Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Rheinsberger Rhin Landtransport

Geschrieben am 11.08.2006 in Kanureisen (2006) —   Kanu-Landtransport, Rheinsberger-Rhin (Geändert am 05.07.2017)

Teil 6 von 16 in der Serie Müritz - Rhin - Havel - Rundtour 2006

Direkt am Schlossgelände fließt der Rhin aus dem Grienericksee, nur ein kleines Fließ. Nach ein paar Metern heißt es: aussetzen, es folgt das Mühlenwehr von Rheinsberg. Es ist jetzt 12:35 Uhr, statt eines Anlegers gibt es nur einen Granithaufen. Ich lade das meiste meines Gepäcks aus dem Boot, schnalle meinen Bootswagen drunter und ab geht es durch den kleinen Park. Den Weg habe ich mir in meinem Tourenatlas TA5 angeschaut, es sollen ca. 150 m sein und es soll über eine Straße gehen. Die Angaben sind korrekt, und kurz darauf finde ich mich am Gelände der Firma "Rheinberger Adventure Tours" wieder, wo auch die Einsetzstelle in den Rheinsberger Rhin liegt.

Ein offiziell aussehendes Schild macht mich mit der Umstand vertraut, dass der Rhin zur Zeit wegen Wassermangel nicht befahren werden darf: meine Rechnung ist also nicht aufgegangen!. Was jetzt tun? Ich finde das Firmengelände der Kanuvermietung verlassen vor, aber an der Pforte prangt ein Firmenschild mit Telefonnummer. Ich möchte mich mit einem Auto bis Zippelsförde fahren lassen, und organisiere es mit dem Inhaber. Er nennt mir eine Uhrzeit, kommt dann jedoch viel später, musste sein Reserverad aufziehen. Da ich inzwischen mein 2. Frühstück eingenommen und mich etwas umgeschaut habe, war mir nicht langweilig. Als er kommt, verladen wir meine Ausrüstung ins Auto und das Kanu auf seinen Trailer. So bin ich bald auf dem Landweg nach Zippelsförde. Der Weg dorthin führt uns durch waldreiche Gegend, es sieht sehr nett aus. Als wir in Zippelsförde ankommen, ist es knapp 15:00 Uhr.

Wieder einsetzen in Zippelsförde

Wieder einsetzen in Zippelsförde

Bald habe ich mein Kanu wieder gepackt, nur mit dem Wasserstand sieht es essig aus: mein Transporteur sagte mir zwar, ich müsse ca. 50 m treideln, aber selbst zum Treideln ist sehr wenig Wasser vorhanden. Es wird hier Wasser aus dem Rhin für die Forellenzucht abgezweigt.

Nachdem ich mich noch mit zwei netten Wanderern unterhalten haben, die mich auch mit meiner Kamera fotografierten, ziehe ich mein Boot ziemlich brutal über den Sandboden, auf dem teilweise nur 5 cm Wasser stehen. Aber bald wird es besser, und als das Wasser aus der Forellenzuchtanlage wieder in den Fluss geleitet wird, kann ich einsteigen und endlich wieder paddeln. Vorher mache ich noch ein Foto von den Otter- und sonstigen Spuren (Waschbär ? ), die auf einer Sandbank sehr deutlich zu sehen sind.

Rhin unterhalb Zippelsförde

Rhin unterhalb Zippelsförde

Der Rhin ist immer noch ein kleiner Fluss, Wiesen und Sumpfwald bestimmen das Millieu. Ich paddle oft unter Bäumen und Büschen hindurch, und manchmal muss ich auch aus meinem Kanu aussteigen, da der Wasserstand nicht ausreicht zum Paddeln. Aber nach etwa 20 min wird der Rhin deutlich breiter und tiefer, und bald ist die Umgebung nur noch eine ausgeprägte Sumpflandschaft, in der sicher sehr viele interessante Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum finden.