Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

In Achterwehr am 20. April

Geschrieben am 20.04.2017 in Kanutagebuch (2017) —   Eider, Eider-Ring-Kanal, Westensee (Geändert am 07.09.2017)

An diesem Donnerstag setze ich gegen 11:00 Uhr in Achterwehr ein und paddle langsam die Eider aufwärts. Für die etwa zwei Kilometer bis zum Westensee lasse ich mir fast eine Stunde Zeit. Auf diese Weise kann ich in Ruhe dem Vogelkonzert lauschen, das sich mir hier bietet.

Das Grün an den Gehölzen enwickelt sich in diesem Jahr nur zögerlich: Weißdorn und Trauerweiden tragen bereits ausgeprägtes zartes Grün, während sich die Knospen bei Erlen und Birken nur zögerlich entfalten.

Auf einer Wiese nahe Felde/Brandsbek stehen einige Kanadagänse. Ich vermute, dass dort weitere Gänse bereits auf ihren Nestern sitzen.

Vor dem Westensee lande ich für eine Pause an. Während ich einen Tee trinke und ein paar Kekse esse, lausche ich den Kohlmeisen und Fitissen um mich herum. Einen Fitis kann ich in einer Erlenkrone über mir beobachten, wie er die Äste nach Kleinlebewesen absucht.  

Eider in Achterwehr

Eider in Achterwehr: bei der Kajakvermietung Achterwehr

Meine Pause dauert eine knappe Viertelstunde, und für kurze Zeit paddle ich ein Stück auf den Westensee hinaus. Dort habe ich viel zu tun, mein Kanu auf Kurs zu halten, da es recht windig ist. Nach wenig mehr als zehn Minuten drehe ich bei und lasse mein Kanu wieder in die Eider gleiten. 

Mit guter Strömung und sogar Rückenwind paddle ich langsam die Eider entlang, an der Einsetzstelle vorbei und auch noch den Eider-Ring-Kanal weiter. An der Umtragestelle zum Flemhuder See mache ich mein Boot fest und wandere zum Flemhuder See hinüber. Dabei fällt mir auf, dass das gegenüber liegende Ufer total umgestaltet wurde: mit einer neuer Stahl-Spundwand wurde das Ufer befahrbar gemacht, und es lagern viele hundert qbm Böschungssteine und anderes Baumaterial für den Nord-Ostsee-Kanal. 

Mit ist bekant, dass der NOK an einigen Stellen verbreitert werden soll und dafür die alte Spülfläche am Flemhuder See wieder reaktiviert wird. Wann das Vorhaben realisiert werden kann, scheint aber noch unklar zu sein.

Holzkanu an der Eider

Holzkanu an der Eider

Ich steige wieder die sieben Meter hohe Böschung zum Eider-Ring-Kanal hinauf und sitze bald wieder in meinem Holzkanu. Mein nächstes Ziel heisst Alte Schleuse Strohbrück. Dort lege ich eine ausgedehnte Pause ein, wandere ein wenig auf dem Gelände umher und zur Mündung des Flemhuder Sees in den NOK. Es ist ruhig, momentan fährt gerade kein Schiff vorbei. Das kommt hier selten vor! 

Ich sitze noch ein wenig windgeschützt unter dem Vordach des Schleusenmeisterhauses, bevor ich wieder ins Kanu steige und zur Einsetzstelle zurück paddle. An vielen Stellen blühen Sumpfdotterblumen, und ich entdecke manches schwimmende Nest eines Blässhuhns. Vor allem am linken Ufer kann ich jetzt in der Vorvegetationszeit das grün leuchtende Moos bewundern, das über die Jahre die knorrigen, meist liegenden unteren Stämme der Weiden bedeckt. Dazwischen wachsen bereits Giersch, Brennnessel und Mädesüß sowie einige Gräser.

Zwischendurch lege ich noch an einer kleinen Pausenstelle an. Während ich mir ein wenig die Beine vertrete, singt ein Rotkehlchen in einer leicht angegrünten Weide, worüber ich mich sehr freue.

Als ich zum Auto zurück komme, sind etwas mehr als vier Stunden vergangen. Besser als paddelnd hätte ich diesen schönen Frühlingstag kaum verbringen können! 

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Geschrieben in Kanutagebuch (2017)