Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Kirchsee-Lanker See 31. Oktober

Geschrieben am 01.11.2016 in Kanutagebuch (2016) (Geändert am 05.07.2017)

Das Wetter ist heute grau, diesig und manchmal nieselt es ein wenig. Bei etwa 9 Grad setze ich in Preetz bei der Einsetzstelle Brunnenweg in den Kirchsee ein. Ich möchte mir bisher wenig bekannte Buchten bei Freudenholm und Tinnhof erkunden. 

Ufer nahe Schellhorn

Ufer nahe Schellhorn: am Lanker See

Es ist nicht besonders windig, und daher verzichte ich auf Ballast. Ich sitze in Bootsmitte und paddle langsam aus dem Kirchsee auf den Lanker See hinaus. Die Insel Probstenwerder sowie das nördliche Ufer sind mit großen Trupps Graugänsen bevölkert. Da ich mich sehr ruhig verhalte, kann ich zwischen ihnen hindurch paddeln, ohne dass sie auffliegen. 

Vogel-Inseln im Lanker See

Vogel-Inseln im Lanker See

An der Badestelle Schellhorn lande ich an, um eine Pause einzulegen. Während ich meinen Tee trinke, fliegt ein Eisvogel vorbei. Es regnet ein wenig. Als ich wieder in meinem Holzkanu sitze, kommt doch noch etwas Wind auf. Ohne Ballast neigt mein Kanu zum Drehen, und so komme ich nur mühsam voran. Es ist aber trotzdem schön, und als ich die Graugänse hinter mir auffliegen höre, drehe ich mein Kanu. Ich kann beobachten, dass ein Seeadler über der Vogelinsel Probstenwerder hin und herfliegt. 

Pause in Schellhorn

Pause in Schellhorn

Ein wenig paddle ich noch in Richtung Tinnhof, bis es mir zu feucht und zu frisch wird. Auf meiner Rücktour paddle ich in einem großen Bogen um alle Inseln herum, um die Gänse nicht zu stören. Sie sind sicher nervöser als vor dem Seeadlerauftritt. So benötige ich doch noch fast eine Stunde, ehe ich wieder an der Einsetzstelle angekommen bin. Während ich meine Ausrüstung verstaue, spricht mich ein älterer Mann auf mein Holzkanu an. Wir fachsimpeln ein wenig, auch über seinen reparaturbedürftigen Katamaran. Danach bleibt am Wanderweg auch noch eine Dame stehen und schaut sich mein Kanu an. In unserem Gespräch erwähnt sie, ihr Sohn sei damit befasst, Wikingerboote in einem Wikingerzentrum in Dänemark nach zu bauen.

Es dämmert, und bald bin ich zurück im Büro. Obwohl es grau und unfreundlich war, hat es mir viel Spaß gemacht. Die Perspektive vom Wasser aus ist einfach viel schöner als aus dem Bürofenster!

Geschrieben in Kanutagebuch (2016)