Samstag, 8. August 2015
Geschrieben am 08.08.2015 in Kanureisen (2015) — Havel-Müritz-Rundtour, Obere-Havel (Geändert am 05.07.2017)
Teil 2 von 7 in der Serie Havel-Müritz-Rundtour 2015
Am Samstag Vormittag regnet es noch, aber für den Nachmittag ist besseres Wetter vorausgesagt. Als erste Etappe war geplant, von Kratzeburg (Dalmsdorf) bis Blankenförde zu paddeln. Das wären knapp 15 km gewesen, allerdings mit zwei größeren Umtragen. Wir beschließen, unsere erste Tour zu verkürzen und starten erst in Granzin. Mein Fahrrad haben wir in Blankenförde abgestellt.
Lorenbahn in Granziner Mühle
An der Kanueinsetzstelle Granzin können wir problemlos unser Auto parken, und auch am Steg ist nicht viel Betrieb. Bald schwimmt unser Kanu, und langsam paddeln wir an Granzin vorbei in den Schulzensee. Am Ende dieses kleinen Sees liegt die Granziner Mühle, und dort setzen wir bereits wieder aus. Vor uns liegen noch einige Kanus im Wasser, so dass es eine Weile dauert, bis wir aussetzen und Kanu und Ausrüstung über die Straße tragen.
Haubentaucher mit Fisch: Foto: Alexander Clausen
Drüben liegen weitere Kanus, und einige junge Männer kommen bald mit zwei Loren an. 8 Boote passen drauf, und wir kommen auch bereits bei dieser Passage mit. Es bringt viel Spaß, und die 750 Meter sind schnell abgefahren, wobei wir darauf achten, dass wir abwärts nicht zu schnell werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Loren entgleisen. Das haben wir hier bereits einmal erlebt.
umtragen in Babke
Als wir den Pagelsee erreichen, beginnt es zu regnen. Wir legen unser Kanu fertig ausgerüstet unter eine große Erle, unterhalten uns mit anderen Wasserwanderern und schauen den Badenden zu. Als der Schauer einigermaßen vorüber ist, paddeln wir frohen Mutes weiter. Wir durchfahren den langgestreckten Pagelsee mit seiner recht langen Fußgängerbrücke, sehen rechts am Ufer einige Gebäude des kleinen Örtchens Krienke. Es folgt ein kurzer Kilometer Havel. Fast sind wir enttäuscht, dass dieses schöne Stückchen Fluss so kurz ist, aber die Dynamik des Paddelns duldet kein Bedauern, sondern zieht uns vorwärts. Über den Zotzensee und ein weiteres Stückchen wunderschöner Havel erreichen wir Babke. Wir sind bereits 7,5 Kilometer gepaddelt (inkl. Umtrageweg).
vor dem Jäthensee
In Babke geht es recht eng zu. Wir warten geduldig, bis der Steg frei ist und wir unser Kanu aus dem Wasser ziehen können. Gundula und Alexander wandern zum Fischer und kommen mit geräucherter Forelle zurück. Während wir das bunte Treiben beobachten, verspeisen wir genüsslich unsere Forelle. Zwischendurch helfen ich noch Leuten, ihr Kanu wieder ins Wasser zu bringen. Dann setzen wir selbst unser Holzkanu auf die Lore und haben bald wieder Wasser unter unserem Boot. Währenddessen baut ein älteres Paar aus den Niederlanden ihr Zelt beim Fischer auf, obwohl dort eigentlich niemand mehr zelten darf.
Obwohl viel Betrieb herrscht, geht es recht ruhig zu. Es sind viele Familien mit kleineren und auch größeren Kindern unterwegs, aber auch Senioren und Einzelpaddler. Wir paddeln noch etwa 3 Kilometer durch eine immer noch schmale Havel, durch den Jäthensee sowie das letzte Stück Havel vor Blankenförde. Die Strecke wird immer natürlicher. Wir gelangen zu unserer Einsetzstelle, wo wir an einem Treppensteg aussetzen.
Ich rüste mich mit Flickzeug, Trinken und Snack aus und setze mich in Bewegung. Über Babke radle ich durch schönste Wald-, Heide- und sogar Moorlandschaft nach Granzin zurück, wo ich bald wieder mitsamt dem Fahrrad im Auto nach Blankenförde fahre. Von dort fahren wir nach Dalmsdorf, wo wir bei der Kanustation "Kanu-Hecht" auf dem Wasserwanderrastplatz zelten, um am kommenden Tag unsere eigentliche erste Etappe nachzuholen.