Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

11. August 2015

Geschrieben am 11.08.2015 in Kanureisen (2015) —   Havel-Müritz-Rundtour, Obere-Havel, Obere-Havel-Quellseen (Geändert am 05.07.2017)

Teil 5 von 7 in der Serie Havel-Müritz-Rundtour 2015

Der Plan für heute sieht vor, von Wustrow bis Mirow zu paddeln. Da wir unsere Zelte in Wesenberg für eine weitere Übernachtung haben stehen lassen, sind wir schon recht früh an der Kanueinsetzstelle in Wustrow. Das Fahrrad haben wir zuvor schnell nach Mirow zum Stadthafen gebracht. 

auf dem Balinka-See

auf dem Balinka-See

Wie zu erwarten war, ist schon recht viel Betrieb in Wustrow: der Wasserwanderrastplatz leert sich, die Gewässer füllen sich. Nach etwa einer Dreiviertelstunde schwimmt unser Holzkanu endlich im kleinen See, der "Balinka" heißt und über einen sehr schmalen, romantischen Kanal zum Klenzsee führt. Es blühen sehr viele Seerosen, und das Wasser ist flach und klar, so dass wir etliche Fische beobachten können. 

auf dem Gobenowsee

auf dem Gobenowsee

Es weht heute zunächst nur wenig Wind, so dass wir den Klenzsee bald durchpaddelt haben und uns im Gobenowsee wieder finden. Dort segelt jemand mit einer aus Holz gebauter Optimistenjolle umher, und am "Campingplatz am Gobenowsee" (C27) herrscht mächtig Betrieb. 

unsere Pause an der Drosedower Bek

unsere Pause an der Drosedower Bek

Wir paddeln in die Drosedower Bek hinein, genießen dort die schönen mit Sumpffarn bewachsenen Ufer. An der markanten Holzbrücke rasten bereits einige Wasserwanderer, aber auch wir finden noch ein Plätzchen, um uns ein wenig unsere Beine zu vertreten. Im nahen Wald hören wir ab und zu das "spöttische" Rufen eines Grünspechtes.

Umsetzen bei der Fleether Mühle

Umsetzen bei der Fleether Mühle

Wir paddeln diesen schönen Wasserweg zu Ende. Auf dem folgenden Rätzsee ist es bereits etwas windiger, und er kommt schräg von vorn. Am linken Ufer legen wir nach etwa auf halber Strecke eine Rast ein, bevor wir dann bei noch etwas stärkerem Wind endlich den schönen Kanal erreichen, der uns zur Fleether Mühle führt. 

die Oberbek bei Fleeth

die Oberbek bei Fleeth

Hier landen wir an, und bevor wir unser Holzkanu in die Oberbek umtragen, essen wir noch beim Wirt des dortigen Campingplatzes eine schöne Pizza. Der Wasserwanderrastplatz dort ist noch recht leer, und gestärkt und gesättigt tragen wir alles zur Oberbek und paddeln von dannen - in Richtung Vilzsee. 

Wellengang auf dem Zotzensee

Wellengang auf dem Zotzensee

Auf dem Vilzsee bekommen wir dann erheblichen Wind und bereits deutlichen Wellengang, der durch Motorboote noch verstärkt wird. Wir kreuzen uns gegen die Wellen zum Westufer hinüber, paddeln dann vehement und engagiert in Richtung Mössensee. Der Mössensee ist ein wenig ruhiger, aber bald gelangen wir über den Kanalabschnitt  (Müritz-Havel-Wasserstraße) zum Zotzensee. Der liegt total ungeschützt, und recht hohe Wellen sowie kräftiger Wind erfrischen und ermüden uns gleichzeitig. 

vor dem Mirower See

vor dem Mirower See

Für eine kleine Pause wollen wir am Ufer des Mirower Holms anlegen, und gegen den Wind und durch die Wellen paddeln wir dem Ufer entgegen, nicht ohne etliche Liter Wasser aufzunehmen. Auf dem schön bewaldeten Mirower Holm stehen einige überdachte Sitzgelegenheiten. Diese nutzen wir gerne für einen Snack. Als wir wieder lospaddeln, erreichen wir nach etwa 700 Metern ein wenig mehr Windschutz, so dass wir bald in den letzten Kanalabschnitt einbiegen können.

Hier im Kanal paddeln wir weitgehend geschützt. Einige Yachten überholen uns oder kommen uns entgegen. Die Höchstgeschwindigkeit von 9 km/h hält hier niemand ein. Wir passieren nacheinander einige Brücken, bis wir rechts von uns eine Gruppe von Bootshäusern sehen und links die Schleuse zum Mirower Kanal. Nach einigen weiteren Minuten erreichen wir den kleinen Stadthafen von Mirow, wo wir an einem nicht mehr ganz neuen Steg anlegen. 

Ich hole mit meinem Fahrrad unser Auto. Mein Team paddelt noch ein wenig auf dem Mirower See umher, umrundet dabei die Schlossinsel (was erst seit kurzem möglich ist). Mein Weg führt mich über Peetsch, Fleether Mühle, Diemitzer Schleuse, Canow und Neu Canow wieder nach Wustrow. Als ich mein Auto erreiche, ist es genug für heute: ich bin froh, dass wir nachher nicht noch unsere Zelte aufbauen müssen. 

Am Wasserwanderrastplatz (Stadthafen) von Mirow hole ich mein Team ab, und bald sind wir die wenigen Kilometer bis Wesenberg gefahren.