Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Müritz-Elde-Wasserstraße - Garwitz bis Neustadt-Glewe

Geschrieben am 02.08.2004 in Kanureisen (2004) —   Müritz-Elde-Wasserstraße (Geändert am 05.07.2017)

Teil 19 von 24 in der Serie Meine Kanutour im Sommer 2004 in Mecklenburg-Vorpommern

Um 7:00 h stehe ich auf, die Nacht war sehr ruhig gewesen. Wir haben 15° C und es ist noch Nebel. In dieser Nacht habe ich mir um 3:50 h noch Socken und einen Rolli angezogen, so kalt war es und feucht. Um 7:25 h kommt Hans, der Wirt, mit Brötchen ans Zelt. Welch ein Service! Kraniche rufen, und langsam erwacht das Landleben. Nach dem Frühstück dusche ich noch mit Wasser aus der Solaranlage und unterhalte mich sehr lange mit dem jetzt diensthabenden Hafenmeister, der Maschinenbauingenieur ist und viele Ideen hat, die wir miteinander teilen. Ein sehr interessanter und lieber Mensch. So fahre ich um 12:18 h ab, und wir winken uns noch lange zu.

Weiter geht es Richtung Levitzer Teichlandschaft, ich sehe 2 Eisvögel und erfreue mich an ruhiger und reicher Natur. Von hinten kommt ein Ruf aus einem Motorboot, den ich zuerst nicht ganz verstehe: Ein älteres Pärchen möchte mich einige km schleppen! Ich finde das lustig und die beiden nett. So lasse mich bis zum "Elde-Dreieck" mitnehmen, wo der Störkanal nach Schwerin und der Eldekanal nach Neustadt-Glewe beginnt. Sie machen noch ein paar Fotos von mir, dann trennen sich unsere Wege. Noch lange winkten sie mir hinterher, bis wir außer Sicht waren.

Weiter fahre ich durch die Lewitzer Teichlandschaft und lasse mich auch durch die Schleuse Lewitz tiefer schleusen.

Ich paddle durch die Levitzer Teiche

Ich paddle durch die Levitzer Teiche

Sehr viele Seeadler und auch Fischadler kreisen hier und versuchen, Karpfen zu fangen. Der Kanal selbst ist wenig abwechslungsreich, hat jedoch eine interessante Uferpflanzenwelt, in der sich sehr viele Fische tummeln. Auch da gibt es viel zu schauen.

Hafen Neustadt-Glewe

Hafen Neustadt-Glewe

Es kommt die sehr laute Autobahn A 24, da weiß ich, dass Neustadt-Glewe nahe ist. Um 18:00 h bin ich dort. Schwarzspecht und Graureiher treffe ich in der Innenstadt, wo der WWR liegt. Der Hafen liegt wieder in einem Seitenarm in der Innenstadt. Er wird vom örtlichen Segelclub betrieben und macht incl. der Sanitäranlagen einen sehr gepflegten Eindruck. Nur niedrige Stege für Paddler gibt es noch nicht, sind aber bereits "angedacht". Ich gebe dazu auch meine Tipps ab, wie man das am einfachsten realisieren kann.

Wasserwanderrastplatz Neustadt-Glewe

Wasserwanderrastplatz Neustadt-Glewe

Nachdem ich mein Zelt errichtet habe, gehe ich zum nahe gelegenen Pennymarkt (ein paar Meter westlich der Schleuse) und kaufe mir etwas zum Essen und Trinken, denn meine Vorräte sind am Wochenende arg geschrumpft. Dann koche ich und esse gemütlich meine Mahlzeit. Es gibt Nudeln mit geschmortem Gemüse und einen Salat dazu. Für das Frühstück pflücke ich von einem Strauch direkt neben meinem Bootsliegeplatz rote Johannisbeeren. Am Abend rede ich mit einer älteren Dame im benachbarten Motorboot, die in Dänemark wohnt und gerne nach Mecklenburg zusammen mit ihrem Mann (der in der Kneipe sitzt) umziehen möchte und ein Haus sucht. Sie waren letztes Jahr in die Gegend gekommen, als die Elbe zu wenig Wasser für die Heimfahrt mit ihrem Motorboot hatte und sie sich daraufhin die Elde an schauten.