Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Havel-Müritz-Rundtour 2005

Geschrieben am 07.07.2005 in Kanutagebuch (2005) , Kanureisen (2005) —   Havel, Müritz (Geändert am 13.09.2017)

Teil 1 von 7 in der Serie Havel-Müritz-Rundtour 2005

Vom 29.6.05 - 6.7.05 fuhren Gundula und ich nach Mecklenburg - Vorpommern mit dem Ziel, eine Rundtour von Babke bis zur Müritz zu unternehmen. Unser Plan war, am Leppinsee auf dem C20 im Zelt zu übernachten und am nächsten Tag das Boot zur Havel nach Babke zu schaffen.

Über Mirow und Granzow fahren wir also nach Schillersdorf, um so an den C20 am Leppinsee zu gelangen. Es ist durchaus nettes Wetter, in Mirow legen wir eine kleine Pause ein, etwa 16:45 h. Um kurz vor 18:00 h steht bereits unser Zelt auf dem C20.

Zeltaufbau in 6 Minuten

Zeltaufbau in 6 Minuten

Die uns von der wie immer freundlichen Platzwirtin zugewiesenene Parzelle liegt im Kiefernwald ganz nahe am Leppinsee. Meisen und Spechte turnen oben in den sehr hohen Kiefern herum, ab und zu fällt ein Zapfen. Wir tragen unsere "Küche" zu den Bänken nahe der Badestelle, wo wir unter einer Buche im Schatten sitzen und kochen können. Eine Schwanenfamilie und diverse Blässhühner leisten uns Gesellschaft. An den übrigen Kochplätzen treffen nach und nach weitere Paddler ein, so dass wir jede Menge Konversation und Erfahrungsaustausch haben.

Abendvergnügen am Leppinsee

Abendvergnügen am Leppinsee

Nach dem Essen liegen wir noch ein wenig faul in der Abendsonne auf dem Bootssteg herum und genießen unsere Ankunft. Aber, wie meistens, können wir nicht wirklich ankommen, ohne eine Abendtour zu unternehmen: eine kleine Fahrt in Richtung Woterfitzsee soll es werden...

Jürgen auf dem Bolter Kanal

Jürgen auf dem Bolter Kanal

Um 19:00 h herum sitzen wir in unserem Kanu und paddeln bei noch ruhigem Wetter den Leppinsee bis zum Nordende, wo ein kleiner Kanal eine Verbindung zum Woterfitzsee darstellt. Dieser Kanal ist zwar sehr gerade, doch rechts und links haben Bäume und Sumpfpflanzen in wilder Wucherung eine für Menschen fast unbetretbare Wildnis geschaffen, in denen sich gerne Wildschweine und Rothirsche tummeln, wie ich von vorherigen Fahrten weiß.

Woterfitzsee

Woterfitzsee

Während wir ohne Wind diesen schönen Stichkanal paddeln, der nur einen halben km lang ist, können wir schon von weitem erkennen, dass draußen auf dem Woterfitzsee kräftige Wellen vom nordwestlichen Wind angetrieben werden. Da jedoch kaum Wolken am Himmel zu sehen sind, die uns irgendeine wirkliche Gefahr andeuten würden, paddeln wir einfach weiter in westlicher Richtung, denn wir wollen den kleinen Caarpsee erreichen. Wir geben richtig Gas, dadurch stabilisieren wir unser Kanu aus. Fotos machen ist allerdings nicht drin, das Paddel darf nicht aus der Hand gelegt werden, damit das Boot immer schön stabil bleibt.

auf dem C20 Leppinsee

auf dem C20 Leppinsee

Natürlich sind wir dadurch einigermaßen schnell über den relativ offenen See gefahren, das kleine Verbindungsgewässer zum Caarpsee ist schnell erreicht. Dieser See liegt für diese Windrichtung ziemlich geschützt, so dass wir uns entspannen und das Stück mehr genießen können.

Hinter dem Caarpsee paddeln wir unser Kanu noch ein ganzes Stück in den Bolter Kanal hinein, der ebenfalls eine sehr wilde Umgebung besitzt. Hier ist es wieder ganz windstill, und obwohl wir langsam und voller Genuss paddeln, ist die Alte Bolter Schleuse bald erreicht. Dort drehen wir um, jetzt paddeln wir flott, vergnügt und immer noch frisch die 3,5 km bei weniger Wind zurück zum Leppinsee. Die Kraft zu dieser doch noch sehr ausgedehnten Abendtour nehmen wir aus der Begeisterung, endlich wieder einmal eine Woche gemeinsam paddeln gehen zu können und noch dazu in einer so angenehmen Umgebung.

Gundula findet den Kiefernzapfen

Gundula findet den Kiefernzapfen: der ihr ihren Schlaf geraubt hat, weil er unter unserem Zelt lag

Am C20 kommen wir etwa 21:00 h an, machen uns bettfein und gewöhnen uns dann, wieder im Zelt auf einer relativ harten Unterlage zu schlafen. Mich selbst nimmt die Nacht bald mit in ihre eigene Welt, Gundula hat leider eine weniger gute Nacht, sie kann längere Zeit nicht schlafen. Am Morgen finden wir ein paar Kiefernzapfen, die ich beim Zeltaufbauen leider übersehen hatte. Soll nicht wieder vorkommen!