Großer Plöner See am 27. April
Geschrieben am 27.04.2025 in Kanutagebuch (2025) — Großer-Plöner-See, Holsteinische-Seenplatte, Schwentine (Geändert am 29.04.2025)
Kanus ausrüsten
Start bei der Fischerei
Am heutigen Sonntag starten wir um 10:42 Uhr in Plön bei der ehemaligen Fischerei Reese. Es ist wenig Wind vorher gesagt und es soll recht warm werden. Ich messe 12,3 Grad Wassertemperatur und knapp 15 Grad in der Luft. Wir paddeln in Richtung Ruhleben, und bei der Überquerung der Bucht vor der Fegetasche kommt doch recht frischer Wind von vorn und es wird etwas wellig.
Wir paddeln über die Bucht und haben beinahe die Insel Ruhlebener Werder erreicht, als jemand auf dem Trapez eines Segelkatamarans vom Campingplatz ablegt. Der Segler achtet nicht auf Regeln und schneidet uns, obwohl er ebenso gut hinter uns längs vorbei hätte steuern können. Das wäre korrekt Backbord an Backbord gewesen, wie es sich gehört. Wir warten und lassen ihn passieren. Ich denke, wenn der Typ den See nicht kennt oder auch sonst auf nichts achtet, könnte er auch eine der vielen Steinansammlungen erwischen, die direkt unter der Wasseroberfläche lauern und deren Position man kennen muss, wenn man hier segeln will.
vor Ruhleben
Auf der Insel tummeln sich viele Gänse, Enten und Möwen. Genaueres kann ich nicht erkennen. Wir paddeln in gebührendem Abstand an ihnen vorbei.
Als wir am Campingplatz passiert haben, muss ich mal dringend ans Ufer. Ich lande an einer dicken Erlenwurzel an, von denen hier sehr viele aus dem Ufer ragen. Milliarden frisch geschlüpfter Mücken umschwirren mich, so dass ich mich nicht lange aufhalten kann. Zum Glück saugen sie nicht.
auf dem Großen Plöner See
Großer Plöner See
hinter Ruhleben
kutzer Stopp
Die Sonne wärmt gut und es ist hier kaum windig. Das Ufer schützt uns. Ein Flussuferläufer fliegt an uns vorbei, dann ein zweiter. Katrin sieht einen weiteren auf einem Stück Totholz in Ufernähe.
Vor uns schwimmen zwei größere und zwei kleinere Wasservögel. die sind langsamer als wir. Als wir ihnen zu nahe kommen, fliegen die größeren auf, schimpfen dabei etwas dumpf. Es waren entweder Rost - oder Nilgänse!
Die beiden anderen schwimmen einfach etwas nach rechts und sind noch weiter in unserer Nähe. Nach einigem Beobachten durch mein Fernglas kann ich sie einordnen: es sind zwei Kolbenenten Männchen. Die sind recht farbenprächtig!
vor Viererseegraben
treideln im Viererseegraben
Bald treideln wir durch den Anfang des Viererseegrabens. Den größten Teil können wir zum Glück paddeln. Viele kleine Fische flitzen hier umher oder halten sich in Ufernähe auf.
Der Wanderweg ist recht belebt. Daher streben wir an, einen Pausenplatz am Vierersee zu nutzen. Außer uns ist ein Angler mit einem Flossenkajak unterwegs und ein weiteres Kanu strebt dem Graben zu.
im Viererseegraben
Wir finden unseren Platz und landen an. Mücken gibt es hier auch, aber zum Glück stechen die nicht. Größere Mengen an Eintagsfliegen sind ebenfalls unterwegs und finden uns toll.
Die kommenden eineinhalb Stunden genießen wir unser Picknick. Dabei lauschen wir den Singvögeln und genießen unsere mitgebrachten Köstlichkeiten - und den Sonnenschein. Wir haben immer noch total wolkenlosen Himmel, und es ist über 18 Grad warm. Vor Wind geschützt werden wir durch einen Hügel.
Pause am Vierersee
Picknick am Vierersee
Die Mücken und Fliegen tragen für heute den Sieg davon. Wir packen ein, obwohl wir gerne noch geblieben wären. Auf der folgenden Rückfahrt lassen wir es sehr ruhig angehen. Manchmal ist es fast windstill, und das ist natürlich besonders schön. Wenn etwas Wind kommt, haben wir ihn im Rücken. Sogar mit dem Anglerschirm ein wenig zu segeln ist für eine Weile möglich. Das funktioniert auch mit zusammen gebundenen Kanus.
auf dem Vierersee
zurück aus dem Vierersee
Rückfahrt auf dem Großen Plöner See
Rückfahrt auf dem Großen Plöner See
Schirm-Segeln
Als wir nur noch wenige hundert Meter von der Insel entfernt sind, fliegt großer Schwarm Möwen auf. Einen Fressfeind entdecken wir trotz intensiver Suche nicht. Erst als wir ein Stück weiter sind, deutet Katrin in den Himmel: dort fliegt ein Seeadler, und im Fernglas kann ich sehen, dass er einen weißen Stoß und Kopf hat. Es ist also ein Erwachsener. Sicher hat der jetzt auch schon Junge zu versorgen.
Am Ende der Insel halten sich außer der Möwen und Gänse einige Brandgänse auf und auch Austernfischer. Leider ist es gerade etwas wellig, so dass es kaum möglich ist, länger durch das Fernglas zu schauen.
vor der Einsetzstelle Alte Fischerei
Wir paddeln weiter zur Stadtbucht. Auf einem Privatsteg steht ein Gänsesägerweibchen, und davor im Wasser schwimmt ihr Männchen. Es gnurkelt und knurrt etwas. Die Ursache wird schnell klar: es ist eine Krähe, die sicher deren Gelege oder sogar Junge entdeckt hat. Die Krähe hat gegen die großen Wasservögel natürlich keine Chance.
Als wir anlanden, ist es bereits kurz nach vier. In aller Ruhe laden wir alles ein und die Kanus auf die Autos. Es war heute wirklich eine wunderbare Kanutour! Besser hätten wir den Sonntag kaum verbringen können. Die Fahrt nach Hause dauert kaum eine halbe Stunde.
An-Ufern an der Einsetzstelle Alte Fischerei
Geschrieben in Kanutagebuch (2025)