Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf der Unteren Havel von Ketzin bis Brandenburg/Havel

Geschrieben am 26.07.2017 in Kanureisen (2017) —   Ketzin-Brückenkopf, Untere-Havel (Geändert am 02.08.2017)

Teil 3 von 7 in der Serie Auf der Unteren Havel im Juli 2017

Ketziner Inselhavel am Morgen

Ketziner Inselhavel am Morgen

Die Nacht war recht warm gewesen, und für mich war sie gegen 5 Uhr vorbei. Ich wandere umher, mache hier und dort einige Fotos, genieße die Stille und bald auch den Sonnenaufgang. Auf der Liegewiese läuft ein Igel. Ich nähere mich ihm vorsichtig, rede mit ihm und wir machen ein kleines Foto-Shooting. Er wurde zwar hinten etwas rundlich, aber er rollte sich nicht zusammen. Bald lasse ich ihn wieder ziehen, und um mich herum kann ich den Vögeln in den Erlen zusehen und zuhören: ich sehe Zaunkönig, Grauschnäpper, Amsel, Weidenmeise und Dorngrasmücke. Ein Graureiher verlässt seinen Jagdplatz am Ufer, es ist ihm jetzt doch zu nahe am Strandbad, wo wir Menschen schon erwacht sind und umher schleichen.

ein Igel an der Unteren Havel

ein Igel an der Unteren Havel: beim Strandbad Ketzin

Es dauert noch eine Weile, bis Gundula wach wird. In der Zwischenzeit koche ich uns einen Schwarztee und bereite schon das Frühstück vor. Die nächsten zwei Stunden verbringen wir damit, gemütlich zu frühstücken und die Zelte trocknen zu lassen, bis wir alles abbauen und ich unser Fahrzeug zu unserem Zielort Brandenburg/Hvl. bringe. Mit meinem Fahrrad fahre ich zurück, wobei ich auch auf diesem Abschnitt neue Radwege entdecke. Es ist heute sehr warm, mindestens 25 Grad.

Gundula und Alexander paddeln derweil an Ketzin vorbei zum Stadtteil Brückenkopf, und nach einer Weile treffen wir uns dort. Ich lasse mein Rad an der Brücke des Ziegeleikanals stehen und geselle mich zu den beiden ins Kanu.

grüner Dschungel in Brückenkopf / Ketzin

grüner Dschungel in Brückenkopf / Ketzin

Durch sehr schöne Natur, vorbei an Inseln und schmalen Fließen paddeln wir dem Trebelsee entgegen, wobei wir auch noch durch die Kleine und die Enge Havel kommen. Dann weitet sich die Havel zum Trebelsee, und die kommenden zwei Kilometer können wir den starken Verkehr aus Frachtschiffen und Motorbooten noch ein wenig aus der Ferne betrachten. Wieder dürfen wir einem Fischadler beim Jagen zusehen. 

ein Fischadler auf dem Trebelsee

ein Fischadler auf dem Trebelsee: Fotoautor: Alexander Clausen

Der Trebelsee ist schön, der Wind weht mäßig. Es sind keine Wasserskiläufer unterwegs, weshalb wir uns relativ frei auf dem Trebelsee bewegen können. Ab dessen Ende jedoch müssen wir uns mit vielen Rasern in Motorbooten sowie einigen zu schnellen Frachtern arrangieren. Schön ist es nicht, aber zum Glück entschädigen uns zahlreiche Naturgenüsse: weitere Fischadler auf der Jagd, Rotmilane, Schwarzmilane, Graureiher, Eisvögel und Flussuferläufer bieten uns immer wieder große Freuden. Manchmal gelingt Alexander auch ein Foto.

Auch die Zahl der schwimmenden Baracken (auch "Flöße" genannt) nimmt stark zu. Nur Pausenplätze gibt es wenig. Wir sind froh, als wir in die Brandenburger Stadthavel abbiegen können. Ein Jetskifahrer macht noch für kurze Zeit die Havel unsicher, dann ist endlich Ruhe. Durch ein paar Altarme paddeln wir zur Marina "Schoners Wehr", wo wir unser Fahrzeug beladen und unser Fahrrad aus Ketzin holen. Da es in Roskow einen LKW-Unfall gab, müssen wir einen riesigen Umweg fahren, bevor wir in unserer Unterkunft in Premnitz ankommen. 

die Untere Havel zwischen Ketzin und Brandenburg/Havel

die Untere Havel zwischen Ketzin und Brandenburg/Havel