Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Der Rätzsee

Geschrieben am 18.08.2002 in Kanureisen (2002) —   Drosedower-Bek, Mecklenburgische-Seenplatte, Rätzsee (Geändert am 05.07.2017)

Teil 10 von 21 in der Serie Meine Kanutour im August 2002 in Mecklenburg-Vorpommern

Sanfter Seitenwind drückt mich sachte über das Wasser, wenn ich ein wenig mit dem Stechpaddel "gegenhalte". Es riecht schon wieder so gut hier, das Wasser ist sehr klar und mindestens 20°C warm.

Stichkanal Zirtowsee

Stichkanal Zirtowsee

Ich weiß vom Tourenatlas TA6, daß nordöstlich von mir noch ein kleiner See liegt. Bevor ich mich Richtung Mirow aufmache, will ich dem "Zirtowsee" noch einen Besuch abstatten. Am Ostende des Rätzsees liegt ein Seerosenfeld vor einem dichten Schilfgürtel, dort muß die Zufahrt irgendwo sein.

Tatsächlich erweist sie sich als sehr schmal und versteckt sich kurvig hinter Schilfecken. Das Kanälchen ist kurz, jedoch märchenhaft romantisch. Bald kommt die Ausfahrt in den Zirtowsee. Das ist ein fast runder ca. 50ha großer umwaldeter sehr stiller See mit klarem Wasser. Ein wenig lasse ich mein Kanu auf den See hinausgleiten, genieße glücklich meine Empfindungen. Um mein Wohlgefühl mit jemandem teilen zu können, rufe ich Gundula an und beschreibe ihr die Situation.

Dann genieße ich noch ein wenig diesen einsamen See und paddle dann langsam durch diesen kleinen einmalig schönen Verbindungskanal wieder in den Rätzsee zurück, diesmal Richtung Umtragestelle "Fleether Mühle " auf dem Weg nach Mirow.

Pausenplatz Rätzsee

Pausenplatz Rätzsee

Rätzsee

Rätzsee

Es ist 13:45h, 30°C warm und hin und wieder schießt ein Eisvogel blauschillernd und schnell wie ein Pfeil über die Wasseroberfläche. Da ich exakt Gegenwind habe, benutze ich das Doppelpaddel. Das Spritzwasser verschafft mir willkommene Abkühlung, da meine Füße ein wenig im Wasser stehen, sehr angenehm. Dieser See bildet nur kleine Wellen, ist wohl tiefer als die vorherigen. Auch er liegt völlig im Wald, Sandboden mit hohen, alten Kiefern. Auf "halbem See" nehme ich einen Rastplatz in einer Schilflücke wahr und ruhe mich ein wenig aus. Der Schatten des Waldes tut gut.

vor Fleether Mühle Rätzsee

vor Fleether Mühle Rätzsee

vor Fleether Mühle

vor Fleether Mühle

Bald geht es weiter zur Fleether Mühle. Der See ist nur wenig befahren, keine Motorboote, meistens "Kreuz-Fahrer", Leute mit gemieteten Booten, die das Steuern noch lernen wollen. Stattdessen wechseln sie ständig die Seiten beim Paddeln, um Kurs halten zu können, im Zickzack eben.