Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Eider und Westensee im Oktober

Geschrieben am 28.10.2012 in Kanutagebuch (2012) —   Eider, Herbst (Geändert am 05.07.2017)

Samstag, den 20. Oktober laden wir am frühen Nachmittag unser Holzkanu auf unseren Transporter und fahren nach Achterwehr. Die Sonne scheint, der Himmel ist fast ganz klar und die Temperaturen sind noch der Kategorie "Spätsommer" zuzuordnen. Nach kurzer Fahrzeit laden wir an der Eider, genauer gesagt, am Eider-Ring-Kanal alles ab und aus und paddeln genussvoll die Eider aufwärts.

Uns überrascht, dass es eine deutliche Strömung gibt. Das ist hier auf diesem Abschnitt eher selten der Fall. Der Wind bläst recht kräftig mit etwa 3-4 Windstärken von vorne. So haben wir gut zu tun, um ordentlich voran zu kommen.

Das Wasser der Eider ist klar wie im Winter, wir können überall den Grund sehen. Er ist hier überall sandig. Über uns fliegen einige Züge Graugänse. 

Außer uns sind nur noch wenige Paddler unterwegs, auch Wasservögel schwimmen jetzt eher wenige herum. Wir erreichen den Westensee, trotzt des Windes sind die Wellen nicht so stark. Nur der Wind bremst uns, als wir auf den See hinaus paddeln. Auch im Westensee ist das Wasser sehr klar, die Sichttiefe beträgt mindestens 2 Meter. 

auf dem Westensee

auf dem Westensee: mit einem unserem Holzkanu auf dem Westensee

In der Bucht nahe dem Ahrendsee schwimmen einige Enten, welcher Art sie sind, können wir nicht ausmachen. Dann sehen wir einen riesigen Schwarm von Vögeln, die schnell und sehr wendig über der Landzunge und dem Ahrendsee hin - und herfliegen. Im Teleobjektiv kann Alex erkennen, dass es sich um Reiherenten handeln muss. Es sind mindestens an die Tausend. Sie vollführen ein großes Spektakel auf. 

In unsere Nähe gelangen auch einige fliegende Enten, es sind gemischt sowohl Reiherenten als auch Schellenten. Wir kommen einigen der schwimmenden Enten näher, sie erweisen sich als Schnatterenten. Diese könnte man mit Stockenten verwechseln, aber wir können sie genau erkennen. Es gelingt Alex sogar, einige im Flug zu fotografieren.

Holzkanu an der Eider

Holzkanu an der Eider: Picknick an der Eider

Die Sonne verschwindet hinter einer zunehmenden Wolkenwand, wir paddeln vom Westensee wieder in die Eider, legen direkt rechts an der Mündung an. Ein paar belegte Brötchen dienen uns als Picknick. Dazu gibt es heißen Tee.

Die Temperatur sinkt, so dass wir uns warm anziehen, bevor wir weiter paddeln. Die Strömung hilft uns jetzt, der Wind hat sich allerdings soweit gedreht, dass er eher seitlich kommt. Das ist oft so: entweder er legt sich ganz oder er dreht. Auf Rückenwind für die Rücktour zu spekulieren hat uns schon oft enttäuscht.

Eider im Herbst

Eider im Herbst

Erst hinter der Eisenbahnbrücke in Brandsbek, also vor Klein Nordsee,  bekommen wir Rückenwind, können uns also treiben lassen. Das genießen wir für einige Kilometer. Als wir dann wieder am Parkplatz der Einsetzstelle ankommen, ist es bereits 17:25 Uhr. Ich drehe noch eine kleine Solorunde, eine Blässhuhnfamilie begutachtet meinen Paddelstil aus der Nähe (womöglich wollen sie auch nur betteln..).  

mit dem Holzkanu auf dem Eider-Ring-Kanal

mit dem Holzkanu auf dem Eider-Ring-Kanal: bei Achterwehr

Unsere letzten Kraftreserven benötigen wir, das Kanu wieder auf das Auto zu hieven, dann fahren wir nach Kiel zurück. Dort werten wir unsere Fotos aus. Ich befürchte, dass es der letzte Paddeltag in relativer Wärme gewesen sein könnte.

Geschrieben in Kanutagebuch (2012)