Kanu & Natur

Ich hielt am mich Himmelfahrts-Nachmittag im Warnow-Durchbruchstal auf und sah vielen Menschen im Kanu zu, wie sie sich paddelnd (ca. 20%), treidelnd (ca. 30%) und kenternd (ca. 50%) an Steinen, Bäumen und Brückenpfeilern vorbei quälten (bis auf wenige, die steuern konnten).

Manche sind gekenterten Paddlern seitwärts reingefahren, manche sind die 400 m getreidelt, davon viele ohne Schuhe, alle mussten durch teilweise Meter tiefes Wasser "waten" und waren recht stark ausgekühlt. Ich glaube, viele wussten vorher nicht, worauf sie sich da eingelassen hatten.

Ich war an der Peene bei Gützkow, wo ich nette Leute kennen lernte, schöne Morgen - und Abendtouren unternahm und Seeadler, Fischadler, Biber und Eisvögel aus nächster Nähe zu sehen bekam.

Ich war an der Elbe, es gab Biber, einen Mink, seltsame mir unbekannte Wildgänse, Seeadler, Flussregenpfeifer, Fischadler und Flussseeschwalben zu sehen. An einer großen Eiche traf ich auf eine Armada von Eichenprozessionspinnerraupen, deren Haare giftig sind und einen neuroleptischen Schock auslösen können. Ich unternahm eine wunderschöne Morgentour gegen 4:00 bis 8:45 Uhr.

Ich fuhr rüber zur Mecklenburgischen Kleinseenplatte und unternahm bei Wustrow eine schöne Abendtour nach einem heftigen Gewitter auf der Balinka, dem Klenzsee, dem Gobenowsee und der Drosedower Bek. Später paddelte ich auch noch auf dem Rätzsee. Mit dem Wetter hatte ich Glück, es war meist trocken und warm. Ich machte eine schöne Wanderung an der Havel bei Havelberg.

Ich traf mich mit Gundula und Alex, wir fuhren zusammen  zur Oder. Dort umpaddelten wir zuerst in 2 Tagen die Oderinsel um Bralitz, Schiffmühle, Hohensaaten und Oderberg, wo wir mehrmals Eisvögel und Fischadler erlebten. Am Wasserwanderrastplatz in Oderberg flog ein Eisvogel immer direkt vor unserer Nase am Ufer entlang, und eine Teichhuhnmutter hatte alle Flügel voll zu tun, um ihre 9 frisch geschlüpften Küken zur Raison zu bringen.

Wir fuhren dann nach Mescherin, wo wir ein paar Tage auf dem dortigen kleinen Campingplatz und dem Landgasthof verbrachten. Wir trieben uns mit unserem Holzkanu auf der Westoder, den Oderpoldern, der Ostroder und einigen Altarmen herum. Wir beobachteten auch hier Eisvögel (Campingplatz Mescherin mit Eisvogel-Garantie!), Biber, Graureiher, Seeadler, Fischadler, grüne Eidechsen, riesige Erdkröten und laut "singende" Wasserfrösche. Am letzten Tag nahmen wir an einer geführten Kanutour (Mondscheintour) bei Frauke Bennett durch die polnische Polderlandschaft teil, wo Alexander auch ein kleines Video drehte. Als wir wieder zuhause waren, hatten wir einige Schwierigkeiten, uns wieder an das Stadtleben zu gewöhnen. Dazu war es auch noch gerade der Anfang der Kieler Woche, die ein unvorstellbares Volks - und Sauffest darstellt. Jetzt hat uns die Arbeit wieder!