Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf der Unteren Havel von Rathenow bis Strodehne

Geschrieben am 27.07.2017 in Kanureisen (2017) —   Rathenow, Untere-Havel (Geändert am 13.09.2017)

Teil 6 von 7 in der Serie Auf der Unteren Havel im Juli 2017

Am heutigen Freitag wollen wir also bis Molkenberg paddeln. Nachdem wir in Rathenow einige abministrative Dinge erledigt haben, starten wir gegen 11:20 Uhr am Wassersportverein. Langsam paddeln wir zur Stadtschleuse, wo bereits einige Yachten warten und eine weitere, die uns überholt hat, hinter den wartenden festmacht. Es stellt sich aber bald heraus, dass niemand der anderen schleusen möchte und so fährt das Schiff vor uns in Richtung Schleusentor. Bald öffnet es sich, und der Schleusenmeister lässt uns die zwei Meter hinunter. Wir paddeln die Runde um die Innenstadt von Rathenow herum, schauen uns alles ganz interessiert an, was sich am Ufer so tut. Kurz vor Erreichen des Hauptarms der Havel beobachten wir einen Rot- und einen Schwarzmilan, wie sie um ihre Revier streiten. 

Schwarzmilan mit einem Fisch

Schwarzmilan mit einem Fisch: Foto-Autor: Alexander Clausen

Die nächsten Kilometer haben wir wenig Motorbootsverkehr, und die Havel zeigt sich hier wieder von ihrer guten Seite: überall sattes Grün mit schönen Ufergehölzen und Uferstauden, Biberspuren, Greifvogelverkehr sowie ab und zu ein Eisvogel. So wird es eine sehr kurzweilige Fahrt bis Grütz, wo wir anlanden und beim Biwakplatz eine ausgedehnte Pause einlegen. Wir sitzen recht bequem im Schatten unter einer großen überdachten Tisch-Kombi und lassen es uns gut gehen. 

Bald nach dieser Pause inspizieren wir noch den Biwakplatz Grütz und paddeln dann zur Schleuse. Auf telefonische Anfrage hin wird uns vom Leitstand in Rathenow mitgeteilt, dass wir um 16:00 Uhr geschleust werden. Während wir warten, sehe wir uns um und entdecken im Wasser einen braun-grünen Wasserfrosch, der auf einem braun verfärbten Seerosenblatt sitzt und auf Beute wartet. Mit der Gegenschleusung kommt ein einzelnes Motorboot, wir selbst schleusen allein in dieser riesigen Schleuse. 

Der Schleusenvorgang geht überraschend schnell vonstatten, und bald sind wir wieder auf der Havel. Das Wetter ist gut, und wir paddeln etwa 2,5 km bis Parey, wo wir an der Badestelle anlegen und an einer überdachten Tisch-Kombi auf unserem Trangia-Gaskocher einige Würstchen heiß werden lassen. Dazu essen wir Kartoffelsalat, den wir heute morgen in Rathenow kauften. Es kommt Badebetrieb auf, aber alles läuft ruhig ab. Nach einer halben Stunde sitzen wir wieder in unserem Kanu und paddeln Molkenberg entgegen.

in der Schleuse Grütz

in der Schleuse Grütz

Wir erreichen Molkenberg gegen 18:00 Uhr, landen am Biwakplatz an. Ein freundliches junges Pärchen auf Fahrrädern will sich hier zum Zelten niederlassen. Auf mein Bitten hin bekommen wir ein paar Fotos von uns dreien gemacht. Ich mache Gundula und Alex den Vorschlag, sie könnten ja, während ich mit dem Fahrrad das Auto hole, noch weiter die Gülper Havel paddeln, was wir eigentlich für morgen geplant haben. Sie überlegen kurz und stimmen dann zu. Während ich fast 30 km mit dem Fahrrad fahre, paddeln die beiden in die Gülper Havel hinein. Als ich nach zwei Stunden am Auto bin und gerade mein Telefon in die Hand nehme, klingelt es bereits: Gundula ist dran. Die beiden sind tatsächlich noch die gesamte Strecke bis Strodehne gepaddelt. 

Ich fahre so schnell es geht nach Strodehne und sammle die beiden auf. Zur Übernachtung fahren wir wieder zum Wassersportverein nach Rathenow, wo ja auch noch unsere Zelte stehen. Mit unserer Arbeit sind wir nun bereits einen Tag voraus, und das ist gut so, da das Wetter in Regen umschlagen soll.

Molkenberg an der Havel

Molkenberg an der Havel

in Strodehne an der Havel

in Strodehne an der Havel