Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Von Schiffmühle bis Oderberg

Geschrieben am 25.07.2009 in Kanureisen (2009) —   Alte-Oder, Oderbruch (Geändert am 26.10.2017)

Teil 6 von 6 in der Serie Durch das Oderbruch von Herzershof bis Oderberg 2009

Heute morgen setze ich beim Dorfanger am Bruchsee in Neutornow ein, dort, wo ich übernachtete. Es ist eine beliebte Anglerstelle,  und auch der örtliche Kanuvermieter setzt hier ein. 

Langsam paddle ich wieder am Pumpwerk Neutornow vorbei, dort, wo die Verbindung zur Stillen Oder und damit zur Ost-Oder besteht. Ich schaue mir die Häuser an, die vor dem hohen Steilhang stehen, und alles macht hier einen netten Eindruck. Auch am Alten Fährkrug paddle ich vorbei, man könnte dort auch gut anlanden. (Anmerkung 2017: den Fährkrug gibt es seit langem nicht mehr).

 

Wriezener Alte Oder bei Schiffmühle

Wriezener Alte Oder bei Schiffmühle

Für die kommenden Kilometer herrscht jetzt Wildnis vor. Eine üppige Pflanzenwelt belebt die Ufer, und der Neuenhagener Sporn rechts von mir erhebt sich gut 90 Meter mit seinem schönen Wald aus der Landschaft. Links fließt bald der Freienwalder Landgraben zu. Allerdings ist dort eine mächtige Krautsperre, so dass ich nicht weiter hinein paddeln kann. Es beginnt zu regnen. Zum Glück ist es nicht windig, so dass ich mir meinen Anglerschirm nehmen und trotzdem weiter paddeln kann. 

Regen im Oderbruch

Regen im Oderbruch

Nach einer Weile erreiche ich Bralitz, wo ich rechts am Ufer ein merkwürdiges Gefährt im Wasser liegen sehe. Ansonsten sehe ich eine Baustelle. Ich lande an und komme mit einem jüngeren Mann ins Gespräch, der hier gerade an einem neuen Wasserwanderrastplatz baut. Das Gefährt entpuppt sich als ein selbst gebautes Floß, das etwa 15 Meter lang ist und für Ausflüge gedacht ist.

Die folgenden Kilometer bis Oderberg ist die Wriezener Alte Oder zwar auch rechts und links von schöner Natur umgeben, soweit es den Uferbewuchs betrifft. Rechts liegt aber ein altes Industriegebiet, von dessen ehemaliger Aktivität noch so etwas wie Hafenanlagen zeugen. Betrieben wird hier aber noch ein recht großes Säge- und Hobelwerk. Da es moderne Anlagen hat, ist es aber leise und stört nicht.

 

Wriezener Alte Oder bei Bralitz

Wriezener Alte Oder bei Bralitz

Alte Oder bei Oderberg

Alte Oder bei Oderberg

Die letzten drei Kilometer komme ich an Kleingärten vorbei, und dann bin ich in Oderberg und biege nach rechts in die breite Alte Oder ein. Sie ist hier Teil der Havel-Oder-Wasserstraße, die vom Lehnitzsee (Oranienburg)  bis nach Stettin führt. Es kommt auch gleich ein großer Schubverband angefahren, so dass ich mich schön rechts halte. Als ich mein Ziel für heute, die Kanustation Oderberg erreiche, ist es fast 16:00 Uhr. Der Regen hat aufgehört, und es ist sehr heiss.

Ich bitte darum, mich zum Auto zu fahren, aber niemand hat gerade Zeit. Zum Glück es gibt ein Betriebsfahrrad, und damit kann ich zu meinem Auto radeln. Auf diese Weise habe ich nach weniger als einer Stunde alles wieder beisammen und  kann mich zu neuen Ufern aufmachen.

Diese meine erste Oderbruchtour waren sehr abwechslungsreiche gut 80 Kilometer, und sie waren voller Überraschungen. In einigen Tagen werde ich die andere lange Kanutour unternehmen, die man im Oderbruch paddeln kann: von Werbig bis Wriezen.

beim Kanuverleih Oderberg

beim Kanuverleih Oderberg