Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Morgentour auf den Plöner Seen am 12. August

Geschrieben am 13.08.2022 in Kanutagebuch (2022) —   Großer-Plöner-See, Holsteinische-Seenplatte, Kleiner-Plöner-See, Schwentine (Geändert am 18.08.2022)

Sehr früh an der Einsetzstelle Appelwarder

Sehr früh an der Einsetzstelle Appelwarder

Heute wollen wir schon vor Sonnenaufgang auf den Plöner Seen sein. Als Einsetzstelle wählen wir Appelwarder. Dort kommen wir gegen fünf Uhr an und sitzen halb sechs Uhr bereits im Kanu. Beim Abladen und Ausrüsten ist es noch so dunkel, dass uns Fledermäuse umschwirren. Wir paddeln auf den Kleinen Plöner See hinaus und beabsichtigen, auf der Halbinsel Rochowsruh eine kleine Pause einzulegen, um den Sonnenaufgang mit einem Becher Kaffee in der Hand erleben zu können. 

Die Luft ist die Nacht über nicht unter 17 Grad abgekühlt. Es ist schön, auch frühmorgens mal nicht so dick angezogen sein zu müssen, obwohl die Sonne noch nicht wärmt.

auf dem Kleinen Plöner See

auf dem Kleinen Plöner See

Kaum sind wir unter der großen Brücke der B 76 hindurch, die gerade instand gesetzt wird, hören wir von rechts das Pfeifen eines Großen Brachvogels. Den habe ich hier noch nie gehört, und umso größer ist meine Freude!

Das Wasser ist spiegelglatt, Wind ist nicht spürbar. Genau so hatten wir es geplant und unseren Tag nach dem vorher gesagten Wetter eingerichtet.

In Richtung Süden entdecke ich ein merkwürdiges Licht am Himmel: ich erkenne mehrere eckige Licht-Flächen und weiß sofort: das ist die ISS! Sie ist nur recht kurz zu sehen und verschwindet bald im leicht rötlichen Dunst am Horizont.

Allmählich wird der Himmel im Osten immer rötlicher, und dann geht wirklich die Sonne auf! Es ist immer wieder ein sehr intensives Erlebnis, in der Natur unterwegs zu sein, wenn der Tag mit solch goldenem Licht anbricht. Ich fühle mich davon immer wieder beglückt und bin dankbar, so etwas wirklich erleben zu dürfen!

Als wir uns der Halbinsel nähern, erkennen wir, dass dort jemand sein Zelt aufgebaut hat. Wir paddeln am Ufer zum Koppelsberg entlang und suchen eine Alternative. Bald nähern wir uns einer Reihe von größeren Erlen am Ufer. An deren Wurzelwerk können wir gut anlegen und aussteigen. Es gibt zwar Kuhfladen, die jedoch trocken sind, so dass wir hoffen, von Kühen nicht überrascht zu werden. Über die Wiese, zu der das Ufer gehört, laufen zwei Rehe über den Hügel vor den Bahngeleisen.

 

Pausenstelle am Kleinen Plöner See

Pausenstelle am Kleinen Plöner See

Katrin verlässt mich kurz in Richtung Büsche, und als sie wieder kommt, fragt sie mich beinahe atemlos, ob ich auch den Seeadler gesehen habe, der gerade aus einer der Erlen um uns herum aufflog. Leider habe ich den nicht mitbekommen, ich war wohl zu sehr mit dem Aufbau unserer Tafel für das Frühstück beschäftigt. Katrin ist äußerst beeindruckt und bewegt von ihrem großartigen Erlebnis, und ich freue mich sehr mit ihr!

Wir frühstücken ganz in Ruhe und genießen die aufgehende Sonne. Als weitere Route wählen wir uns die Umtragestelle Spitzenort, über die wir zum Großen Plöner See gelangen. Sollte es doch zu windig werden, können wir eine Weile im Windschatten der Inseln paddeln.

im Kleinen Plöner See

im Kleinen Plöner See

Am Kleinen Plöner See

Am Kleinen Plöner See

Pause am Kleinen Plöner See

Pause am Kleinen Plöner See

Nebel über dem Ufer

Nebel über dem Ufer: am Kleinen Plöner See

Nachdem wir unsere Pause ausgiebig genossen haben, packen wir unsere Vorräte und Ausrüstung wieder ein und steigen ins Kanu. Aus dem nahen Schilfgürtel steigt noch etwas Nebel, und der reflektiert auf malerische Weise die nun schon etwas höher stehende Sonne. Am Nordufer des Mühlensees sitzen mehrere Graureiher in einer hohen Weide.

Bis zur Umtragestelle Spitzenort sind wir etwa zwanzig Minuten unterwegs. Aussteigen am Schwimmsteg und das Kanu an zwei Leinen  aufwärts über die 1,5 Meter Höhenunterschied zu treideln, macht uns nur wenig Mühe. Es vergehen nur knapp zehn Minuten, bis wir wieder im Kanu sitzen und unter der grün-weißen Fußgängerbrücke beim Campingplatz hindurch zur Rohrdommelbucht paddeln.

Umtragestelle Plön Spitzenort

Umtragestelle Plön Spitzenort

Umtragestelle Spitzenort

Umtragestelle Spitzenort

Auf diesem kleinen Teil des Großen Plöner Sees erleben wir für heute das erste Mal etwas Wind. Der ist aber bereits vorbei, als wir zwischen den beiden Halbinseln Prinzeninsel und Spitzenort hindurch paddeln und bei sehr geringer Wassertiefe auf den Grund schauen, ob es vielleicht Fische zu beobachten gibt. Leider sind da keine.

Ein kurzes Stückchen weiter hat der Fischer eine Netzspirale aufgebaut.  Auftriebskörper halten sie aufrecht, und an einem der dünnen Pfähle lässt die Sonne uns tief ins Wasser über die Netze blicken. 

Fischernetze in Plön-Spitzenort

Fischernetze in Plön-Spitzenort: vom Kleinen Plöner See in den Großen Plöner See

Wir paddeln an der gesamten Prinzeninsel entlang und dann zwischen ihr und dem Langen Warder hindurch. Eine Weile sind wir in Richtung Godau unterwegs, aber dann denken wir an unsere Rücktour und wie anstrengend die womöglich sein könnte, falls der Wind auffrischt. Also geht es nun wieder zurück zum Kleinen Plöner See, umtragen und dann durch den Mühlensee. Dabei beobachten wir Süßwasserschwämme unter der Brücke der Eisenbahn und entdecken fast schon blühendes Laichkraut im Mühlensee mit seinen langen Stengeln, die fast senkrecht aus dem Wasser ragen. 

Inseln im Großen Plöner See

Inseln im Großen Plöner See

Als wir durch den schmalen Durchstich paddelnd wieder im Kleinen Plöner See angekommen sind, schlage ich vor, diagonal über den See hinüber in die Bucht vor Seekamp zu fahren. Nach einer pnappen Stunde erreichen wir dort eine schöne Stelle, an der wir eine ausgiebige Mittagspause einlegen können. Sogar ein wenig baden können wir dort noch, bevor wir uns langsam wieder auf den Weg zu unserer Einsetzstelle machen.

Anlanden an einer Badestelle

Anlanden an einer Badestelle

Gegen 15:00 Uhr landen wir dort an, und wir sind erfüllt von den Eindrücken und Erlebnissen dieses schönen Tages. 

Anlanden an der Einsetzstelle Appelwarder

Anlanden an der Einsetzstelle Appelwarder: in Plön

Geschrieben in Kanutagebuch (2022)