Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf der Schwentine von Raisdorf bis Preetz und zurück am 3. Oktober

Geschrieben am 04.10.2022 in Kanutagebuch (2022) —   Holsteinische-Seenplatte, Schwentine (Geändert am 20.11.2022)

Start am Kraftwerk Raisdorf

Start am Kraftwerk Raisdorf

Am heutigen Feiertag treffen wir gegen halb elf an der Einsetzstelle am Kraftwerk Raisdorf am Rosensee ein. Unsere gewohnte Einsetzstelle können wir nicht benutzen, da dort die B 202 wegen Bauarbeiten gesperrt ist.

Wir sind gegen elf Uhr startklar. Die Temperatur beträgt knapp 9 Grad. Zunächst haben wir kein Kraut, aber das ändert sich, als wir die erste Kurve erreichen: ab hier paddeln wir  durch  flächendeckende Entengrütze ("Lemna Minor"). Deshalb halten sich hier heute auch kaum Angler auf, denke ich.

Der Wind ist erträglich, obwohl durchaus ein stärkerer Wind vorher gesagt wurde. Aber hier ist es ja relativ geschützt, und nur kurze Abschnitte werden etwas anstrengend.

Auf diesem Teil des Rosensees schwimmen sehr viele Kanadagänse, und die sind recht entspannt. Einige Graureiher stehen hier und da auf toten, umgefallenen Bäumen, und die sind scheu wie meistens. Sogar ein Silberreiher gibt uns die Ehre! Aber alle fliegen sie schon auf, wenn wir noch ein ganzes Stück entfernt sind oder eigentlich schon vorbei.

Rosensee mit viel Entengrütze

Rosensee mit viel Entengrütze

Ein Stück vor der Schmalstelle unter der Brücke der B 202 wird das Grünzeug erheblich dichter. Hier hat sich nicht nur Entengrütze gesammelt, sondern auch größere Mengen an Wasserpest sowie Blaualgen. Es stinkt auch, aber es hilft alles nichts: da müssen wir durch! Es ist kaum zu schaffen, aber mit viel Durchhaltevermögen und auch Kraft sind wir dann doch irgendwann durch.

Diese Sammlung entsteht, da der Rosensee ja voll davon war und teilweise noch ist. Normalerweise entsteht eine ordentliche Strömung, wenn das Kraftwerk zum Netz hinzu geschaltet wird, und dann ziehen die Pflanzen mit der Strömung zum Kraftwerk, wo sie durch eine Art Bagger am Gitter des Wassereinlasses entfernt werden. Wir haben aber Wochenende, und augenscheinlich wird das Kraftwerk nicht benötigt, das Wasser jedoch für den nächsten Arbeitstag aufgespart im Stausee (Rosensee). Die langsame Restströmung reicht nicht aus, um die Pflanzen durch die Engstelle zu ziehen.

Entengrütze auf dem Rosensee

Entengrütze auf dem Rosensee: fast kein Durchkommen

auf dem südlichen Rosensee

auf dem südlichen Rosensee

Im Brückenbereich stehen einige Angler, aber dass die erfolgreich sind, kann ich mir nicht vorstellen. Im folgenden Südteil des Rosensees schwimmt nur noch sehr wenig Pflanzenkram, und wir können dem gut ausweichen.

Hier haben wir ein paar Minuten den Wind frontal, aber am Ende des Rosensees ist es schon wieder gut. Auf dem folgenden Weg am Stumpfen Eck vorbei, durch den Auenwald und beim Gut Rastorf genießen wir die herrliche Natur. Es singen einige Rotkehlchen, Zaunkönige tschickern und manchmal sehen wir sogar einen um die Baumwurzeln turnen. Kleiber sind ebenfalls zu hören, und etwas entfernt ertönt der spottende Ruf eines Grünspechts. 

Nur selten kommen Paddler entgegen, und SUP fahren gar nicht mehr. 

Unser nächstes Ziel ist der Pausenplatz an der Pferdekoppel Bredeneek. Dort landen wir an und stellen unsere faltbaren Stühle und Tischchen auf. Gegen den Wind, der hier recht kräftig durchsaust, helfen unsere beiden Anglerschirme. 

Schwentine bei Gut Rastorf

Schwentine bei Gut Rastorf

Picknickpause an der Pferdebadestelle

Picknickpause an der Pferdebadestelle

Pause

Pause

Wir genießen unseren Kaffee, gekochte Eier und Käsebrote usw. was an Leckereien mit wollte. Dabei lassen wir uns viel Zeit. Die Uhr zeigt halb zwei, und erst nach einer sehr ausgiebigen Pause paddeln wir gestärkt weiter.

Auf dem kommenden Abschnitt bis Preetz nimmt der Wind etwas zu, und zusammen mit der Strömung haben wir recht gut zu tun, um ordentlich vorwärts zu kommen. 

nächste Pause in Preetz am Anleger der Mühlenau

nächste Pause in Preetz am Anleger der Mühlenau

Als wir hier anlanden, ist es 14:39 Uhr. Wir befinden uns in der Mündung der Mühlenau. Obwohl der Wasserstand niedrig ist, können wir  recht gut anlanden,

Wir finden einen Platz, wo noch ein wenig Sonne durch die Bäume scheint. Damit ist es recht gut auszuhalten. Die Temperatur beträgt immerhin fast 17 Grad, aber natürlich ist es immer angenehmer in der Sonne.

Wir essen mit großem Genuss und erfreuen uns an einer längeren Pause. Auch danach lassen wir uns nur langsam zurück treiben, wo immer es der Wind zulässt. 

Unsere Einsetzstelle erreichen wir daher erst gegen halb sechs Uhr. Es ist doch ein ordentliches Stück länger als bis zur  B 202 - Einsetzstelle. Aber heute war ein sehr schöner, ruhig verlaufender Tag, den wir zusammen sehr genossen haben. 

zurück durch den Auenwald

zurück durch den Auenwald

sehr romantische Schwentine

sehr romantische Schwentine

auf dem Rosensee bei der Weißen Brücke

auf dem Rosensee bei der Weißen Brücke

Rosensee bei Rosenfeld

Rosensee bei Rosenfeld

Zurück am Kraftwerk am Rosensee

Zurück am Kraftwerk am Rosensee: Einsetzstelle an der Schwentine

Geschrieben in Kanutagebuch (2022)