Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf dem Großen Plöner See am 14. Mai

Geschrieben am 31.05.2023 in Kanutagebuch (2023) —   Großer-Plöner-See, Holsteinische-Seenplatte, Schleswig-Holstein-paddeln, Schwentine

Start auf dem Großen Plöner See

Start auf dem Großen Plöner See

Es ist der letzte Urlaubstag von Frank und Katrin. Eigentlich war für heute mehr Wind vorher gesagt worden, und wir hatten uns daher bereits entschieden, auf einem Flüsschen zu paddeln, das geschützter liegt. Aber nun hat sich die Wetterlage geändert, und der schwache Wind erlaubt es uns, endlich wieder auf dem schönen Großen Plöner See unterwegs sein zu können.

Wir finden uns um kurz nach zehn Uhr bei der Einsetzstelle an der ehemaligen Fischerei Reese ein und können bald zu unserer Kanutour starten. Es ist noch recht ruhig, sowohl auf dem See als auch auf den Wanderwegen, die hier in der Nähe des Ufers verlaufen. Wir wollen die Bucht vor der Einmündung der Schwentine bei Fegetasche nicht abkürzen, sondern gerne auch hier näher am Ufer paddeln. 

Bevor wir richtig in der Bucht sind, legt das erste Fahrgastschiff der Großen Plöner See Rundfahrt ab. Es ist aber weit genug von uns entfernt und stört nicht.

auf der Ostseite des Großen Plöner Sees

auf der Ostseite des Großen Plöner Sees

Je mehr wir uns hinter der Bucht der langgestreckten Insel "Ruhlebener Warder" nähern, umso intensiver hören wir die Rufe unzähliger Brutvögel, die auf dieser Insel Kolonien bilden, um auf diese Weise besser vor Fressfeinden geschützt zu sein. Wir hören Möwen, Grau- und Kanadagänse sowie Austernfischer. Im seichten Wasser stehen auch noch viele Kormorane, aber die sind still. 

In gebührlichem Abstand paddeln wir vorbei und halten uns bald weit links am östlichen Ufer. Diese sind hier recht urwüchsig und die großen Erlen bilden mit ihrem ausgeprägtem Wurzelwerk manch kleine Halbinsel. Die folgenden Kilometer bis zum Viererseegraben genießen wir sehr, und bevor wir dort in der Nähe zu unserer Mittagspause anlanden, lassen sich sogar Kraniche mit lautem Trompeten hören.

Groß ist unsere Freude, als wir vor uns einige Kolbenenten bemerken, die ruhig in geringem Abstand an uns vorbei schwimmen. Die bunten Erpel sind besonders hübsch!

Inseln im Großen Plöner See

Inseln im Großen Plöner See

Flachstelle bei der Insel Olsborg

Flachstelle bei der Insel Olsborg

Beim Anlanden an der von uns ausgesuchten Pausenstelle watscheln einige Graugansfamilien mit ihren Küken langsam über die Wiese und entfernen sich dabei etwas, um dann gelassen weiter zu weiden. Allerdings hält sich eines ihrer Küken immer noch am Spülsaum auf. Es sitzt da nur still auf den Steinen, und allmählich dämmert uns, dass es krank zu sein scheint und von den Altvögeln aufgegeben. Tatsächlich bleibt es die gesamte Zeit, in der wird unsere Pause machen, in der kleinen Bucht neben uns still sitzen.

Anlanden für eine größere Pause

Anlanden für eine größere Pause

Ostufer des Großen Plöner Sees

Ostufer des Großen Plöner Sees

Fast eineinhalb Stunden genießen wir die Sonne, das Frühlingsgrün um uns herum, gelegentliche Kranichrufe, die weidenden Gänsefamilien und den beinahe glatten See. Ab und an paddelt jemand leise vorbei, und auch auf dem nahen Fahrrad- und Wanderweg sind natürlich Leute. Aber es geht durchweg ruhig zu.

ausgedehnte Pause am Großen Plöner See

ausgedehnte Pause am Großen Plöner See

Viertel vor zwei brechen wir dann auf und treten unsere Rückfahrt an. Bis Gut Ruhleben ist der Große Plöner noch sehr glatt. Wir lassen uns viel Zeit und genießen unsere Fahrt sehr.

fast windstill auf dem Großen Plöner See

fast windstill auf dem Großen Plöner See

Bald passieren wir wieder die Enge zwischen dem Campingplatz Ruhleben und der Insel Ruhlebener Werder. Einige Flussuferläufer fliegen auf, und wir hören sogar einige Rufe von Rotschenkeln. Auch Austernfischer sind wieder zu beobachten und zu hören. Wir haben Glück, dass das Geschrei der Möwen und Kanadagänse nicht alles andere übertönt.

Rückenwindsegeln mit dem Anglerschirm

Rückenwindsegeln mit dem Anglerschirm: auf dem Großen Plöner See

Über die östliche Bucht vor der Fegetasche kommt dann doch etwas Wind auf, wie es vorher gesagt wurde. Da er von achtern kommt, lasse ich mir gerne mit aufgespanntem Schirm vom Wind helfen. Allerdings kostet es auch Kraft, mit einer Hand den Schirm und mit der anderen das Paddel zu halten. Es ist aber eine willkommene Abwechslung und bringt eine Zeitlang Freude, bis es zu anstrengend wird.

zurück zur Einsetzstelle beim Fischer in Plön

zurück zur Einsetzstelle beim Fischer in Plön

Obwohl wir viele schöne Stunden auf dem See verbrachten, ist es erst 15:18 Uhr, als wir an die Einsetzstelle zurück kehren. Wir holen unsere Fahrzeuge und verladen Kanus und Ausrüstung. Es war wirklich in wunderschöner Paddeltag  heute!

angelandet im ehemaligen Fischerhafen

angelandet im ehemaligen Fischerhafen: am Großen Plöner See

Geschrieben in Kanutagebuch (2023)