Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf der Schwentine am 12. Mai

Geschrieben am 30.05.2023 in Kanutagebuch (2023) —   Holsteinische-Seenplatte, Schleswig-Holstein-paddeln, Schwentine (Geändert am 31.05.2023)

Es ist heute nicht superwarm und es ist für einen See auch zu windig. Wir möchten aber unbedingt aufs Wasser, und so fällt unsere Wahl auf die Einsetzstelle an der B 202 am Rosensee. Dort finden wir uns kurz nach 10:00 Uhr ein und rüsten unsere Boote aus. 

vor Tourenstart am Rosensee

vor Tourenstart am Rosensee

Ablegen an der Einsetzstelle

Ablegen an der Einsetzstelle: am Rosensee

Wir starten zu unserer Kanutour

Wir starten zu unserer Kanutour: auf dem Rosensee, Schwentine

In den hohen Weiden an der Einsetzstelle singen mindestens zwei Mönchsgrasmücken, während wir alles einpacken und bei fast glattem Rosensee unsere Kanutour starten.

Am Ende des Rosensees beobachten wir links einige Nutria, und als wir weiter paddeln, kommt uns rechts auch noch eines dieser possierlichen Uferbewohner entgegen. Unsere Anwesenheit stört es nicht im geringsten.

Kanadagans auf Wache

Kanadagans auf Wache

Die Halbinsel "Stumpfes Eck" muss für eine kurzes Anlanden herhalten, und als wir wieder durchstarten, steht stolz und sehr wachsam eine Kanadagans auf einem Granitfindling. Er hält sicher Wache für ein in der Nähe brütendes Weibchen. 

Auf einem Stück Totholz sonnt sich eine Schildkröte. Im folgenden Auenwald hören wir permanent den Gesang von Buchfinken, Zilpzalps sowie Rufe von Kleibern. Ab und zu lässt sich sogar ein Buntspecht blicken!

 

durch den Auenwald bei Gut Rastorf

durch den Auenwald bei Gut Rastorf: auf der Schwentine

Ein Nutria kommt uns entgegen

Ein Nutria kommt uns entgegen: auf der Schwentine

Wir genießen unsere Weiterfahrt durch den Auenwald und am Gut Rastorf vorbei. Mancher Buntspecht lässt sich hören, und einen bekommen wir sogar zu sehen.

Die Strömung ist nicht mehr ganz so stark wie wir noch zwei Wochen zuvor beobachtet haben, und der Wasserstand ist auch so weit gesunken, dass wir es unter dem umgestürzten Ahornbaum hindurch locker schaffen. Nur den Kopf muss ich recht weit einziehen.

gegen etwas Wind und Strömung

gegen etwas Wind und Strömung

anlanden zur ersten kleinen Pause

anlanden zur ersten kleinen Pause: an einer Angelstelle an der Schwentine

Für eine erste richtige Pause wählen wir eine Angelstelle aus, von der man eine nahe Wiese erreichen kann. Dort ist es sonnig, und wir nutzen sogar unsere Faltstühle und Paddeltischchen. 

Während wir uns stärken, lauschen wir den Rufen eines Mäusebussards, der seine Kreise etwas entfernt über den hohen Kronen der alten Eichen zieht, die den historischen Weg "Totenredder"  säumen.

Ein Wels in der Schwentine

Ein Wels in der Schwentine

Kaum sitzen wir wieder in unseren Kanus, entdeckt Katrin einen großen Fisch in den Wasserpflanzen des klaren Flusses. Frank und ich nähern uns, und es wird uns schnell klar, dass wir es hier mit einem Wels zu tun haben. Wir beobachten diesen etwa 80 bis 100 cm langen Fisch recht lange, und Katrin schafft es sogar, einige Fotos zu machen. Über diese außergewöhnliche Beobachtung freuen wir uns sehr! Ich bin bislang davon ausgegangen, dass große Welse nur in tieferen und eher schlammigen Gewässern zuhause sind. So sind wir alle drei auch etwas verwundert. 

große Pause

große Pause: am Steg in der Mündung der Mühlenau

Nachdem wir den Wels loslassen konnten, paddeln wir bald durch Preetz. Es immer noch wenig Betrieb auf dem Wasser, was uns natürlich sehr freut. Dafür können wir aber eine Schellente mit Küken, zwei sich streitende Graureiher hoch in den Bäumen an einem Schwentine-Altarm sowie eine Schildkröte beobachten. 

Auf der großen Wiese nahe dem Klärwerk halten sich viele Gänse auf, und einige haben ebenfalls ihren Nachwuchs dabei. Hinter der nächsten Kurve fliegt ein Eisvogel auf! Den hatten wir bereits vermisst. Es ist immer sehr unterschiedlich, wie oft man unterwegs im Kanu Eisvögel trifft. Heute ist es der erste. 

Mittagspause in Preetz

Mittagspause in Preetz: an der Mühlenau

Gegen 14:00 Uhr biegen wir in die Mündung der Mühlenau ein und landen am Steg an. Unsere Kanus können vertäut im Wasser bleiben, und wir finden einen schönen Platz am Rand einer sonnigen Wiese. 

Für mehr als eine Stunde erfreuen wir uns an den mitgebrachten Köstlichkeiten, lauschen dem Gesang der vielen Singvögel und entspannen uns gründlich.  

Schildkröte in Preetz

Schildkröte in Preetz: in der Schwentine

Rückfahrt aus Preetz

Rückfahrt aus Preetz: auf der Schwentine

Auf unserer Rücktour kommen wir mit der Strömung recht gut voran. Nur der Wind macht uns zeitweise etwas zu schaffen. Wir genießen unsere Fahrt sehr, und als wir kaum wieder an der großen Brücke der B 76 vorbei sind, entdeckt Frank erneut einen großen Fisch. Zunächst denken wir, es sei derselbe wie auf unserer Hintour. Dann wird klar: dieser ist noch größer als der erste! Mindestens 1,20 Meter ist dieser Wels lang, wahrscheinlich noch mehr. Da es recht stark strömt, wo er sich aufhält, ist es für Katrin nicht einfach, einige Fotos machen zu können. Aber nach einer Weile hat sie recht gute Fotos hinbekommen und sogar ein Video. 

Wir sind erfüllt von diesem erneut unerwarteten Erlebnis. Während wir nun zurück zu unserer Einsetzstelle paddeln, sehen wir noch einige kleinere Hechte. Viele Singvögel und einige Kuckucks beleben unsere schöne Kanutour.

Als wir wieder bei unseren Autos ankommen, ist es bereits 17:22 Uhr. Wir haben einen sehr schönen Tag auf dem und am Wasser verbracht! Ich freue mich bereits auf unsere nächsten Kanuausflug in die schöne Natur unserer Heimat.

auf der Schwentine unterhalb von Preetz

auf der Schwentine unterhalb von Preetz

Schwentine im Auenwald

Schwentine im Auenwald

Wieder an Land

Wieder an Land: an der Einsetzstelle am Rosensee (Schwentine)

Geschrieben in Kanutagebuch (2023)