geschrieben in Kanutagebuch (2016)