Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Behler See und Dieksee am 19. Juli

Geschrieben am 20.07.2022 in Kanutagebuch (2022) —   Behler-See, Holsteinische-Seenplatte, Schleswig-Holstein-paddeln (Geändert am 19.08.2022)

Start an der Ölmühle in Plön

Start an der Ölmühle in Plön

An diesem Samstag wären wir am liebsten auf dem Großen Plöner See gewesen. Es ist jedoch Windstärke bft 3 vorher gesagt worden, und deshalb entscheiden wir uns für einen kleineren See. 

Schwimmsteg an der Einsetzstelle Ölmühle

Schwimmsteg an der Einsetzstelle Ölmühle

Als Einsetzstelle wählen wir die Ölmühle, dort erwarten wir keinen größeren Trubel. Wir treffen uns dort am Vormittag, laden ab, und mit Bootswagen fahren wir unsere Kanus über die Wiese zur Einsetzstelle.

Einsetzstelle Ölmühle in Plön

Einsetzstelle Ölmühle in Plön

Der Schwimmsteg ist stabil und bequem, nur mit dem Bootswagen erreicht man ihn nicht. Da muss eben imprivisiert werden. Teuer genug war der sicher, nur hat niemand auf dieses kleine Detail bei der Realisierung geachtet. Das sollte aber nachgeholt werden.

Bevor wir in Richtung Behler See paddeln, geht es noch kurz stromabwärts zum Großen Plöner See hinunter, nur um dort eine kleine Runde zu drehen. Dann bewegen wir uns zurück und nutzen die Rollenbahn an der Sohlgleite zum Umsetzen in den Höftsee. 

Auf dem Höftsee halten wir noch kurz auf eine flache Uferstelle in der nördlichen Ecke zu. Dort kann man gut anlanden und es gibt auch eine Bank am Waldrand. Meine Absicht ist, es kurz Frank und Katrin zu zeigen, denn Pausenplätze kann man nicht genug kennen.

 

Auf dem Behler See

Auf dem Behler See

Tatsächlich denken wir allmählich bereits konkret über ein Päuschen nach. Wir hoffen, dass die kleine Stelle rechts am Behler See noch frei ist, da man auch dort an einer seichten Badestelle anlanden könnte. Wir finden sie tatsächlich, und die Fahrradfahrerin, die da eben noch auf der kleinen Bank saß, packt ein und fährt ihrer Wege. Das war zwar nicht direkt unsere Absicht, kommt uns jedoch sehr gelegen.

Wir nehmen einen kleinen Snack zu uns und trinken Kaffee aus meiner Thermosflasche. An der Bank können wir meinen Anglerschirm als Sonnenschutz mit dem Balkonschirmhalter festklemmen. So ist es sehr gemütlich und wir genießen unser "zweites Frühstück". 

Pause am Behler See

Pause am Behler See

Pause am Ufer des Behler Sees

Pause am Ufer des Behler Sees

Dafür, dass das Wetter schön ist und die Temperatur deutlich über 20 Grad liegt, ist auf dem Wasser und ebenso auf dem Fahrradweg wenig Betrieb. Dagegen haben wir überhaupt nichts. Unsere Weiterfahrt über den Behler See soll uns östlich der Insel entlang führen, die den Behler See vom Langensee trennt.

auf dem Behler See

auf dem Behler See

Behler See am östlichen Ufer

Behler See am östlichen Ufer

Langensee vor Timmdorf

Langensee vor Timmdorf

Wir umrunden sie zur Hälfte und halten uns dann in Richtung Durchfahrt zum Dieksee. Direkt dort müssen wir warten, da zwei der Ausflugsschiffe ("5-Seen-Fahrt") sich hier beinahe treffen. Es dauert eine Weile, bis sie sich sortiert haben, und dann können auch wir endlich die Brücke passieren.

5-seen-fahrt in Timmdorf

5-seen-fahrt in Timmdorf

Durchfahrt zum Dieksee

Durchfahrt zum Dieksee: in Timmdorf

Uns kommt der Gedanke, in der Diekseebucht beim Wassersportverein für unsere Mittagspause anzulanden. Also paddeln wir frischen Mutes dorthin. Als wir noch nicht ganz angelangt sind, schwant uns, dass es  für uns dort wohl nicht der richtige Zeitpunkt  sein wird. Es herrscht recht munteres Vereinsleben, Boote werden getragen, Ausrüstung eingeladen. Auch die Bank ist besetzt. Wir wenden rechtzeitig und paddeln zum Langensee zurück.

beim Landgasthof Kasch in Timmdorf

beim Landgasthof Kasch in Timmdorf

Dort möchte ich Frank und Katrin gerne das kleine Fließ zeigen, das zum Landgasthof Kasch führt. An der Einfahrt sitzt ein Graureiher auf der Spitze einer Totholz-Krone. Er wird kurz unruhig und hüpft auf einen tieferen Ast. Da bleibt er stehen, obwohl wir recht nahe an ihm vorbeipaddeln. 

Das Fließ ist ein enger, stark gewundener kleiner Flusslauf, etwa 6 bis 8 Meter breit. Wir paddeln ihn bis zur Wiese am Landgasthof. Da wir dort keine Chance zum Anlegen haben, weil hier tatsächlich viel Betrieb herrscht, paddeln wir zum See zurück.  

Wir umrunden nun die Insel auch von der Westseite, wobei wir einige Kormorane und zwei Austernfischer aufscheuchen. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Aber die sind es sicher gewohnt, da die Ausflugsschiffe dort ebenfalls passieren.

Mitten über den Behler See paddeln wir nun zum Anfang des Höftsees zurück. Wir möchten dort am Waldrand gerne unsere Mittagspause einlegen, und tatsächlich sind Tisch und Bank zwischen Ufer und Wanderweg frei. Anlanden funktioniert bestens, und während wir in unserer ausgedehnten Pause unser Essen genießen, kommen nur wenige Ausflügler mit Fahrrad vorbei. Aus dem Wald lassen sich Rotkehlchen hören, und ein Buntspecht klopft irgendwo.  

Pause am Höftsee

Pause am Höftsee

Als wir unsere Pause beenden, übernehmen ein paar Leute freudig den Tisch, die schon eine Weile auf einer Bank etwas entfernt von uns gesessen hatten. Der Platz ist aber auch wirklich sehr schön!

Der folgende Höftsee ist schnell durchpaddelt. Rechts beim Mutter-Vater-Kind-Kur-Haus des DRK herrscht reger Badebetrieb, und Kinder sind auch mit Kajak-Kenter-Test-Einlagen beschäftigt. Leise geht es da nicht zu, naja, das Toben im warmen Wasser macht sicher viel Spaß. 

Wir landen am Schwimmponton an und  setzen über die Rollenbahn in die Schwentine über. Bei derartigen Anlagen wundere ich mich immer wieder darüber, dass die Rollenbahnen meistens enorm hoch gebaut werden. Der Sinn erschließt sich mir meistens nicht, da solche Stellen bei Hochwasser (das hier nie oder nur sehr schwach ausgeprägt auftritt) ja auch einfach überströmt werden könnten. Sollte das eintreten, hätte man eine Extremlage, bei der ohnehin niemand paddeln würde. Meiner Meinung nach müsste eine Rollenbahn kaum höher als die Oberkante des Wehres bzw. der Sohlgleite ausgeführt werden. Das wäre in diesem Fall wahrscheinlich einen ganzen Meter niedriger. 

zurück an der Ölmühle

zurück an der Ölmühle

Wir erreichen unsere Einsetzstelle, setzen aus und bringen alles zu den Autos. Bald ist alles verladen, und wir treten nach einer sehr schönen Kanutour unseren Heimweg an. Mittlerweile ist es auch bereits nach achtzehn Uhr. Zum Glück dauert unsere Fahrt nur eine knappe halbe Stunde.

Geschrieben in Kanutagebuch (2022)