Kanu & Natur

Es ist Mittwoch, und ich habe Besuch von einer lieben Freundin. Ich lade sie auf eine Kanutour ein, und bald setzen wir uns in Preetz ins Kanu. Gegenüber bei der Kanuvermietung werden gerade zwei Zehner-Canadier ausgerüstet, weshalb es auf dem goßen Steg ein ziemliches Gedränge gibt. Wir paddeln über den Kirchsee zum Lanker See, 

Auf dem Lanker See ist es recht windstill, die Wasseroberfläche ist beinahe ganz glatt. Das Wasser ist derart klar, dass wir noch in fast zwei Metern Tiefe auf den Grund schauen können. Ich möchte meiner Mitpaddlerin gerne diesen schönen See näher bringen, und daher lassen wir uns viel Zeit und genießen unsere Kanutour in dieser schöne Umgebung. Die Sonne verwöhnt uns obendrein. 

Wir können mehrere Reiher sowie Graugänse und Haubentaucher beobachten. Von der Insel Probstenwerder erschallt lautes Geschnatter und Gekreische: die Brut der Gänse und Möwen ist in vollem Gange.

Gegenüber der Sonneninsel lasse ich mein Holzkanu langsam durch eine schmale Lücke zwischen einem Schilfstreifen und einer Weide gleiten. Wir landen an, ziehen das Boot halb aus dem Wasser und breiten eine Picknickdecke aus. Unter der Baumkrone einer großen Erle finden wir eine geeignete Fläche. 

Die gesamte Pausenstelle bietet uns besten Halbschatten, und während wir unser mitgebrachtes Essen verspeisen, singen über uns kleine Vögel oder turnen nur über uns durch das Geäst. Ab und zu fliegt ein Schmetterling nahe an uns vorbei, und auch Libellen und Florfliegen leisten uns ab und zu Gesellschaft.

Es gibt auch einige Mücken, aber zunächst ist es erträglich. Wir entspannen uns, lauschen den Tieren um uns herum und hätten fast die Zeit vergessen, wenn diese Mücken nicht doch irgendwann mal beschlossen hätten, uns mit einigen Stichen zu vertreiben. 

Als wir wieder im Kanu sitzen, stellt sich die Frage: paddeln wir weiter in Richtung Wahlstorf oder drehen wir noch eine Runde auf dem See und fahren danach nach Hause? Um diese Entscheidung zu vertagen, steuere ich mein Kanu in Richtung der Schwentine-Einmündung, und als wir diese erreichen, hält uns nichts davon ab, stromauf das wunderschöne Stück Flusslandschaft immer weiter zu paddeln. Wir kommen in den Fuhlensee, paddeln noch zum Kronsee und sogar ein kleines Stück weiter aufwärts. 

Wir genießen die Eindrücke sehr, die uns diese schöne Natur hier vermittelt. An einem kleinen Auengehölz legen wir eine weitere Pause ein, bevor wir mein Holzkanu wenden und langsam zurück nach Wahlstorf paddeln.

Als wir dort fast beim Gut angekommen sind, spricht mich ein älterer Mann an, der mit einer Begleiterin in seinem Kajak die Schwentine aufwärts paddelt. Er kennt mich von einer Facebookgruppe, wohnt in Preetz. Wir unterhalten uns eine Weile und freuen uns beide, uns jetzt auch noch persönlich kennen gelernt zu haben.  

Für das kommende Stück Schwentine lade ich meine Mitpaddlerin ein, es sich im Kanu gemütlich zu machen, sich auf ein Kissen auf den Boden statt auf den Sitz zu setzen und einen Gepäcksack als Rückenpolster zu nutzen. Für die Zeit, bis wir wieder auf dem Lanker See ankommen, genießt sie es, sich zu entspannen und auf neue Eindrücke einzulassen. Dann greift sie sich wieder ihr Paddel, und wir lassen uns für die Fahrt über den Lanker See nicht so viel Zeit. 

Gegen 18:00 Uhr erreichen wir unsere Einsetzstelle und sind beide glücklich über unsere schöne, harmonische Kanutour in der schönen Natur der Holsteinischen Seenplatte.

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