Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Tollense bis Sanzkow am 25. September

Geschrieben am 27.09.2025 in Kanutagebuch (2025) —   Tollense (Geändert am 21.10.2025)

Für heute ist zwar sonniges und nicht zu kühles Wetter vorher gesagt worden, aber auch viel Wind. Meine örtliche Empfehlung, einen Abschnitt auf der Tollense zu paddeln, wird angenommen. Zum Thema "Wind" erörtern wir unsere Optionen. Letztlich entscheiden wir uns dafür, in Sanzkow einzusetzen, in Richtung Demmin zu paddeln und dann wieder zurück. 

Eisvogel an der Einsetzstelle

Eisvogel an der Einsetzstelle

Nachdem wir dort unsere Kanus abgeladen haben, fahren Frank und ich die Autos ein paar Meter zum Parkplatz. Als wir aussteigen, ertönt aus relativ geringer Entfernung lautes Kranichrufen. Es müssen sehr viele sein. Für mich ist das nicht neu, da es in jedem Frühjahr und Herbst immer wieder passiert, wenn man an gewissen Orten unterwegs ist, wo die Kraniche sich zum Schlafen versammeln. Das abendliche Einfliegen und Sammeln ist immer wieder sehr beeindruckend, und morgens ist es eben auch so: einzelne Züge mit bis zu hundert Vögeln fliegen auf und rufen dabei lauthals durcheinander. Sie sind sich noch nicht klar, auf welchen Acker es zum Fressen gehen soll, und deshalb kreisen sie solange, bis sie sich einig geworden sind.  

Wir genießen dieses Schauspiel sehr, und Frank macht auch ein Video. Dann gehen wir zur Einsetzstelle, wo Katrin ebenfalls gerade filmt und völlig ergriffen ist von diesem grandiosen Naturschauspiel. Dann berichtet sie uns, dass es eben noch ein anderes tolles Erlebnis gab: direkt vor ihr auf der Holzkante der Slipstelle landete ein Eisvogel! Der ist natürlich auch auf dem Video, und es ist auch zu sehen, dass er einige Male zu den Kranichen hoch schaut.

Start in Sanzkow

Start in Sanzkow

Mit derartig spannenden Eindrücken angefüllt, starten wir zu unserer Kanutour. Bei gewisser Strömung und deutlichem Rückenwind kommen wir natürlich recht gut voran. Mit dabei ist allerdings immer die Gewissheit, dass wir dafür auf unserer Rücktour "bezahlen" müssen, nämlich in Form von Gegenströmung und Gegenwind.

auf der Tollense in Sanzkow

auf der Tollense in Sanzkow

Bald lassen wir die Ufer des Dörfchens Sanzkow und nach geraumer Zeit auch das hübsche Tal von Eugenienberg hinter uns. Eigentlich benötigen wir dringend eine kleine Pause und sondieren die Gegebenheiten. Wir sind nicht allzu weit von der Bahn, und direkt unter der Eisenbahnbrücke können wir anlanden. Wir hätten auch unsere Mittagspause hier eingelegt, wenn dafür genügend Platz gewesen wäre. Aber nun müssen wir noch etwas weiter paddeln, bis wir ein geeignetes Stück Ufer mit freier Fläche finden. 

Tollense bei Eugenienberg

Tollense bei Eugenienberg

Eisenbahnbrücke in Demmin

Eisenbahnbrücke in Demmin

anlegen für eine Pause

anlegen für eine Pause

Es ist blauer Himmel, aber doch recht windig. Unsere Schirme sorgen für Windschutz, und während wir unsere Brötchen und einige Kekse als Nachtisch verspeisen, schauen wir einigen Pferden auf einer nahen Weise zu - und diese uns. Wir hoffen, dass sie nicht zu uns gelangen können und der Drahtzaun an jeder Stelle heil ist. Man weiß ja, Pferde sind sehr kontaktfreudig und neugierig. Die hier lassen uns aber in Ruhe, zum Glück.

ablegen von unserer Pausenstelle

ablegen von unserer Pausenstelle

Auf der knapp fünf Kilometer langen Rücktour haben wir dann wirklich den befürchteten und vom Wetterdienst angekündigten sehr heftigen Gegenwind. Da die Tollense ein wenig kurvt, gibt es wenigstens ab und zu etwas Schutz durch das hohe Schilf. Witzig ist das alles aber nicht, und wir sind ziemlich entkräftet, als wir nach Zwei Stunden Leistungssport endlich den Wasserwanderrastplatz Sanzkow erreichen - und damit unsere Einsetzstelle. 

flussaufwärts nach Sanzkow zurück

flussaufwärts nach Sanzkow zurück

Rückfahrt mit heftigem Gegenwind

Rückfahrt mit heftigem Gegenwind

zurück an der Einsetzstelle

zurück an der Einsetzstelle

Beratung zum Kanu Aufladen

Beratung zum Kanu Aufladen

Nachdem unsere Kanus verladen und unsere Ausrüstung verstaut haben, genießen wir noch eine Weile die Sonne, indem wir die überdachte TiBa besetzen und noch einen Snack verzehren. Für ein Heißgetränk macht mein Gaskocher sogar noch etwas Wasser heiß. 

Dann geht es zurück zu unserer Ferienwohnung.

Geschrieben in Kanutagebuch (2025)