Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Innenstadtumfahrung mit dem Kanu in Lübeck am 5. Juni

Geschrieben am 05.06.2017 in Kanutagebuch (2017) —   Trave (Geändert am 27.10.2017)

Wir schreiben heute Montag, den 5. Juni 2017 (Pfingstmontag), und heute möchten wir gerne ein Vorhaben umsetzen, dass wir schon so lange planen: wir wollen in Lübeck die Innenstadt mit dem Kanu umrunden.

Unsere Einsetzstelle ist an der Falkenstraße. Dort herrscht erwartungsgemäß viel Betrieb, als wir kurz nach Elf dort eintreffen. Einige Autos gehören zu Anglern, die stehen einfach im Weg und bleiben es auch. Mit warten und durchwurschteln schaffen wir es trotzdem, Kanu und Ausrüstung bald auf dem Wasser zu haben. 

 

Kanu-Einsetzstelle in Lübeck

Kanu-Einsetzstelle in Lübeck

Die Frage nach der Fahrtrichtung entscheiden wir nach dem Sonnenstand: schön wäre, die Sonne die meiste Zeit im Rücken zu haben, und das bringt uns dazu, zunächst die Trave aufwärts zu paddeln, um später nach Westen in die Stadttrave einzubiegen. 

Die Ufer sind recht grün, rechts von uns taucht der alte Fischerkiez auf, wo es noch sehr schöne Fachwerkhäuser nahe am Ufer gibt. Die meisten Ausflugsschiffe fahren viel zu schnell, und wir müssen so manche Welle durch kreuzen parieren. Einige Privatyachten sind ebenfalls unterwegs, allerdings halten sich die meisten an die Regeln. Der Wasserbus gehört nicht zu den langsamen, und als er hier durch die Stadttrave donnert, sind wir ganz froh, gerade ein gutes Stück seitlichen Abstand zu haben. (Am nächsten Tag konnte man dann in der Zeitung lesen, dass dieser aquatische Bus einen Brückenpfeiler rammte und die Passagiere mit Gewalt aus dem gut abgedichteten Amphibienbus heraus geholt werden mussten).

Ab und zu paddeln hier Privatkanus und auch Mietcanadier vorbei, wobei sehr unterschiedliche Talente vorgeführt werden.

Wir suchen eine Möglichkeit, hier im Hansahafen eine Essens-Pause einzulegen. Die meisten Stege sind besetzt, aber beim NDR ist überhaupt kein Betrieb, und das nutzen wir zum Anlegen und für eine ausgiebige Pause.

Pause am NDR-Steg

Pause am NDR-Steg

Nach unserer Pause paddeln wir ein kurzes Stück in den Burgtorhafen hinein und schauen uns die alten Wasserfahrzeuge an, die hier an vielen Stellen festgemacht wurden. Ich bezweifle bei manchen, dass man sie jemals wieder auf dem freien Wasser antreffen wird. 

Bald drehen wir und paddeln nun in den Wallhafen hinein. Dort liegen auch alte Schiffe, und an einigen von ihnen wird sogar gebaut. Wir paddeln an der Walli vorbei, erreichen den Stadtgraben. Die Durchfahrt vom Stadtgraben zur Stadttrave erscheint uns sehr schmal, aber trotzdem fährt eine größere Yacht hindurch.

vom Wallhafen zum Stadtgraben

vom Wallhafen zum Stadtgraben

Unser Weg führt uns nun aus dem Stadtgraben, und wir nehmen uns noch den Trave-Altarm "Lachswehr" vor. Hier sind am nördlcihen Ufer viele Yachten zuhause, während am südlichen Ufer eine Art Kleingartensiedlung beheimatet ist, die große architektonische und schiffsbauerische Glanzleistungen hervor gebracht hat. Auf jeden Fall ist es hier nicht langweilig, mancher hat seiner Kreativität freien Lauf gelassen. 

Dann biegen wir wieder nach Norden auf die Kanaltrave ein. Diese paddeln wir langsam zu unserer Einsetzstelle, wobei wir wiederholt Ruderbooten ausweichen dürfen, die sowohl beim Ausparken vom Steg als auch auf ihrer Fahrt eine Menge Raum für sich beanspruchen.

Ein paar Minuten, bevor wir anlanden möchten, wird eine Gruppe mit mehreren roten Canadiern vom Kanucenter Krebs abgeholt. Die Leute sind aber recht schnell, und so ist der Steg nicht ganz so voll, als wir anlanden wollen. Einen Teil ihrers Mülls lassen sie auf dem Steg liegen, trotz meiner diesbezüglichen nicht ganz so zarten Hinweise. Die Angler heben dann die leeren Flaschen und Dosen auf. 

Es ist jetzt bereits 15:29 Uhr, als wir unser Kanu auf den Steg ziehen und uns abreisefertig machen. Durch den allgemeinen Andrang hier dauert es aber doch eine halbe Stunde, bis wir alles eingeladen und unseren Holzcanadier auf dem Autodach befestigt haben.

Weitere Bilder seht Ihr in unserer Galerie: die meisten machte Alexander Clausen

 

Geschrieben in Kanutagebuch (2017)