Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Plöner Seen im Oktober

Geschrieben am 27.10.2015 in Kanutagebuch (2015) (Geändert am 05.07.2017)

Am Samstag, den 24. Oktober nutzen wir das schöne Wetter, um eine Kanutour auf den Plöner Seen zu unternehmen. Da südliche Winde angesagt sind, verzichten wir auf den Großen Plöner See und setzen stattdessen am Ascheberger Parkplatz in den Kleinen Plöner See ein.

Ende des Kleinen Plöner Sees

Ende des Kleinen Plöner Sees

Leider ist es dann doch nicht so sonnig wie vorher gesagt, aber es ist recht milde mit mehr als 11 Grad. Der Bootsteg an der Einsetzstelle ist bereits abgebaut, und so setzen wir an einer weniger steinigen seichten Uferstelle ein.

Herbstfarben beim Gut Wittmoldt

Herbstfarben beim Gut Wittmoldt

Anfangs bläst es noch recht kräftig und kühl, aber das wird mit der Zeit weniger und der Kleine Plöner See glatter. Es sind nur wenige Wasservögel unterwegs, die meisten sind Kormorane.

beim Pausenplatz Brache

beim Pausenplatz Brache

Kurz bevor wir das Ende des Kleinen Plöner Sees erreichen, erkennen wir eine lange Linie quer über den See, die durch Gänse gebildet wird. Da wir sie nicht aufscheuchen wollen, paddeln wir rechts um sie herum einen großen Bogen. Da die Gänse schlau sind, schwimmen sie langsam nach links und unser Bogen muss nicht so groß werden wie geplant. Gundula schaut plötzlich nach oben auf eine nahe Baumreihe und entdeckt einen Seeadler, der dort auf einem dicken Stück Totholz sitzt. Die Gänse scheint es nicht zu stören.

Runden drehen im Kanu

Runden drehen im Kanu

Jetzt sind wir aus dem Wind, und langsam und mit sehr ruhigen Paddelschlägen gleiten wir am Ufer der Halbinsel vorbei, auf der die Gutsanlage beheimatet ist. Eine nette Dame am Ufer begrüßt uns. Sogar die Sonne scheint mal kurz durch einen Wolkenspalt. An der engen Stelle bei Dörnick ist es sehr flach, und wir können ganz gut auf den Grund schauen. Ein Angler in einem grünen Ruderboot lässt seine Angelschnur ohne Bewegung im Wasser hängen.

Rücktour bei Dörnick

Rücktour bei Dörnick

Jetzt sind wir in der "Schwentine Große Breite", und wir haben eine fast glatte Wasseroberfläche um uns herum. Ein paar junge Haubentaucher schwimmen in der Bucht von Güsdorf, und wir sehen immer wieder Kormorane über uns hinweg fliegen.

zurück am Ascheberger Parkplatz

zurück am Ascheberger Parkplatz

Wir erfreuen uns am schönen Wetter und der stillen Stimmung. Allmählich fängt aber der Magen zu knurren an. Gundula und ich stimmen uns darüber ab, am Ende der Großen Breite an einer bekannten Stelle anzulanden und zu essen. Dort kommen wir eine viertel Stunde später an. Viel länger hätte es auch nicht dauern dürfen. Im Stehen verspeisen wir unseren Nudelsalat mit Geflügelfrikadellen. Ein Bussard kreist um eine gegenüber liegende Gruppe hoher Erlen, bald kommt noch ein zweiter hinzu. Sie lassen sich immer höher tragen und sind bald aus unserem Blick verschwunden. 

Außer uns sind keine Paddler unterwegs. Wir trinken noch unseren schönen Gewürz-Tee und nach einer knappen halben Stunde Pause sitzen wir wieder im Kanu. Wir haben uns mehr Kleidung übergezogen und tragen jetzt Handschuhe. Trotzdem paddeln wir etwas schneller als vorher, damit wir uns wieder warm wird. Auf diese Weise kommen wir eigentlich zu schnell vorwärts. Aber immerhin sehen wir noch dem Angler zu, wie er einen ziemlich großen Fisch am Ufer von Schuppen befreit. 

Als wir wieder auf dem Kleinen Plöner See sind, überfliegt uns ein weiterer Seeadler. Eine größere Gruppe von Blässhühnern lässt sich nicht aufscheuchen, und als wir sie genau betrachten, entdecken wir noch eine andere Gruppe: vier Zwergtaucher sind in Ufernähe aktiv, indem sie immer wieder einer nach dem anderen abtauchen. Wir beobachten sie voller Freude eine ganze Weile, bevor wir weiter paddeln. 

Wir sehen noch dem Seeadler hinterher, der jetzt in Richtung Großem Plöner See fliegt, und als wir dabei an der letzten kleinen Insel vorbei kommen, fliegt dort wenige Meter neben uns  noch ein Seeadler auf. Wir freuen uns sehr, und mit diesem Antrieb paddeln wir das letzte Stück zum Ufer am Parkplatz. Es beginnt zu dämmern, und langsam kommen wir an, räumen das Kanu aus und verstauen alles im Auto und das Kanu auf dem Auto.  Zwanzig Minuten später sind wir bereits wieder zu Hause und lassen uns einen heissen Kakao schmecken.

Geschrieben in Kanutagebuch (2015)