Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Kanuausflug auf der Schwentine am 15. Mai

Geschrieben am 17.05.2015 in Kanutagebuch (2015) —   Schwentine (Geändert am 28.09.2018)

Am gesamten langen Himmelfahrtswochenende ist ungünstiges Wetter voraus gesagt worden, mit Ausnahme von Freitag. Also nehmen wir uns am Freitag früher Feierabend und bereiten einen kleinen Kanuausflug vor. 

auf der Schwentine bei der Weißen Brücke

auf der Schwentine bei der Weißen Brücke

Bald ist unser Kanu aus dem Bootshaus geholt, und wir setzen ein paar Kilometer entfernt in Kiel-Neumühlen unter der B 502-Hochbrücke ein. Einige Wasserwanderer beenden hier gerade ihre Schwentine-Tour. Manche von ihnen sind recht erschöpft. 

Canadagänse bei Oppendorf

Canadagänse bei Oppendorf

An der neuen Sliprampe setzen wir ein, während ein Gänsesäger - Weibchen mit schnellem Flügelschlag die Schwentine entlang fliegt. Langsam paddeln wir unseren Hausfluss aufwärts, es gibt auch noch einige andere Kanu - Ausflügler. Wir sehen Blässhühner, Kanadagänse und ein Teichhuhn. Zu unserer großen Freude entdecken wir dann auf einem privaten Rasen am Ufer eine Gänsesägerfamilie mit 8 Jungen.

Schildkröte in der Abendsonne

Schildkröte in der Abendsonne

Überall in den Bäumen zirpt, flötet, klappert und klopft es: wir unterscheiden Fitis, Zilpzalp, Grünfinken, Blau- und Kohlmeisen, verschiedene Grasmückenarten, Zaunkönige und Rotkehlchen. Auch Spechte sind eifrig auf ihrer Jagd nach Nahrung für den Nachwuchs in den Höhlen. Ich kann im Fernglas erkennen, wie ein Buntspecht mehrere Raupen quer im Schnabel hortet, während er weiter jagt.

Pausenplatz bei Flüggendorf

Pausenplatz bei Flüggendorf

Als wir die große Kurve bei Klausdorf paddeln, dort, wo die Umgebung besonders wild ist, sitzt auf einem alten Baumstamm, der im Wasser liegt, eine ziemlich große Schildkröte. Ich schätze ihre Körperlänge auf knapp 30 cm.

Schwentine-Durchstich bei Klausdorf

Schwentine-Durchstich bei Klausdorf

An einer Uferstelle, wo oft Graugänse zu sehen sind, hat sich eine weitere Gänsesägermama mit etlichen Küken niedergelassen. Wir genießen aber nicht nur die Tierwelt, sondern erfreuen uns auch am satten Grün, den vielen weißen und gelben Blüten und den kleinen violetten. Auf einem Feld blüht Raps. 

Schwentine nahe Oppendorf

Schwentine nahe Oppendorf

Unser Ziel ist eine Uferstelle am schönen Buchenwald bei Flüggendorf, wo man ganz gut anlanden kann und sogar noch etwas Sonne haben wird. Er liegt direkt in einer Kurve, und wir müssen uns zwischen überhängenden Buchenästen mit ihrem frischen Laub hindurchzwängen. 

Wir recken ein wenig unsere Glieder, gehen etwas im Wald umher und erfreuen uns an eindringlichem Vogelgesang. Bald sitzen wir aber wieder in unserem Kanu und paddeln langsam flussabwärts. Obwohl die Strömung eher schwach ist, fühlt es sich leichter an als auf der Hintour. Die große Schildkröte sitzt immer noch auf dem Totholz.

Weiter die Schwentine abwärts haben wir zum Teil mit Gegenwind zu tun, und auf den letzten 500 Metern erwischt er uns recht kräftig. Als wir an der Einsetzstelle ankommen, sind wir müde, aber glücklich. Unsere Fahrstrecke nach Hause beträgt nur etwa 7 km.

Geschrieben in Kanutagebuch (2015)