Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Rätzseerundfahrt und große Besetzung

Geschrieben am 05.09.2009 in Kanutouren & Events —   Mecklenburgische-Seenplatte, Rätzsee-Runde (Geändert am 05.07.2017)

Teil 5 von 9 in der Serie Unser Familientreffen 2009

Heute wollen wir alle zusammen mt drei Kanus so ganz langsam die Natur genießen. Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück sind wir bald in den Booten, die dann eins nach dem anderen den Anlegesteg am Campingplatz verlassen. Auch von der Zeltwiese für Wasserwanderer starten wieder etliche Paddler, die hier ihre Nacht im Zelt verbracht haben. 

Das Wetter ist sehr angenehm, wenig Wind und etwas über 20 ° warm. Ganz langsam gleiten unsere Kanus am Ufer des Gobenowsees entlang, an der Einmündung zur Drosedower Bek schauen wir lange in das sehr klare Wasser. Es sind viele Fische zu sehen, die zwischen den Wasserpflanzen herumschwimmen.  Auch andere Paddler sind hier ergriffen von der Schönheit der Natur, es sind allerdings ziemlich viele Gäste dieses Jahr, das ist schon auffallend.

Aufstand an der Drosedower Bek

Aufstand an der Drosedower Bek

Wir machen hier richtig Schaufensterbummeln, die Ufer der Drosedower Bek bieten eine interessante Vielfalt an Sumpfpflanzen und Auenwaldgehölzen. Wir lauschen den Rufen eines Pirols, und es turnt ein Schwarm kleiner Schwanzmeisen in den hohen Erlen.

neue Brücke über die Drosedower Bek

neue Brücke über die Drosedower Bek

Als wir an die neue Brücke kommen, die bei Drosedow gebaut wird, wird es ein wenig laut, da dort mit Elektro-Maschinen gearbeitet wird, der Strom aber aus einem Stromaggregat kommen muß. Die Männer machen hier nur noch die Restarbeiten, bald wird die Brücke wieder benutzbar sein. Ich freue mich, dass man hier jetzt Eiche anstatt Nadelholz verwendet hat: das wird lange halten!

Ufer der Drosedower Bek

Ufer der Drosedower Bek

Das, was wir hier tun, hat mit "Paddeln" so gut wie nichts zu tun, da wir uns einfach sehr langsam vorwärts bewegen. Alle genießen die hier sehr üppige Natur und freuen sich über Sumpffarn und über das Ufer hängende Erlen oder Erlenreste. Der Dost blüht rosa bis lila, es ist eine phantastische Pracht. Es gibt hier kein befestigtes Ufer, es ist im Gegenteil sehr zerklüftet. Das erfreut das Auge und das Gemüt. Einige Blässhühner suchen im Uferlabyrinth nach Nahrung, holen sich Pflanzenteile und Insektenlarven für den hungrigen Bauch. Stockenten sitzen auf Baumleichen und ruhen sich aus für weitere Futtersuche.

Stockenten an der Drosedower Bek

Stockenten an der Drosedower Bek

Dann sind wir im Rätzsee, wo wir uns gleich nach rechts wenden, um die Zufahrt zum kleinen Zirtowsee zu finden. Er scheint komplett im Schilf zu liegen, ist aber gut zugänglich mit dem Kanu. Nach hundert Metern ist aber Ende: ein paar Birken und Erlen wurden umgesägt, so dass man nicht mehr zum Zirtowsee durchpaddeln kann. Mit Umtragen könnte man es natürlich doch schaffen, aber danach ist uns nicht. Also drehen wir in diesem sehr schmalen Durchstich um und paddeln wieder auf den Rätzsee. Gleich links an einer Uferspitze  wollen wir Picknick machen, hier liegt ein sehr beliebter Platz. Er ist auch nicht ganz frei, ein junges Pärchen macht auch gerade Rast. Trotzdem legen wir dort an und machen unsere nötige Landpause.

Für Hans Peter ist jetzt der Kurzurlaub wieder zu Ende, er muss noch heute Nachmittag seine Bahn nach Berlin bekommen. Der Rest der Truppe möchte noch lange weiterpaddeln, es bietet sich für sie eine Rundfahrt über Fleether Mühle, Schleuse Diemitz und Großem Labussee an. Zu Essen könnten sie beim Imbiss bei der Fleether Mühle bekommen, alles ist machbar.

Wir trennen uns also und Gundula, Hilli, Hans Peter und ich paddeln zum Basiscamp zurück, wo wir noch einen kleinen Snack einnehmen, bevor ich Hans Peter zum Bahnhof Wesenberg fahre. Danach kaufe ich noch ein wenig in einem Supermarkt ein, bevor ich wieder zum Campingplatz zurück fahre. Wir machen uns einen sehr ruhigen Restnachmittag, dann kommen die anderen von ihrer ganz ausschweifenden Rundtour zurück. Wie so oft, gibt es viel zu erzählen.