Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Morgentour auf dem Kummerower See am 18. September

Geschrieben am 21.09.2018 in Kanutagebuch (2018) —   Peene (Geändert am 23.09.2018)

morgens früh in Aalbude

morgens früh in Aalbude

Wir sind immer noch auf dem Wasserwanderrastplatz in Verchen-Aalbude. Am heutigen Dienstag wollen wir möglichst früh zu einer Kanutour auf dem Kummerower See aufbrechen. 

Gegen 5:30 Uhr stehe ich auf, mache Tee und bereite das Frühstück für unterwegs vor. Das Wetter ist sehr sommerlich, die Temperatur noch nahe 20 Grad. Bis zu 27° soll sie heute noch steigen.

Als wir langsam auf den Kummerower See hinaus paddeln, erblicken wir rechts von uns auf einer der hohen Pappeln einen Seeadler, dessen weißer Kopf in der Morgensonne leuchtet. Leider fliegt er auf, so dass der Genuss nur kurz ist und es auch kein Foto gibt. 

Start am Wasserwanderrastplatz Verchen-Aalbude

Start am Wasserwanderrastplatz Verchen-Aalbude

Vom nahen Renaturierungsgebiet Großer Rosin hören wir laute Rufe von sehr vielen Kranichen. Dann sehen wir sie auch schon  von dort zu ihren Futterplätzen fliegen. Kleinere und größere Züge verlassen die gefluteten Polderwiesen und fliegen in Richtung Osten. 

Das Wasser des Sees ist leider nicht schön, da es fast durchgehend von einer Schicht Algenblüten bedeckt ist. Auf den Fischernetzen, die mehrere hundert Meter in den Kummerower See hinaus aufgestellt wurden, sitzen etliche Möwen und ein Kormoran.

Auf dem See gibt es nur Vogelrufe und keine Zivilisationsgeräusche. Nur ganz in der Ferne ist ein Traktor zu hören. Immer wieder fliegen Kranichzüge über uns hinweg. Wir paddeln zuerst eine Weile parallel zum westlichen Ufer in Richtung Neukalen. Aber nach etwa drei Kilometern kreuzen wir den See und halten auf Gravelotte-Meesiger zu. 

Graureiher am Kummerower See

Graureiher am Kummerower See: Foto: Alexander Clausen

Gegen die gleißende Sonne sehen wir diesen Hafen kaum. Dann fällt der Schatten der Steilufers auf den Strand, an dem wir gerade anlanden wollen. Zum Glück ist dort nicht solch unangenehme Algenbrühe. 

Wir landen einfach am Strand an und wandern dann ein wenig auf der neuen Hafenanlage umher. Von den Molen hat man schöne Ausblicke auf den Kummerower See. Die ersten Motorbootfahrer sind aktiv, und ein mittelaltes Pärchen angelt. 

Auf dem Kummerower See

Auf dem Kummerower See

Kraniche über dem Kummerower See

Kraniche über dem Kummerower See: fotografiert von Alexander Clausen

Auf unserem Rückweg beobachten wir einige Eidechsen, die sich auf den Steinschüttungen sonnen. Wir sprechen uns ab, dass wir noch den Steilhang erklimmen und von dort oben schöne Eindrücke erleben wollen. Alexander kennt es auch noch gar nicht dort oben. Also wandern wir den steilen Pfad mit teilweise losem Untergrund hinauf. Oben wandern wir ein wenig umher, beobachten einge hübsche Falter und genießen die Aussicht über den gesamten Kummerower See. 

Aussichtsturm Große Rosin

Aussichtsturm Große Rosin

Es wird immer wärmer, und allmählich denken wir auch an unsere Rückfahrt. Trotzdem lassen wir uns viel Zeit für den Abstieg und nehmen dafür einen längeren Weg. Er führt uns ein Stück über den Teil des Campingplatzes, der einigen Dauercampern die schönsten Ausblicke über den See bietet.

Dann legen wir wieder vom kleinen Strand in Gravelotte ab. Für unsere Rücktour benötigen wir etwa eine Stunde. Der Wind bleibt zum Glück recht ruhig. 

Auf dem Wasserwanderrastplatz Verchen-Aalbude angekommen, machen wir uns schönes Essen und relaxen. Am Abend unternehmen wir eine Safari zum Aussichtsturm beim wieder vernässten Wiesenpolder Große Rosin. Dafür paddeln wir in einen schmalen Stichkanal hinein, legen dort an und gehen durch das Dickicht zum Turm. Von dort aus können wir wieder viele Kraniche, einige Seadler und einen Eisvogel beobachten. Viele Enten sind ebenfalls zum Schlafen her gekommen: Krickenten, Pfeifenten und andere. Aus dem nahen Schilf hören wir die Rufe einer Wasserralle. 

Bald ist es recht dunkel, so dass wir mit Taschenlampe zum Boot wandern und auch zum Paddeln benötigen wir sie. Die Strecke ist aber recht kurz.

Blick über einen Teil des Großen Rosins

Blick über einen Teil des Großen Rosins

Geschrieben in Kanutagebuch (2018)