Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf der Schwentine in Kiel am 9. Dezember

Geschrieben am 09.12.2016 in Kanutagebuch (2016) —   Kiel, Kormoran, Wintertour, Zwergtaucher (Geändert am 24.08.2017)

An diesem Freitag haben wir gutes Wetter bei neun Grad. Ich fahre nach Kiel - Wellingdorf-Neumühlen und setze dort unter der B 502 - Brücke in die Schwentine ein. Es ist kurz nach ein Uhr, und es ist diesig. Durch die Windstille herrscht eine ganz besondere Stimmung auf dem Wasser. Höckerschwäne, Grau- und Kanadagänse sowie Stockenten, Schnatterenten, Blesshühner und Teichhühner halten sich auf der relativ großen Wasserfläche nahe der Brücke auf. Nachdem ich ein kurzes Stück gepaddelt bin, entdecke ich am Linken Ufer vor dem Schilf einen Zwergtaucher. Diese Art scheint sich hier in der Schwentine etabliert zu haben, jedenfalls sehen wir sie immer öfter. 

Stockenten auf der Schwentine

Stockenten auf der Schwentine

Ich messe die Wassertemperatur, sie liegt bei 3 Grad. Ich trage Handschuhe... ! Rechts vor der Oppendorfer Wanderwegbrücke sehe ich schon aus der Ferne, dass dort etwas anders ist als gewohnt: im Fernglas erkenne ich, dass dort auf einem Stück Totholz ein Kormoran steht! Als ich näher komme, bleibt er einfach stehen, mit ihm mehrere Stockenten. Sogar ein Foto lässt er von sich machen, das ist ungewöhnlich, und fliegt auch danach nicht davon. 

ein Kormoran auf der Schwentine

ein Kormoran auf der Schwentine

Ich treffe weitere Paddler, und noch während wir Smalltalk halten, erscheinen am Schilfrand mehrere Zwergtaucher. Auch diese lassen sich fotografieren und tauchen nicht sofort weg. 

Auf meiner weiteren Fahrt nach Klausdorf hoch treffe ich noch weitere Zwergtaucher, dazu Stockenten, Schellenten und ein Kanadagans-Pärchen. Ich freue mich sehr über diese schöne Natur, die wir hier in der Stadt haben. Ab und zu singt ein Rotkehlchen, Bei Klausdorf höre ich einen Bussard, und bald darauf sehe ich ihn auch über den Erlen kreisen. 

Paddler auf der Schwentine

Paddler auf der Schwentine

Ich schaue auch in einige Ecken, in die ich während der Vegetation und natürlich erst recht Brutzeit nicht hinein paddle. Die abgestorbenen Gehölze sind meist mehr oder weniger dick mit Moos überwachsen, und das ist das einzige Grün. Ich höre einen Schwarzspecht: diesen großen Vogel sah ich hier vor vielen Jahren das erste Mal in meinem Leben. Einige Ringeltauben überqueren die Schwentine, laut mit ihrem Gefieder zischend.

Da die Tage gegenwärtig nur kurz sind, beschließe ich gegen 15:00 Uhr, doch lieber den Rückweg anzutreten. Nach einer Stunde bis ich wieder bei Auto. 

Auch wenn ich diesen Abschnitt der Schwentine schon oft gepaddelt bin, ist es doch jedes Mal wieder anders, da das Wetter anders, die Stimmung, die Leute die man trifft und die Tiere. Insofern freue ich mich bereits auf das nächste Mal!

Stockente mit Zwergtaucher auf der Schwentine

Stockente mit Zwergtaucher auf der Schwentine

Geschrieben in Kanutagebuch (2016)