Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf dem Lanker See am 24. März

Geschrieben am 24.03.2017 in Kanutagebuch (2017) —   Holsteinische-Seenplatte, Lanker-See, Schwentine, Seeadler (Geändert am 25.08.2017)

Der heutige Freitag ist für mich ein ganz besonderer Tag: es ist heute fast windstill, und so habe ich mich getraut, eine teure Kameraausrüstung mitzunehmen. Normalerweise möchte ich mich eher auf die Sicherheit konzentrieren anstatt Fotos zu machen und auf eine teure Ausrüstung achten zu müssen.

Der Entwicklung der Vegetation nach haben wir immer noch Vorfrühling, und so ist die Luft kaum 12 Grad und das Wasser auch nur gerade so 8 Grad kühl. Aber das Wetter ist wirklich ganz toll, der Himmel strahlend blau mit nur sehr dünner und sporadischer Schleierbewölkung.

ein Haubentaucher

ein Haubentaucher

An der Einsetzstelle am Kirchsee starte ich kurz vor Mittag, und ich bin der einzige weit und breit auf dem Wasser. Auch die gegenüber der Einsetzstelle liegende Kanuvermietung ist noch nicht durchgestartet. Ich paddle frohen Herzens aus dem Kirchsee zum Lanker See hinüber. Vor dem kleinen "Hafen" des Anglervereins steht rechts vor dem Schilf eine Graugans - und ich vermute, es ist ein Ganther. So halte ich Ausschau nach einer brütenden Graugans, und tatsächlich entdecke ich sie im Schilf, recht gut getarnt.  Bald bin ich weiter draußen, wo ich auf der Insel Probstenwerder viele Wasservögel beobachten kann. Auch einige Haubentaucher geben sich die Ehre.

Die Graugänse sind ziemlich aufgeregt, und dann fliegen sie plötzlich auf: wie ich bereits vermutete, hat sich ein Seeadler auf die Jagd gemacht. Ich versuche einige Fotos zu machen, aber leider ist er für ein gutes Foto zu weit entfernt. So richtig ernst scheint es der Seeadler aber nicht zu meinen.

Graugänse über dem Lanker See bei Preetz

Graugänse über dem Lanker See bei Preetz

Ich paddle zwischen den Inseln hindurch auf den offenen Lanker See hinaus und genieße dabei die intensiven Sonnenstrahlen. Die Gehölze warten noch auf mehr Wärme, bevor sie grün werden; das trockene Reet leuchtet ein wenig in der Sonne. Ich höre einen Silberreiher am westlichen Ufer. Dann bekomme ich ihn sogar zu sehen und kann ein Beweisfoto machen. 

Immer wieder kreuzen auffliegende Grau- und Kanadagänse meinen Weg, und meistens lamentieren sie lautstark. Ich paddle ein paar sehr große Runden auf dem Lanker See und bin nach mehr als drei Stunden wieder an der Vogelinsel. Diesmal schaue ich auch genauer hin: dort brüten neben Graugänsen auch Lach- und Silbermöwen, Kiebitze und sogar Austernfischer. Sogar eine Trauerseeschwalbe meine ich gesehen zu haben. Den Brutvogel selbst bekommt man kaum zu sehen, nur den Bewacher, der vor dem Nistplatz hin- und her patroulliert. 

Als ich wieder im Kirchsee angekommen bin, treffe ich ein Pärchen Tafelente sowie ein Gänsesäger-Pärchen. Ich versuche auch sie zu fotografieren und freue mich sehr darüber, dass wir hier eine derartige Vogelwelt haben. 

Weitere Fotos seht Ihr in dieser Galerie:

Geschrieben in Kanutagebuch (2017)