Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf der Peene bei Demmin am 24. September

Geschrieben am 25.09.2025 in Kanutagebuch (2025) (Geändert am 27.10.2025)

Für den heutigen Donnerstag ist schönes Spätsommerwetter vorher gesagt. Allerdings soll es auch recht windig werden. Trotzdem wollen wir heute paddeln, und zwar auf der Peene. 

Wir wollen in Demmin beim Segelverein Blau-Weiß einsetzen, also mitten in Demmin in einen Altarm der Peene. Dort treffen wir gegen elf Uhr ein und nutzen den neuen Schwimmsteg als Einsetzstelle.

Zwei junge Männer frühstücken unter dem nahen Pavillon. Ihr nasses Zelt liegt etwas im Weg zum Trocknen. Ich hänge es kurzerhand woanders hin, das ist ja kein Problem. 

Start am Segelhafen in Demmin

Start am Segelhafen in Demmin

auf der Peene beim Devener Holz

auf der Peene beim Devener Holz

Während wir langsam den Altarm entlang zur Peene paddeln, fliegt ein Eisvogel am linken Ufer entlang, nicht weit von uns. Wir erreichen die Peene, und schnell erkenne ich, dass sie rückwärts fließt, also in Richtung Kummerower See. So etwas passiert hier nach meinen Beobachtungen regelmäßig, wenn sich die Windrichtung ändert oder, in geringerer Intensität, wenn der Wind abends abflaut.  Es ist irgendwie lustig und es erinnert an Tidenflüsse, die Nebenflüsse der Nordsee sind. Für uns bedeutet es allerdings: auf unserer Hinfahrt haben wir leichte Strömung und Rückenwind zur Untertützung. Es bedeutet aber auch, dass die Rückfahrt nicht leicht werden wird.

Peene bei der Vorwerker Schweiz

Peene bei der Vorwerker Schweiz

Links von uns lassen wir die Insel mit der alten Ruine "Haus Demmin" und die Mündungen der Tollense hinter uns. Rechts ist es auch schon länger nicht mehr städtisch, und die Wildnis reicht bis ans Ufer. Ab und treffen wir ein Motorboot. Zum Glück fahren die Motorisierten langsam an uns vorbei und rasen erst wieder, wenn sie ein Stück entfernt sind. 12 km/h sind erlaubt... hm. Diesbezüglich herrscht ziemliche Anarchie. 

Wir hören Kraniche, und dann entdeckt Katrin auch einen Zug, der recht hoch über uns hinweg fliegt. Ein Seeadler kreist ebenfalls in großer Höhe, und er hat noch Gesellschaft eines zweiten Greifvogels, der allerdings deutlich kleiner ist. Wir können nicht genau erkennen, um welche Art es sich handelt. 

Von vorne nähert sich ein großes Wasserfahrzeug. Es fährt sehr langsam, und als es in Sichtweite unsere Ferngläser kommt, lesen wir, dass es ein Fahrzeug der Wasserschutzpolizei ist. Ich denke, es gehört sicher eher an die Küste als auf die schmale Peene. Die Leute, die vorne auf dem Bug Ausschau halten, sehe aus wie Politiker, die zu einer Jungfernfahrt eingeladen sind. 

Pausenplatz an der Peene

Pausenplatz an der Peene

Rotmilan über der Peene

Rotmilan über der Peene

Unsere Pause sollte eigentlich am Rastplatz Devener Holz stattfinden. Da sich dort auf dem Schwimmsteg einige Angler aufgebaut haben, entscheiden wir uns, noch etwas weiter zu paddeln. Wir finden eine Uferstelle, die sich zum Anlanden eignet. Eine Feuerstelle und kurz gehaltene Vegetation zeigt uns, dass dieser Platz oft genutzt wird. Es ist die Spitze einer schmelen Halbinsel zwischen zwei Torfstichen, und es führt ein Trampelpfad in Richtung Wald. 

Vor Wind einigermaßen geschützt, können wir eine längere Pause genießen. Ich kann sogar Wasser für ein Heißgetränk auf dem Gaskocher erhitzen. Für eine Weile kreist dicht über uns ein Rotmilan!

Während wir die Sonne genießen, versucht ein Hausboot, in der Nähe der Halbinsel zu ankern. Das gelingt nicht, da es recht windig ist und da ein toter Baum im Wasser liegt. Wäre er dort nicht, wäre es wohl ohnehin zu flach für das Floß. Wir sehen es dann zum gegenüber liegenden Ufer hin manövrieren, wo es dann am Anker liegt. 

Rückfahrt nach Demmin

Rückfahrt nach Demmin

Nach unserer ausgiebigen Pause paddeln wir wieder in Richtung Demmin. Es ist schwer gegen Wind und Strömung, aber wir schaffen es trotzdem. Für eine kurze Verschnaufspause legen wir unsere Kanus in eine Ufer-Nische, in der noch der verfallene Holzverbau der alten Anlegestelle des Ausflugsschiffs die Vegetation von den Uferkanten fernhält.

FlussInfo auf der Peene

FlussInfo auf der Peene

Um überhaupt gegen den Wind paddeln zu können, ist recht großer Krafteinsatz und eine gewisse Mindestgeschwindigkeit nötig. Daher dauert unsere Rückfahrt nicht besonders lange, und bereits gegen 15:30 Uhr ereichen wir den Altarm der Peene mit der Einfahrt zum Segelhafen. Wir sind aus dem Wind und lassen uns nun etwas Zeit. So haben wir noch ein wenig von der Nachmittagssonne. 

Dann ist unsere spätsommerliche Kanutour zu Ende. Wir rüsten ab und packen alles ein. Es war eine schöne Tour, trotz der Motorboote und des Windes. 

zurück an der Einsetzstelle beim Segelverein Blau-Weiß

zurück an der Einsetzstelle beim Segelverein Blau-Weiß

Geschrieben in Kanutagebuch (2025)