Kanu & Natur

Am letzten Oktober-Sonntag wollen Gundula und ich auf den Eider-Ring-Kanal. Es ist viel Wind vorausgesagt, er soll aus Westen blasen. Da dieser Kanal Nord-Süd verläuft und die Ufer von hohen Gehölzen gesäumt sind, erwarten wir hier trotzdem ruhiges und entspanntes Paddeln. 

Mit unserem Holzkanu auf dem Autodach erreichen wir unsere Kanu-Einsetzstelle beim Speicher in Achterwehr gegen 13:30 Uhr, so dass wir um 13:45 Uhr bereits im Kanu sitzen.

Wir haben uns noch gar nicht so richtig umgeschaut, da hören wir links von uns einen Eisvogel. Er fliegt ganz nah am Ufer und recht dicht über dem Wasser bis zu seinem nächsten Ansitz. Wir freuen uns sehr, und wir erfreuen uns ebenfalls am Herbstlaub der vielen Pappeln, Erlen und Weiden an beiden Ufern.

Wir sind zunächst ganz allein auf dem Kanal. Auffallend viele Amseln queren das Gewässer, und dann fliegen auch noch mehrere Trupps von Wacholderdrosseln quer über den Eider-Ring-Kanal. Ein Buntspecht klopft an einer alten Erle, und an einer kleinen Bucht hören wir Schwanzmeisen hoch über unseren Köpfen.

In der Ferne taucht ein Kanu auf. Als es näher kommt, sehen wir einige Kinder und eine erwachsene Frau singend und paddelnd den Kanal aufwärts fahren. Sie grüßen freundlich.

Ab und zu können wir einen weiteren Eisvogel beobachten, und als wir zur Bucht kommen, die "Quarnbeker See" heißt, entdecken wir am Rand eines sehr großen Trupps von Blässhühnern einen Zwergtaucher, wie er sich mehr unter Wasser als darüber aufhält. 

Ein Board mit einem Stand-Up-Paddler kommt uns entgegen, ein zweites folgt. Die Frau auf dem ersten grüßt uns sehr freundlich und sieht an unserem Aufkleber, dass wir zu FlussInfo gehören. Sie lobt unsere Website. was uns natürlich sehr freut. Der Mann, der ihr auf seinem Board kniend folgt, macht währenddessen Fotos von ihr.

Als wir im letzten Abschnitt des Eider-Ring-Kanals angelangt sind, sehen wir ein sehr großes Containerschiff auf dem Nord-Ostsee-Kanal ganz langsam vorbei schwimmen. Ich mache einige Fotos. Auf den exif-Daten der Fotos kann ich später sehen, dass das Schiff etwa eine Minute in unserem Gesichtsfeld zu sehen war. 

Wir landen vor der ehemaligen Schleuse an und steigen aus unserem Holzkanu. Es ist sehr sonnig, und wir setzen uns auf die Holzbank, die auf der Veranda des ehemaligen Schleusenwärter-Häuschens steht. Dort genießen wir einige Brötchen und herrlichsten Zwetschgenkuchen, den Gundula noch heute morgen gebacken hat.

Wir lassen uns richtig viel Zeit, und als wir dann wieder zurück paddeln, steht die Sonne bereits so tief, dass wir kaum noch angestrahlt werden. So paddeln wir doch recht flott zum Auto, und am Ende unserer schönen Kanutour bekommen wir noch einmal einen Eisvogel zu sehen. Gelöst und auch ein wenig fröstelnd fahren wir zurück nach Kiel.