Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Schwentine im September

Geschrieben am 28.10.2012 in Kanutagebuch (2012) —   Herbst, Schwentine (Geändert am 05.07.2017)

Am Sonntag, den 16. September herrschen recht kräftige Winde, es ist aber sonnig, so dass wir unbedingt paddeln möchten. Wir wären ja zu gerne auf einen See gefahren, aber bei über 4 Windstärken ist das nicht zu empfehlen.

Wir wollen nicht viel Aufwand treiben, also ist die nächste Kanueinsetzstelle am Rosensee (Schwentine) unser Freund. Als wir noch am Ausrüsten sind, kommen flussabwärts einige Standup-Paddler. Sie kämpfen sich gegen den Wind den Rosensee entlang, stehen dann vor uns nahe der Halbinsel am Totenredder und machen Fotos. Wir bleiben zunächst höflich auf Abstand, dann quetschen wir uns doch an ihnen vorbei und paddeln beherzt die Schwentine aufwärts in Richtung Preetz.

Ganz besonders genießen wir den Abschnitt beim Gut Rastorf, wo eine Art Auenwald erhalten geblieben ist. Nur wenige Paddler sind heute unterwegs, und so genießen wir die relative Einsamkeit. An der bekannten Pferdekoppel rasten wir, ein paar ganz junge Mietkanufahrer sind auch dort, nette Schüler. Wir picknicken eine Weile und schauen dabei zwei Eichelhähern zu, die sich mit wechselnden Rufen jagen, dann finden, dann einfach zusammen auf einem Ast hocken. Ein Habicht dreht seine Kreise über der Wiese mit den Robustrindern am nördlichen Schwentineufer.

Auenwald beim Gut Rastorf

Auenwald beim Gut Rastorf

Bald sitzen wir wieder in unserem Kanu und paddeln weiter in Richtung Preetz. Kurz vor Preetz drehen wir um und lassen uns ohne zu paddeln mit Wind und Strömung, bei immer noch sonnigem Wetter, die Schwentine sehr relaxed abwärts treiben.

Schwentine vor Preetz

Schwentine vor Preetz

Am östlichen Ufer nahe der Einmündung einer kleinen Au sehen wir zwei Greifvögel, die zu einer großen Weide fliegen. Der eine ist ein Bussard, und er fliegt weiter, aber der andere? Was ist denn das? Er entpuppt sich tatsächlich als Fischadler! 

Wir legen uns am linken Ufer fest, um ihn in Ruhe beobachten zu können. Bald fliegt er aber weg, ein paar Paddler, die aufwärts angepaddelt kommen, haben seine Aufmerksamkeit erregt. Wir kommen mit den Leuten dann noch ins Gespräch, sie sind wie wir sehr an der Natur interessiert.

Es wird zunehmens windiger und der Himmel zieht sich doch noch ein wenig zu, so dass es nicht mehr ganz so gemütlich ist. Wir nehmen das zum Anlass, zu unserer Einsetzstelle zurück zu paddeln und uns auf zuhause zu freuen. 

Geschrieben in Kanutagebuch (2012)