Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Paddeln auf dem Schmalen Luzin am 13. August

Geschrieben am 14.08.2018 in Kanutagebuch (2018) —   Feldberger-Seen-Küstriner-Bach (Geändert am 18.08.2018)

auf dem Schmalen Luzin

auf dem Schmalen Luzin

Am heutigen Montag hatten wir in Carwitz übernachtet, wo wir für längere Zeit eine Zwergfledermaus im Auto hatten. Sie hat uns für ein paar Stunden den Schlaf geraubt. Das zu erleben war jedoch aufregend, wie immer bei Fledermäusen, wenn man ihnen so nahe kommt.

Danach machten wir den Kartenversand in Feldberg, kauften noch einige Vorräte ein und setzten dann an einer kleinen Badestelle in der Nähe des Erdwalls in den Schmalen Luzin ein.

Schmaler Luzin

Schmaler Luzin

Da es schon 11:00 Uhr ist, nagt bereits der Hunger. Wir wollen uns einen schönen stillen Pausenplatz am östlichen Ufer suchen. Meistens liegen dort viele Steine, aber es gibt einige wenige strandartige Stellen, und bald finden wir eine solche.

Wir legen an und packen unsere große Küchenkiste aus. Gundula schnippelt Bananen, Kiwi, Plattpfirsich, Weintrauben und einen Apfel zu einem schönen Obstsalat, den wir mit Haferflocken, Crunchies, Nussmehl und Yoghurt zusammen verzehren. Dabei können wir auf einem alten Baumstamm sitzen. 

Frühstück am Schmalen Luzin

Frühstück am Schmalen Luzin

Über uns klopft ein Buntspecht, und ab und zu hören wir auch einen Grünspecht. Einige Paddler kommen vorbei. Sie versuchen im Schatten zu fahren wie wir es auch getan haben. 32 Grad sollen es heute werden. 

Langsam genießen wir unser zweites Frühstück, und nach einem kleinen Waldbesuch starten wir wieder durch. Einige Kinder und Jugendliche sind auf Boards unterwegs und baden mehr als dass sie sich darauf fortbewegen. Zweimal kommt ein Elektro-Boot vorbei, langsam und leise.

Paddler auf dem Schmalen Luzin

Paddler auf dem Schmalen Luzin

Die Fähre kommt in Sicht, und wir erwarten eine Hand betriebene Seilfähre mit ihrem typischen großen Treibrad. Stattdessen sehen wir eine frei fahrende Fähre mit E-Antrieb, die ein paar Fahrradfahrer von einem Ufer auf das nächste bringt. Da sie recht langsam fährt, paddeln wir noch vor ihr durch.

Am Restaurant bei der Fähre ("Luzinhalle") herrscht Hochbetrieb, was natürlich kein Wunder ist bei dem Wetter und in der Hochsaison. 

Wir haben die Fähre bald hinter uns gelassen und suchen wieder Schatten am linken Ufer. Dort ist das Wasser so klar, dass wir noch in größerer Tiefe die Fische beobachten können. 

Luzinfähre beim Hullerbusch

Luzinfähre beim Hullerbusch: in der Feldberger Seenlandschaft

Eines der Boote mit E-Antrieb wird jetzt gerudert, während der Motor hochgeklappt ist. Da ist wohl ein Akku leer. 2 Passagiere fahren mit, während sich einer bei etwas Gegenwind mit rudern abmüht.

Wir kommen bald an der schönen Badestelle "Ziegenwiese" vorbei, und auch dort herrscht Hochbetrieb. Zum Glück können wir auch an dieser Engstelle zwischen zwei Seeteilen genügend Abstand halten.

Wald am Schmalen Luzin

Wald am Schmalen Luzin: im Naturschutzgebiet Hullerbusch

Allmählich kommt Carwitz in Sicht, und unser Ufer bietet uns nun keinen Schatten mehr. Wir paddeln am Dorf entlang auf das kleine Fließ zu, dass den Schmalen Luzin mit dem Dreetzsee verbindet. Dort ist es recht flach und steinig, so dass wir nicht ganz bis zur Umtragestelle paddeln wollen. Während wir drehen, kommen weitere Kanus ins Fließ, so dass wir uns alle aneinander vorbei zwängen müssen.

kleines Fließ zum Dreetzsee

kleines Fließ zum Dreetzsee

Die Sonne steht nun bereits so, dass das gegenüber liegende Ufer etwas Schatten bietet. Auf dem Fahrrad- und Wanderweg, der hier am Ufer entlang führt, herscht viel Verkehr, aber die Leute sind ruhig. Die meisten dürften von der schönen Natur ergriffen sein. Auch die Badestelle von Carwitz ist gut besucht.

Als wir die nächste Badestelle an der Ziegenwiese passieren, kommt ein Ausflugsschiff mit Elektroantrieb angerauscht, und wir wundern uns, warum es so schnell fahren muss, zumal dort an der engsten Stelle des Schmalen Luzins viele Leute schwimmen und auch noch Paddelboote unterwegs sind. 

Engstelle im Schmalen Luzin

Engstelle im Schmalen Luzin

Wir selbst haben einige Probleme, zwischen den Schwimmern hindurch zu paddeln, da diese oft ihren Kurs wechseln. Nachdem wir vorbei sind, bemerken wir deutlichen Rückenwind. Wir verzichten auf den Schatten in Ufernähe und nutzen den Wind, um leichter vorwärts zu kommen. Auf diese Weise kommt bald wieder die Fähre in Sicht, wo auch ziemlich viel Kanu-Verkehr herrscht. 

Blick auf das Fährhaus am Hullerbusch

Blick auf das Fährhaus am Hullerbusch: am Schmalen Luzin

Schnell sind wir am Fährhaus vorbei, und wir treffen auch den rudernden E-Boot-Fahrer wieder, der uns ziemlich entkräftet vorkommt, was ja kein Wunder ist. Wir selbst sind guter Dinge, und umso mehr sind wir erfreut, als sich über dem See ein Seeadler zeigt. Er fliegt so niedrig, dass wir seinen weißen Kopf deutlich in der Sonne leuchten sehen können.

runde Kondensstreifen am Himmel

runde Kondensstreifen am Himmel: über dem Schmalen Luzin

Auch die letzten 2,5 Kilometer lassen wir uns vom Wind vorwärts bewegen, helfen nur ab und zu mal etwas mit. So treffen wir gegen 16:00 Uhr wieder an unserer Einsetzstelle ein. Der Himmel verdunkelt sich, und es sieht nach Regen aus. Wir tragen unser Kanu und die Ausrüstung zum Parkplatz hoch. Bevor wir zu  unserer nächsten Kanutour aufbrechen, müssen wir noch ein wenig einkaufen. 

Wir freuen uns, einen derartig entspannten Paddeltag auf dem Wasser bei solch schönem Wetter verbracht zu haben. 

der Schmale Luzin

der Schmale Luzin: in der Feldberger Seenlandschaft

Geschrieben in Kanutagebuch (2018)