Kanu & Natur

Am heutigen Sonntag ist es morgens mit gut 5 Grad noch recht kühl, und es ist auch Wind 3-4 Bft vorher gesagt, zum Teil mit kräftigen Böen. Die Stimmung ist jedoch irgendwie sehr gut, und wir beschließen, ein paar nette Stunden auf der Schwentine zu verbringen.

Kurz vor 10:00 Uhr legen wir an der Einsetzstelle ab. Zum Glück ist endlich die seit Monaten gesperrt gewesene Bundesstraße 202 wieder befahrbar, so dass wir unsere bevorzugte Einsetzstelle gut nutzen können. 

Viele Schnatterenten, einige Stock - und auch Schellenten bevölkern den schmalen See, und auf einigen umgestürzten Bäumen sitzen Graureiher und Kormorane. Wenige Kanadagänse schwimmen ruhig in der kleinen Bucht nahe dem Wanderweg.

Wir paddeln um die Halbinsel Stumpfes Eck herum, durch den schönen Wald beim Totenredder und sind dann auf dem schnurgeraden Abschnitt angekommen, der so aussieht, als wäre er von Menschenhand gegraben worden (der Altarm verläuft ja auch parallel). Katrin landet kurz an, während Frank und ich so langsam weiter paddeln, wie es möglich ist.

Einige Spaziergänger sind unterwegs, als wir dann die Brücke beim Gut Rastorf passieren. Es ist nun zwar etwas wärmer, aber ein wenig fußkalt ist es schon. Einige Angler sind mit ihren kurzen Luftbooten beim Fliegenfischen. Bevor wir  uns ihnen nähern, fliegt ein Eisvogel auf und setzt sich kurz vor den Anglern links auf einen neuen Ansitz. Als wir heran kommen, ist er dort nicht mehr zu entdecken. Wir begrüßen uns mit den Anglern, halten sogar ein wenig Smalltalk, bis wir unsere Fahrt fortsetzen. 

Ich muss auch mal kurz an Land, und dafür muss die Wiese rechts herhalten. Eine Erle dient mir als Anbindehilfe, und während ich dort noch beschäftigt bin, paddeln zwei Leute in Kajaks vorbei. Katrin schnackt kurz mit den beiden Herren. Die sind sich heute bereits in Wellingdorf begegnet.

Gegen 11:40 Uhr erreichen wir unseren Pausenplatz an der Pferdebadestelle. Wir können Faltstühle und -tischchen so aufbauen, dass uns der Wald im Rücken vor Wind schützt. Ich laufe ein wenig umher, damit meine Füße wieder warm werden. Bevor ich mich zum Essen setze, ziehe ich mir lieber die Canadian Boots an, die ich vorsorglich mitgenommen habe. Die helfen sofort, und ich habe von da ab nur noch warme Füße.

Für unsere Pause bei unter 10 Grad ziehen wir uns insgesamt etwas wärmer an, und Frank bringt noch eine Picknickdecke mit aus seinem Kajak. 

Wir lassen es uns aber gut schmecken, und ich koche sogar noch Wasser für ein Heißgetränk. So lange wie gewohnt halten wir aber nicht durch, und ich beschließe, das nächste Mal den kleinen Gaststrahler mitzubringen.  

Um 12:14 Uhr verlassen wir unseren Picknickplatz, und trotz der Kühle genießen wir die schöne Natur um uns herum. Im nahen Auenwald hören wir Kleiber. Meine Aufmerksamkeit wird durch ein besonderes Geräusch erregt: ich halte an einer Stelle mit dichtem Weidengebüsch und Schilf daneben inne. Es hört sich nach dem leisen Teil der Balztöne eines Säugetiers an, vielleicht eines Minks, Iltis oder Nutria. Das klingt ähnlich wie die Schmusetöne, die ich von jungen Bibern kenne. Man hört diese manchmal im Mai aus den Biberburgen, wenn man ganz liese vorbei paddelt.

Bis zu unserer Einsetzstelle paddeln wir noch eine Weile mit der Strömung, und den Wind bemerken wir erst wieder, als wir den Rosensee erreichen. Er kommt schräg von vorn, aber ich weiß aus Erfahrung, dass wir bei der aktuellen Windrichtung bald geschützt sein werden von den hohen Abhängen des Waldes, der das westliche Ufer des Rosensees säumt. 

Gegen 13:40 Uhr landen wir wieder an unserer Einsetzstelle an. Die Autos parken relativ nahe, und unsere Boote sind recht sauber geblieben, da es hier keine Algen und Entengrütze mehr gibt. Alles ist benahe mühelos zu erledigen.

Wir sind beglückt von unserer schönen kleinen Kanutour und hoffen, dass es auch in dieser Jahreszeit noch einige Male möglich sein wird, einen schönen Ausflug auf dem Wasser zu unternehmen.