Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Tourenstart in Plau

Geschrieben am 07.08.2016 in Kanureisen (2016) —   Müritz-Elde-Wasserstraße (Geändert am 05.07.2017)

Teil 3 von 9 in der Serie Müritz-Elde-Wasserstraße 2016

Unsere heutige Planung sieht vor, von Plau bis Lübz zu paddeln. Laut unserem Jübermann-Tourenatlas TA6 haben wir eine Strecke von etwa 20 Kilometern vor uns. Unser Fahrrad sowie unsere Essensvorräte bleiben im Basislager in Kuppentin, und wir fahren mit dem Auto nach Plau. Da es noch sehr früh am Tag ist, können wir weder oberhalb der Schleuse einsetzen (da hätten wir etwa eine Stunde Wartezeit) noch die Einsetzstelle beim Kanu-Team Plau nutzen (zwei Stunden Wartezeit). Also nehmen wir die Unbequemlichkeit in Kauf, an der Böschung der Straßenbrücke der B191 einzusetzen.

in der Schleuse Bobzin

in der Schleuse Bobzin

Abladen und parken können wir zum Glück ganz in der Nähe, und nach kurzer Zeit sitzen wir bereits in unserem Holzkanu und paddeln auf der Müritz-Elde-Wasserstraße. Zunächst machen wir noch einige Fotos in Richtung Stadt, bevor wir unser Kanu wieder drehen und endlich die MEW abwärts paddeln. Dabei erfreuen wir uns an der sonntäglichen Ruhe und der grünen und blühenden Natur, in der wir uns fast lautlos bewegen.

Seerosen im Elde-Altarm

Seerosen im Elde-Altarm

Wir sind recht flott unterwegs, und so erreichen wir bereits nach einer Stunde die nur 5 km entfernte Schleuse Barkow, die uns 3,10 Meter abwärts bringen soll. Da wir eine Gegenschleusung abzuwarten haben, dauert der gesamte Vorgang doch etwa eine halbe Stunde. 

Motorboote auf der MEW

Motorboote auf der MEW

Unterhalb der Schleuse kommen wir an der Pension Gutshaus Barkow vorbei: hier bereiten sich gerade einige junge Leute auf ihre heutige Kanutour vor, denn es gibt hier Kanus zu mieten. Die brauchen aber sicher noch eine Weile, bis sie alle ihre Plätze im Kanu eingenommen haben.

Die MEW wird hier immer wilder, und nach einer kurzen Zeit zweigt rechts ein Altarm ab. Wir paddeln ganz langsam und umsichtig ein kleines Stück hinein. Dabei können wir einen Eisvogel sowie einen jungen Grauschnäpper beobachten. Spechte sind ebenfalls zu hören. Wir bewegen uns kaum, genießen nur die uns umgebende stille Natur. Das Wasser ist hier auch recht klar, so dass wir ab und zu auch Fische beobachten können.

Als wir den Altarm wieder verlassen, kommt die Gruppe vorbei gepaddelt, die einen langsam, die anderen recht hektisch und ungelenk. Wir tauschen ein paar nette Worte, und die schnelleren paddeln bald ein Stückchen vor uns. Als wir am Wasserwanderrastplatz Kuppentin ankommen, sind sie bereits aus dem Wasser. Die anderen liegen weit zurück, lassen sich richtig viel Zeit. 

Wir landen etwa um 12:00 Uhr an und machen unsere Essenspause. Danach fahre ich mit meinem Fahrrad nach Plau, um unseren Tourenbus nach zu holen. Da ich eine Strecke durch den Wald ausprobiere, dauert es viel länger als geplant. Das Fahrrad bringe ich dann noch kurz nach Plau, unserem heutigen Tagesziel. Gegen 15 Uhr  sitzen wir dann endlich wieder im Kanu. Die folgende Strecke erfreut uns durch blühende Stauden (Blutweiderich, Weidenröschen sowie die ersten Goldruten) sowie schöne Erlenbruchlandschaft rechts und links. Ab und zu beglückt uns ein Eisvogel, und auch Graureiher stehen an manchen Stellen zum Fischen auf den Uferpfahlreihen, die etwa 10 cm unter Wasser liegen und den Kanal in Form halten.

Die Schleuse Bobzin erreichen wir zusammen mit einigen Motorbooten nach einer knappen Stunde, die wir teils bei heftigem Gegenwind paddelten. Da das Wasser bereits oben ist, sind wir auch bald die 6,90 Meter tiefer geschleust. Bis Lübz haben wir noch etwa eine Stunde zu paddeln, und kurz vor halb sechs haben wir die Einsetzstelle erreicht, wo ich einige Stunden zuvor mein Fahrrad abstellte. 

Über Feld- und Waldwege, die die letzten Kilometer direkt an der Elde (MEW) entlang führen, radle ich zu unserem Auto und hole bald mein Team aus Lübz zum Campingplatz in Kuppentin zurück.