Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Schwentine in Kiel und aufwärts am 7. September

Geschrieben am 07.09.2017 in Kanutagebuch (2017) —   Schwentine (Geändert am 22.10.2017)

Am heutigen Donnerstag Nachmittag regnet es mal nicht, im Gegensatz zu vorgestern, gestern und heute vormittag. Das nutze ich zu einem kleinen Kanu-Ausflug in der Nähe aus. Allerdings ist es recht windig, so dass ich ein wenig mehr Ballast mitnehme als normalerweise.

Ich habe mein Holzkanu kaum in Wellingdorf eingesetzt, als ich einen Schwarzspecht rufen höre. Sogar seinen Klageruf setzt er noch ein paarmal hinterher. Das alles ist in der Stadt, bei lautem Straßenverkehr. 

Der Wasserstand ist hoch, die Strömung deutlich (normalerweise ist hier keine Strömung mehr). Ich treffe Stockenten, Grau- und Kanadagänse, wenige Blässhühner und einige Teichhühner. Eigentlich drückt mich der Wind von hinten gegen die Strömung, aber er ist sehr  böig und wechselt oft seine Richtung, so dass ich an manchen Stellen gut zu tun habe. Es gibt ein großes Angebot an Entengrütze.

die Schwentine in Kiel-Wellingdorf

die Schwentine in Kiel-Wellingdorf

Ich lasse mir viel Zeit, schaue mir alles an, was sich um mich herum bewegt oder wächst. Ein paar Kajakfahrer sind auch unterwegs sowie immer noch ein Drachenboot. Auf meinem Weg treffe ich auch noch einige Canadierfahrer, sowohl Privatboote als Mietkanus der Schwentinetalfahrt.

Hinter dem Anleger des TuS Garden fischt ein alter Mann aus seinem Ruderboot mit einer Misthacke Algen und Wasserpest aus dem Wasser. Herr Kühl kommt mir mit seinem Ausflugsschiff entgegen, hält kurz an und wir halten Smalltalk. 

die Schwentine bei Klausdorf (Schwentinental)

die Schwentine bei Klausdorf (Schwentinental)

Am Durchstich in Klausdorf nehme ich den linken Flussarm, und zum ersten Mal entdecke ich, dass dort direkt am Ufer einige Apfelbäume stehen. Ich finde dort auch Brombeeren, pflücke mir einige für den Mund. Ich finde sie direkt vom Strauch sehr erfrischend! Das Problem ist oftmals, nicht mit der Strömung abzutreiben - wie soll man sich an stacheligen Zweigen (Ranken) festhalten? Eigentlich benötigt man dafür einen Handschuh.

Viele kurze Erlenstämme mit etwa 25 cm Durchmesser treiben in der Schwentine, und mittlerweile sah ich mehrere frische Schnittflächen an Resten von umgestürzten Bäumen. 

Ich erreiche die Hunde-Badestelle am Heegholz, lande dort an. Wo sonst ein kleiner Strand liegt, kann man jetzt  direkt vor der alten Eschenwurzel am höheren Ufer anlanden. Aus dem kleinen Bach fließt kaum Wasser zur Schwentine. Das ist im zeitigen Frühjahr oft anders.

Die Schwentine hat sehr klares Wasser, so dass ich von Land aus gut auf den Grund schauen kann. Während meiner Pause höre ich den Kohlmeisen zu, die oben in den Erlenkronen zwitschern. 

auf der Schwentine beim Wasserwerk

auf der Schwentine beim Wasserwerk

Als ich wieder in meinem Kanu sitze, wende ich mich kurz nach links, um noch einige Meter flussaufwärts zu paddeln. Auch dort ist es sehr schön, und wegen des hohen Wasserstands komme ich recht gut mit der starken Strömung klar. Ich entdecke mehrere Eisvogel-Niströhren am linken Steilufer, worüber ich mich sehr freue! 

Allerdings drehe ich mein Kanu bald um und paddle zur Einsetzstelle zurück. Wo es windstill ist, genieße ich die gute Strömung und manchmal sogar noch die Sonne. An anderen Abschnitten kommt der Wind heftig frontal oder seitlich, da vergeht mir der Spaß. Der kommt aber immer wieder.

Beim Kanuverein in Klausdorf sitzt ein Eisvogel auf dem Bootssteg, fliegt aber leider schnell auf, als er mich wahrnimmt, obwohl ich noch etwa 20 Meter entfernt bin.

Ich lasse mir immer noch Zeit, und erst gegen 18:00 Uhr treffe ich an der Einsetzstelle ein. Kurz vorher treffe ich noch eine Ringelnatter, die quer über die gesamte Schwentine schimmt, bevor sie im Dunkel des linken Ufers verschwindet. Ein Foto habe ich nicht hinbekommen. 

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