Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Obere Havel

Geschrieben am 06.07.2003 in Kanureisen (2003) —   Havel, Mecklenburgische-Seenplatte, Obere-Havel (Geändert am 05.07.2017)

Teil 7 von 7 in der Serie Familientreffen Mössensee 2003

Gu und ich machen uns morgens auf, die obere Havel zu erforschen. Wir beschließen, das Boot in Kakeldütt/ Blankenförde einzusetzen und dann nach Granzin bis zum südlichen Teil der Umtragestelle mit Lorenbahn zu paddeln.

So durchfahren wir den Jäthensee, den Zotzensee bis hinein in den Pagelsee und dazwischen die Havel, deren oberes Stück vom Käbelicksee bis zum Granziner See, den wir schon letztes Jahr erkundet hatten.

Es sieht die ganze Zeit nach Regen aus und wir sind entsprechend angezogen, doch es bleibt trocken.

Die Havel ist manchmal nur ein sehr schmaler, beidseitig mit Reet bestandener Kanal oder besser Graben.

Wir umtragen die alte Schleuse Babke und treffen unterwegs einen sehr kleinen Graben mit wenig Wasser, der vom Jamelsee kommt, wo der Zeltplatz Am Hexenwäldchen liegt. Paddler treideln ihre Boote bis zur Havel.

Lore beim Pagelsee

Lore beim Pagelsee: statt Havel gibt es hier nur Sand!

Lorenbahn Granzin

Lorenbahn Granzin

Da Sonntag ist, ist nicht gerade wenig Betrieb, obwohl der Wind recht hohe Wellen aufbaut auf den kleinen Seen. Am Ende des Pagelsees, wo die Lorenbahn für die Übersetzer vom Schulzensee endet, rasten wir und kommen dabei mit einer Dame aus Rickling ins Gespräch, die an ihrem Boot eine Plöner Kennzeichnung trägt, weshalb ich sie anspreche.

Sie ist für längere Zeit allein unterwegs. Wir können ihr noch einige Tipps bez. Übersetzen von der Müritz zurück zur Havel geben und einen geeigneten Zeltplatz nennen, der für den Zweck günstig liegt.

Langsam paddeln wir zurück zum Auto, laden das Boot auf und fahren zurück zum Zeltplatz.

Lagerfeuer auf dem Mirower Holm

Lagerfeuer auf dem Mirower Holm: unsere "Abschlussveranstaltung"

Auf dem Platz kochen wir und essen Mittag, beraten und beschließen, was noch gemacht werden soll: Jule will gerne Stockbrot am Feuer machen, und wir beschließen, dass wir dies auf dem Mirower Holm tun wollen. Jens will nicht mitmachen, und Hilli bleibt bei ihm und geht abends sowieso früh in die Koje.

Heute ist Sonntag und damit der letzte Tag. Das gemietete Kanu haben wir schon am Samstag abgegeben, wir hatten es nur für 5 Tage, und so fahre ich nacheinander Gundula, Nina, Juliane und Alexander sowie die Sachen für's Essen etc. mit unserem eigenen Kanu zur Halbinsel Mirower Holm, was etwa 1 km bedeutet. Eine Fahrt dauert hin und leer zurück etwa eine halbe Stunde, wenn man sich beeilt, zweimal mußte ich jeweils hin und zurück paddeln, und so hatte ich meinen Abendsport.

Wir hatten ein schönes Feuer, ablandigen Wind, (kein Funkenflug in den Wald möglich)  und schönes Stockbrot.

Ein Seeadler, ein Milan , 2 Schwarzspechte und viele andere Vögel sorgten für die sonstige Unterhaltung, besonders die beiden jungen Spechte, die viel Theater machten. Auch zurück musste ich mehrmals mit dem Kanu fahren.

Noch vor Mitternacht waren wir alle wieder mit Sack und Pack am Zeltplatz und legten uns schlafen mit einem Gefühl, einen sehr schönen Abschlußabend unserer Fahrt erlebt zu haben.

Am Montag, den 7.7. packten wir alles ein und fuhren die gleiche Strecke nach Hause, die wir hergefahren waren.

Ich glaube, meine Familie hat einen sehr guten Eindruck von dieser einmaligen Landschaft bekommen, die ich ja schon kannte. Auf besseres Wetter hätten wir nicht warten können, da so ein Urlaubstermin ja abgestimmt werden muss, wenn verschiedene Leute in den Ferien auch noch andere Pläne haben. Ich denke aber, dass es für alle trotzdem schön war und immerhin ein Erlebnis, das sich in der Form nicht wiederholen wird.